Freitag, Dezember 30, 2011

Neujahrswünsche

Seit heute morgen bin ich mit einer Kollegin zusammen in der Badischen Landesbibliothek und arbeite dort an meiner dokumentierten Unterrichtseinheit (DUE) weiter, dich ich bis zum 16.01.12 abgeben muss. Vor etwa einer halben Stunde sind wir vom Mittagessen zurückgekommen, zu dem wir uns noch mit anderen Referendarinnen getroffen hatten. Eine von ihnen, mit der ich mich ganz gut verstehe, drückte mich auf dem Rückweg und verabschiedete sich mit den Worten "Ich wünsch' dir was. Rutsch' gut rein...und wieder raus".
Ich schaute ein wenig irritiert, schließlich braucht es bei mir nicht sonderlich lange, solche Anzüglichkeiten aus einem Satz herauszuhören oder hineinzuinterpretieren. Dann realisierte sie es auch, man lachte und will nun mal des Beste für das neue Jahr hoffen.

Donnerstag, Dezember 29, 2011

Jahresabschlussfeierei

Gestern war Jahresabschlussfeier vom Nebenjob aus. Mit 6 werten Mitarbeitern und dem Chef hatte man sich in Heidelberg versammelt um das Jahr bei Speis und Trank gemütlich ausklingen zu lassen. Der Joballtag, aber auch Privates waren Inhalt der Gespräche. Und das schönste nachträgliche Weihnachtsgeschenk war, dass der Chef eine Gehaltserhöhung versprach (war doch so?). Darüber freut man sich natürlich.
Die Zeit verging wie im Fluge und als ich 5 nach 12 auf das Handy schaute um nach den Fahrzeiten der Bahnen zu schauen, bemerkte ich, dass um 0:23 eine Bahn fuhr, um 1:19 ein Inter City und die nächste Bahn um 4:34. Ei, ei, ei. Etwas übereilt folgte dann der Aufbruch und, in Ermangelung öffentlicher Verkehrsmittel, ging es somit vom Heidelberger Rathaus binnen 15 Minuten zum Heidelberger Hauptbahnhof. Zu Fuß. Am Bismarckplatz, ich hatte hier noch etwa 10 Minuten, wollte ich mir notgedrungen ein Taxi nehmen - denn 4 Stunden wollte ich nun wirklich nicht warten. Aber einen Festpreis wollte mir keiner machen. Dürften sie angeblich nicht. Machten sie auch nicht - selbst wenn es, was mein Einwand war, keiner merkt. Auf das Taxometer wollte wiederum ich verzichten. "9, oder 10 Euro" wurden mir von den Fahrern angekündigt. Nein, da bin ich Schwabe!
Und so rannte ich, als geborenes Konditionswunder, grazil wie eine badische Gazelle zum Hauptbahnhof. Entgegen meiner Erwartungen habe ich es sogar wirklich rechtzeitig geschafft. Zu Hause angekommen, wollte/musste ich noch mein Tagesprogramm abschließen: Die vier noch ausstehenden Klausuren wurden korrigiert und so gegen 3 Uhr ging es ins Bett. Auch wenn Mitarbeiterin M. solche Arbeitszeiten für Lehrer unrealistisch hält. Und Mitarbeiterin L. um diese Zeit sicher schon mit ihrem Naturpelz kuschelte. Das arme Tier.
Die Tatsache, dass mir "am Morgen danach" das vor 5 Jahren operierte Knie spürbar, wenngleich immerhin erträglich, weh tat, zeigte mir, dass aus der Sache mit dem Fußballprofi wohl tatsächlich nichts mehr werden wird. Also schlage ich mich weiter mit anderer Leute Kinder rum. In der Schule und im Nebenjob. So eine Scheiße!

Mittwoch, Dezember 28, 2011

Korrekturen

Korrigiere gerade wieder Klausuren. Manchmal ist es echt besser und schneller, wenn man die richtigen Antworten zählt und nicht die Fehler...

Samstag, Dezember 24, 2011

In Navitate Domini 2011

Zum bevorstehenden Geburtstag des Herrn im Jahr 2011 bedankt sich [d-pa] bei allen Lesern für die bisherige Treue, wünscht besinnliche Feiertage und hofft auch weiterhin auf regelmäßige Besuche.



Frohe Weihnachten und die besten Wünsche für 2012!



Die Jahreslosung für das Jahr 2012 lautet:
"Jesus Christus spricht:
Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig."
2. Korinther 12,9

Freitag, Dezember 23, 2011

Servicequalität

Am Dienstag war ich beim Zahnarzt zur alljährlichen Kontrolluntersuchung. Und wie jedes Jahr "kurz vor knapp", man hat vorher schließlich nie Zeit. Bis man sie sich nimmt. Seit nunmehr 2 Jahren bin ich nun bei einem neuen Zahnarzt, den ich super finde und der mich auch nur 1x jährlich zu besagter Kontrolle sieht. Toll bei Ärzte sind ja mitunter auch die Sprechstundenhilfen ([d-pa] berichtete). Auch hier gab es wieder die Dicke (wohl fürs Grobe) und das Praxishighlight. In meinem Fall hieß letztere Michaela ♥, fuchtelte mir im Mund herum und hat mich dabei angeatmet. Ein Duft wie von Alpenveilchen, sag' ich Ihnen!
Vom Arzt bekam ich übrigens die Goldene Putzmedaille. Ich sei das schönste Gebiss des Monats. Yeah! Mein Verkaufswert auf dem Markt für Ackergäule steigt.

Montag, Dezember 19, 2011

Wadenhaare

Habe gerade entdeckt, dass an meiner rechten Wade ein ca. 15x7cm breiter Streifen ist, auf dem keine Haare sind.
Erklärungsansätze?

Dienstag, Dezember 13, 2011

Affentag

Wie passend. Mein Kalender sagt, dass morgen Affentag sei. Und just da muss ich arbeiten. Somit habe ich am Affentag die ganze Affenfamilie um mich herum.
Auch wenn ich von dem Tag selbst noch nie gehört habe und Google mir treffenderweise aus Ermangelung eines Ergebnisses mit "Meinten Sie "Weltfrauentag?" entgegenkommt, halte ich das Ganze für einen Wink des Schicksals. Über den Zusammenhang zwischen Affentag und Frauentag schweige ich mich aus.

Samstag, Dezember 10, 2011

Bügeln

Seit gut 2 Wochen liegt mittlerweile schon meine gewaschene Wäsche hier rum und wartet darauf, gebügelt zu werden. Aber man kommt ja zu nichts. Trotz allem, man hat es ja nah, war ich dann gestern Abend bei der Nachbarin drüben. Zum Bügeln.

Donnerstag, Dezember 08, 2011

Bahnerlogik

Grüße aus dem Seminar in der schönen Residenzstadt Carlsruhe. Hier langweile ich mich wie gewohnt von 9-17:30 zu Tode und verbringe die Zeit mit sinnlosen Seminaren um so Zeit zu verschwenden, die ich dringendst für wichtige Sache aufbringen müsste. Und während anderswo Briefbomben an den Ackermann von der Deutschen Bank geschickt werden, will ich mal wieder über die Bahn herziehen.
Es ist ja gemeinhin bekannt, das die in steter Regelmäßigkeit ordentlich abspackt und [d-pa] berichtete darüber schon zu Genüge. Zuletzt in diesem Beitrag, auf den auch dieser hier aufbaut.
Mein Problem besteht weiterhin noch darin, aus dem KVV kommend, in Eppingen ein Ticket für den VRN zu erstehen. In Bruchsal gibt es dafür keinen Automaten, in Bretten, meinem Umstiegsbahnhof, kann ich das Ticket nicht kaufen weil es nur am Abfahrtsbahnhof zu erwerben sei (aus gutem Grund...). Also muss ich darauf hoffen, dass die Bahn nach Eppingen pünktlich ist, um dann wiederum darauf zu hoffen, schnellstmöglich an den einzigen (!) Fahrkartenautomaten der Bahn zu kommen sowie dort keine anderen Fahrgäste vorzufinden, die ebenfalls Fahrkarten kaufen.
Kurz und knapp: Das hat nicht immer geklappt und so bin ich mittlerweile gezwungen, stets eine Stunde früher zu fahren, damit ich mir noch eine Karte kaufen und schlimmstenfalls, wenn die Zeit dann wieder zu knapp wird, den Anschlusszug, aus Ermangelung einer gültigen Fahrkarte, abfahren zu lassen um so eine Stunde in der Kälte zu stehen. Ein erhöhtes Beförderungsentgelt von 40€ durfte ich auch schon zahlen, weil ich in der Bahn des KVV, wie es die Durchsage sowie der Automat dort anbietet, ein Ticket zur Weiterfahrt gekauft habe. Denn schließlich endet der KVV in Eppingen. Das Ticket allerdings gilt nur im Heilbronner Verkehrsverbund. Aber das sagt einem ja keiner. Abgesehen vom Kontrolleur der Bahn, dem man guten und reinsten Gewissens das Ticket vorgezeigt hat.

Jetzt habe ich allerdings am Automaten etwas Neues entdeckt: Es gibt, sorgsam versteckt, so eine Art „Schnellfahrkarte“ beim VRN, für die ich nicht den Zielort, sondern lediglich die Preisstufe bzw. anzahl der durchfahrenen Waben auswähle. So kostet mich damit z.B. die Fahrt nach Hoffenheim mit Bahncard 25-Rabatt 2,60€. Mit einer regulären Fahrkarte Eppingen-Hoffenheim wären das (ebenfalls mit Bahncard 25-Rabatt) 2,85€.
Für diese Schnellfahrkarten kann man entweder Einzeltickets kaufen, die sofort entwertet werden und damit nur für den sofortigen Fahrtantritt gedacht sind – man kann aber auch 5er-Karten kaufen, die man dann im Zug abstempeln muss. Die kosten dann -logischerweise- 2,60€*5=16 Euro (um an dieser Stelle niemanden vom Verständnis dieses Beitrags auszuschließen: Das sind nochmals 3 Euro mehr als für 5 Einzelfahrkarten). Die Drecksäcke von der Bahn knöpfen einem also auch hier völlig grundlos wieder mehr Geld ab. Hinzu kommt, dass es diese Mehrfahrtenkarte zwar in Hoffenheim, nicht aber in Eppingen am Automaten zu kaufen gibt. Großes Kino.
Um in Zukunft eine Stunde später fahren und nicht ständig zum Automaten hetzen zu müssen, dazu noch passendes Münzgeld bereitzuhalten weil so die Bezahlung schneller geht als mit EC-Karte und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ab dem Wochenende die Preise der Bahn mal wieder steigen werden, habe ich mir jetzt zweimal die 5 Mehrfahrtentickets gekauft und 32 Euro gezahlt. Schweinebande! Aber andererseits freue ich mich, mit meinem finanziellen Beitrag fortan weitere Lohnsteigerungen der motivierten Mitarbeiter und komfortablere sowie pünktlichere Züge mitzufinanzieren. Da wirft man die insgesamt 6 zusätzlichen Euro besonders gerne in den Automaten. Zwar mit einem weinenden Auge, aber das immerhin aus Freude. Mei, wie herzig.
Und ein Tipp noch hinterher: Sollte der Automat in Eppingen mal defekt sein, dann kostet der Einzelfahrschein Eppingen-Hoffenheim im Zug, sofern dort ein Automat vorhanden ist, 2,85 Euro. In die Gegenrichtung, also von Hoffenheim nach Eppingen, sind es dagegen 6,70 Euro. Prost!

Samstag, Dezember 03, 2011

Chaosbeseitigung

Heute habe ich in meiner Wohnung das Chaos aufgeräumt.
Ja, genau das Chaos, was ich absichtlich gezüchtet habe damit es so aussieht, als ob hier ein Leben stattfindet. Seit Monaten war hier niemand außer mir drin. Inzwischen vermisse ich sogar den Müll, den ein Abend mit Freunden hinterlässt.
Immerhin darf ich morgen wieder arbeiten nachdem heute einer der W...ackeren Kollegen angerufen und um Schichtübernahme gebeten hat. Der Hauptinhalt des heutigen Tages ist also nach dem Aufräumen und Putzen auch noch die möglichst vollständige Unterrichtsplanung für nächste Woche. Und wer weiß, vielleicht hat sich bis Montag dann die Wäsche von alleine gebügelt.

Freitag, Dezember 02, 2011

o2

Seit gefühlten drölfhundert Jahren bin ich Kunde bei o2. Man ist ein Gewohnheitstier. Oder, wie die Marketingluschen sagen: Loyal bzw. markentreu.
Seit 2011 nimmt jedoch meine bis dato außerordentliche Zufriedenheit mit o2 kontinuierlich ab. Womöglich liegt das daran, dass ständig etwas schief läuft. Zuletzt seit Juli diesen Jahres. Am 30.06., kurz vor der Tarifverteuerung am 01.07., noch innerhalb es gleichen Tarifs von der einjährigen in die monatlich kündbare Laufzeit gewechselt, funktioniert seither die Rechnungsstellung nicht und es wird zu viel Geld in Rechnung gestellt. Heute war es auch wieder soweit: Meine Rechnung stimmte schon wieder nicht, obwohl beim Telefonat mit der Hotline im vergangenen Monat zugesichert wurde, dass nun der Tarif umgestellt wurde, somit also auch das Problem nie mehr auftauchen würde. Soso.
Das Problem konnte heute abermals geklärt werden, ich bin schon gespannt auf die nächste Rechnung. Denn garantiert klappt es auch diesmal nicht. Nachdem ich mich jetzt nun schon fast 6 Monate mit dem gleichen Mist rumschlagen muss, scheint sich das mit der Markentreue zu o2 allmählich dem Ende zuzuneigen.

Immerhin: Während der o2 Warteschleife kann man allerhand machen: Den Rest der Unterrichtsstune planen, Schultasche richten, Zähne putzen, Laptop anwerfen und eine Mail beantworten. 37 Minuten konnte ich warten. Und wenn ich die 25 Minuten vom früheren Abend noch hinzurechne, dann habe ich eine Stunde meines Tages dort genossen. Immerhin gibts heutzutage Telefone mit Lautsprecher.

Donnerstag, November 24, 2011

Lebt denn die alte Zehnbauer noch?

Die Antwort: Nein. Die Grande Madame ([d-pa] berichtete mehrfach) aus dem Herzen Mannheims ist gestern im Alter von 46 Jahren gestorben.

Was bleibt? Nun ...



... immerhin ein Anrufmitschnitt, den kein Comedy-Autor hätte besser schreiben können.

Sonntag, November 20, 2011

Die 60-Stunden-Woche

Moah! Wer als moderner Sklave mit unchristlichem Wochenarbeitspensum für einen Hungerlohn arbeiten will, der muss Referendar unseres schönen Landes werden!
Meine Güte, was ein Scheiß! Jetzt hat sich noch meine Fachleiterin kurzfristig für Dienstag zum 3. beratenden Besuch eingeladen. Somit durfte ich dann die seit 3 Wochen stehende Party am Samstag absagen und Unterricht planen...denn die Fachleiterin hat um 17 Uhr Feierabend und ruft daher keine Mails mehr ab. Da ich wegen dem Seminar am Montag aber bis 17:30 in KA sitze, darf ich den Mist dann schon bis Sonntag machen.
Jetzt habe ich immerhin mal soweit die normalen Unterrichtsstunden geplant, "morgen" kommt dann die tolle UB-Feuerwerksstunde dran mitsamt der unnützen Ausarbeitung zur Klassensituation sowie fachdidaktischen Analyse. Und am Mittwoch besucht mich meine Mentorin, die am Dienstag auch schon beim UB dabei sein wird, wegen der DUE. Argh!
Das nächste Wochenende ist auch schon wegen Sinnlosigkeiten (Wahlkampf S21, Kreisvorstandssitzung, Wahlhelfer) verplant und steht daher eigentlich nicht zur Unterrichtsplanung zur Verfügung.
Ich will ja nicht jammern, aber ... ein bißchen weniger dürfte es irgendwie doch sein. Oder zumindest der Unterrichtsbesuch hätte nicht sein müssen - dann hätte dieses Wochenende echt schön werden können. Aber man sollte keine zu hohen Erwartungen haben. Endet doch eh alles nur in Enttäuschung. So ist das dann wohl mit dem Leben.

Dienstag, November 15, 2011

Gut vs. Schlecht

Das Gute: Morgen fällt die 1. Stunde Unterricht aus weil meine Schüler eine Veranstaltung zur Suchtpräventation haben.
Das Schlechte: Ich weiß nicht, ob ich als Fachlehrer anwesend sein muss.
Fazit: Ich werde trotzdem zur 1. Stunde antanzen dürfen. -.-'

Sonntag, November 13, 2011

7:01

Ach und noch etwas:

Wer an einem Sonntag um 7:01 bei mir an der Tür klingelt, der kann nicht erwarten dass ich die Tür aufmache oder nachschaue, wer denn überhaupt da ist. Selbst wenn ich unten auf der Straße nach dem 3. Klingeln Stöckelschuhe höre.

Porträtmalerei

Kurz vor den Ferien hatte ich ja eine Vertretungsstunde in der 5. Klasse. Kein großes Kino, ein wenig anstrengend aber allemal. Allerdings wurde mir am Ende der Stunde ein Geschenk überreicht: Ein Porträt meiner selbst. Und ich muss sagen: Ich bin peinlich berührt. In zweierlei Hinsicht.

Mittwoch, November 09, 2011

[d-pa] went slightly mad

Gestern war ich nach der Schule zu Besuch in einem Wohnheim für psychisch Kranke. Das jedoch nur, um einen meiner Schüler im Sozialpraktikum (neudeutsch: Compassion) zu besuchen, der dort für 2 Wochen interniert ist arbeitet.
Anfangs bin ich an dem Haus vorbeigelaufen, da der Eingang nicht sonderlich gut zu erkennen war. So stand ich dann vor einem großen Tor, an dessen Tor der Hinweis stand, ich möge doch bitte um die Ecke gehen um dort einzutreten. Gesagt, getan, und es gab da nach einem kleinen Gässchen tatsächlich noch ein stattliches Gebäude. Dort angekommen, sah ich meinen Schüler auch gleich und startete mit ihm und seinem Betreuer für eine Führung. Man zeigt mir so allerhand, etwa die BT (Beschäftigungstherapie (=ähnlich wie in der Schule), oder die AT (Arbeitstherapie), ebenso Wäscherei, Küche, und einige Zimmer bzw. WGs auf dem Gelände, nicht zu vergessen die Mitarbeiter, etwa die Sozialarbeiter, die Psychologin etc.
Man muss dazu sagen, dass es sich um eine ambulante Pflege handelt, d.h. die "Bewohner" laufen da frei rum und können etwa auch einen Ausflug in den Ort machen. Um ganz ehrlich zu sein: Ich habe die eingangs erwähnte Gasse nur gefunden, weil mir einer der Bewohner entgegen kam und er ein wenig verdächtig aussah. Also musste ich auf dem richtigen Weg sein.
Wie dem auch sei, mir wurden allerhand Leute vorgestellt und einige der Bewohner stellten sich ebenfalls proaktiv vor. Andere hingegen beäugten mich kritisch und mit bösem Blick aus der Ferne. Ein wenig seltsam war's ja schon wenn man die nicht kennt. Irgendein Bewohner kam dann auch auf mich zu, stellte sich vor mich, spielte mit den Händen zwischen seinen Beinen herum und machte dann mit der Hand vor dem Gesicht komische Zuckungen. Ich sah dem etwas fragwürdig zu und da sagte er mir auch schon was los war - denn ich war natürlich nicht von selbst drauf gekommen: Er war Mister Bean. Natürlich! Später kam er mir übrigens wieder entgegen, da war er dann ein Spiegel.
So zeigten sich allerhand verschiedene Krankheitsbilder und verschiedenste Charaktere, von lieb und nett bis grimming und konspirativ. Ein anderer Bewohner grüßte mich freundlich, gab mir die Hand und hielt selbige, sich mit mir weiter unterhaltend, für gut 2 Minuten fest. Dann fand ich den Moment aber doch definitiv gekommen, um meine Hand zurückzuziehen. Das war vielleicht auch gut so, denn, wie mein Schüler danach sagte: "Der ist übrigens schwul!" Heidene.
Da ließ ich mich doch lieber viermal binnen 30 Minuten von Silvia begrüßen, die ich bitte Silvie nennen möge.
Nach einem Gespräch jeweils mit dem Heimleiter und dem Schüler ging es dann nach gut 2,5 Stunden wieder nach Hause. Der Besuch war interessant, die Einrichtung hat auf mich insgesamt einen sehr guten Eindruck gemacht und ich kann den Schüler ruhigen Gewissens in guten Händen wähnen. Auch wenn das ein oder andere an dem Tag durchaus etwas verrückt war.

Irgendwie passend dazu:

Queen - I'm Going Slightly Mad

Samstag, November 05, 2011

Knopfsache

Ich sollte noch einen Beitrag schreiben. Der Chef hat's verlangt. Leider wurde ich heute im Laufe des Tages ein wenig aufgehalten, daher nun etwas verspätet.
Heuer war ich beim Arzt für die zweite Impfung. Empfangen und in die Kabine begleitet von der scharfen Sprechstundfenhilfe. Aber wie das immer so ist, ich armer Thor wurde natürlich wieder von der Dicken mit den Zottelhaaren gepiekst. Also nichts da. Was mir aber wieder aufgefallen ist: Es ist von entschiedener Wichtigkeit, sich der "Bauweise" seiner Jeans bewusst zu sein. Seit Jahren bin ich ja schon Knopfträger, habe mir aber in jüngster Zeit aus Gründen der Materialermüdung neue Jeans gekauft. Am Anfag nicht drauf geachtet, beim zweiten Mal toleriert, habe ich nunmehr auch wieder Jeans mit Reißverschluss. Und wie das eben so ist und war: Ist der oberste Knopf zu, kann alles andere vergessen werden.
Nun, schon mehr als einmal musste ich dann feststellen, dass ich beim Anziehen wohl etwas vergessen hatte. Gemerkt hat es (wohl) noch keiner. Angesprochen wurde ich auch noch nicht. Aber könnt ihr euch vorstellen, wie unangenehm das Gefühl ist, vor der Klasse zu stehen und nicht zu wissen, wieso die auf einmal kichern? Und was macht man dann? Man kann sich ja schließlich nicht vor der Klasse an die womögliche Problemzone langen um mal kurz nach dem Rechten zu sehen. Gott sei Dank lag ein solches Problem im Schulbetrieb aber auch noch nicht vor. Da wird dann vorher mehrfach auf Ordnungsmäßigkeit geprüft und dass auch alles an seiner Stelle ist. So prüft man beim Verlassen der Wohnung, auf dem Schulweg, kurz vorm Betreten der Schule und beim Verlassen des Lehrerzimmers, wenn man sich auf den Weg in die Klasse macht. Eine abschließende Prüfung vor Betreten des Klassenzimmers kann auch nicht schaden.
Bleibt als Fazit: Ich sollte mich auf eine Verschlussmethode festlegen.

Montag, Oktober 31, 2011

Was Gutes tun!

Man soll sich ja ab und an was Gutes tun. Bei mir war genau das absolut überfällig und so entschied ich mich heute, mich beim Arzt gegen Grippe impfen zu lassen.
"Wer ist Ihr Hausarzt?", fragte die Empfangsdame, die einem selbigen gleich recht unattraktiv gestaltete. "Frau X in Y", antwortete ich. "Und was führt Sie da zu uns?" "Ich wohne hier..."

Eigentlich wollte ich Grippe und Hepatitis gemeinsam impfen lassen, da letzteres aufgefrischt werden sollte. Aber wie das immer so ist - für Hepatitis muss ich am Freitag nochmal kommen. Immerhin habe ich die Sache so gedreht, dass ich jetzt eine Kombi-Impfung für Hepatitis A+B bekomme. Ha!
Naja, zurück zum Thema. Ich saß nun also im Wartezimmer, wurde dann ins Behandlungszimemr gesetzt, wo ich abermals so gut 20 Minuten warten musste. Plötzlich kam der Arzt rein und erzählte mir irgendwas über seine Erfahrungen mit Patienten und deren Angehörigen. Aha. Ich wollte doch nur die Impfung haben! Letztlich hat er dann noch gut 5 Minuten monologisiert, gefragt wo ich arbeite und danach wieder verschwunden.
Wenig später kam ich ins Labor - bzw. in die Umkleidekabine, in der auch eine Liege stand. Und da kam es, das Objekt meiner Begierde: Die scharfe Sprechstundenhilfe! Ist euch auch aufgefallen, dass es in jeder guten Arztpraxis genau eine gutaussehende Sprechstundenhilfe gibt? Just diesen Jackpot hatte ich somit geknackt. Sie kam rein, erfüllte den Raum mit ihrem Lächeln, fragte noch kurz nach ob die Impfung in den Impfpass eingetragen werden solle und *krrrrrrr* da war sie schon wieder weg weil ein anderer Patient wohl gerade gestürzt war. So wartete ich 10 Minuten und hatte, wie sich herausstellte, die Arschkarte gezogen.
Denn die Spritze bekam ich jetzt von der Dicken mit den Zottelhaaren. Pff.

Samstag, Oktober 29, 2011

Schein vs. Sein



Also ich meine ja, dass die nicht bei der Patenkompanie waren...


Freitag, Oktober 28, 2011

Timeout

Zeit zum Durchatmen. Letzter Schultag und damit folglich Ferien. Gott sei Dank, schließlich war es stellenweise sehr, sehr stressig. Was man sicherlich auch an den (nicht vorhandenen) Blogbeiträgen ablesen kann.
Was gibt's Neues?
Nun, zunächst einmal ist wohl zu sagen, dass ich mittlerweile eine Zusatzausbildung für Deutsch als Fremdsprache absolviere. Damit dürfte es im Lehrerberuf dann etwas diverser zugehen und die gesamte Welt steht mir offen. Harrr!
Davon abgesehen kämpfe ich mich durch den Schulalltag und führe dabei Fehdehandschuh und Schwert mit zumeist sicherer Hand. Bislang bin ich bis auf eine Ausnahme mit allen Klassen im Zeitplan oder liege ihm leicht voraus. Recht praktisch, zumal nach den Ferien wieder einige Klassen für ein paar Stunden weg sein werden. Unter anderem auch meine Kursstufe, die ihr Sozialpraktikum oder, neudeutsch, "Compassion" durchführt. Mein Unterricht fällt in der Klasse dann für 2 Wochen aus - blöd nur, dass sich dadurch nur Freistunden und kein späterer Schulbeginn oder früheres Schultagsende ergibt. Hmpf. Stattdessen darf ich noch 2 Schüler bei ihrem Praktikum besuchen. Aber was soll's.
Am Montag hatte ich meinen 3. Unterrichtsbesuch in GK. Die Klasse, die oben schon angesprochene Ausnahme, fand aber offenbar Gefallen daran, mich auflaufen zu lassen und zerlegte mir somit mit sinnfreien Fragen und Zeitschinderei das letzte Drittel der Stunde. Als Konsequenz gab's am Mittwoch eine Ansage sowie einen unangekündigten Test. Mucksmäuschenstill war's dann auf einmal und die Klasse wohl schwer ge- und betroffen. Aber das hielt nicht zu lange an - schon 2 Schulstunden später nahmen sie die Unterrichtsbesuchsstunde der anderen Referendarin auseinander.
Ich weiß jetzt nicht was letztlich der Auslöser war, aber zu meiner Überraschung hat sich besagte Klasse heute bei mir entschuldigt und darum gebeten, dass wir wieder normalen Unterricht machen. Diesen hatte ich nämlich verweigert, mich ans Pult gesetzt und die Schüler sich die Sachen zur Strafe selbst erarbeiten lassen. Schließlich arbeite ich die Sachen nicht stundenlang zu Hause aus, um dann bei der Durchführung Stunde um Stunde boykottiert zu werden. Jetzt bin ich mal gespannt, wie die Klasse sich nach den Ferien geben wird. Bisherige Zwischenstand vorerst 1:0 für mich.

2 Klausuren wurden am Dienstag geschrieben. Dann werden die Ferien auch nicht langweilig. Aber eine habe ich schon wieder zurückgegeben. Schnitt: 1,88.

Morgen geht's wieder arbeiten und dann fordert die Schule auch wieder in den Ferien ihren Tribut. Aber immerhin kann ich zu Hause bleiben.

Mittwoch, Oktober 19, 2011

Elternabend

Gestern und heute hatte ich Elternabend. Mein Credo: Die Eltern in Grund und Boden reden. Fazit: Wirkt.

Dienstag, Oktober 18, 2011

Das Manko defekter Automaten

Kürzlich war ich mal wieder arbeiten bei meinem Wochenendjob. Da ich nunmehr nur noch eine Monatskarte für den KVV, nicht mehr aber für den VRN besitze, muss ich daher jedes Mal für Hin- und Rückfahrt ein Ticket lösen. Formidabel, wenn da der Tickentautomat am Bahnhof defekt ist. Also rein in den Zug und mal nach hinten durchgelaufen um zu schauen, ob da ein Automat im Zug steht. Das tun sie nämlich manchmal, keineswegs jedoch immer. Daher sei hier Vorsicht geboten. Gleich beim Einstig ganz vorne im Zug fielen mir zwei obsolete Damen auf, die verdächtig dreinblickten.
Umso mehr empfiehlt sich der Weg zum Automaten!
Wenn nun aber das Ticket plötzlich nicht 2,85€ (wie normalerweise am Bahnhof), sondern 6,70€ kostet, dann überlegt man sich den Kauf nochmals. Meine Hoffnung, dass die beiden Damen sich im nächstgrößeren Bahnhof verabschieden würden, wurden zerstreut nachdem sie fast unerhört perfekt und von Weitem sichtbar den Gang entlangpolterten. Das änderte meine Meinung und just als das Kärtchen aus dem Automätchen fiel, stand die Dame bei mir, um die Karte zu entwerten. Auch wenn ich nun von der Bahn (einmal mehr) abgezockt wurde: 33,30€ habe ich durch die Investition gespart.

Donnerstag, Oktober 13, 2011

Eine Bahnfahrt...

Tagesfazit nach rund 7 Stunden Seminar:

4 Bahnfahrten, 4x kontrolliert worden. WTF?

Vom Seminar selbst gibt's nichts zu berichten. Welch Überraschung.

o/

Auf geht's ins Seminar - Lebenszeit verschwenden.

Dienstag, Oktober 11, 2011

Nordisch vs. Fußball

Während gestern noch meine Seminarleiterin meinte, ich spräche mit nordischem Akzent (wtf?), habe ich heute ein paar Autogramme aus dem Süden bekommen. Wuhu! Und da wir gerade bei Fußball sind, wir jetzt auch Fußball geschaut.












Montag, Oktober 10, 2011

Mein erstes Mal

Heute hatte ich mein erstes Mal beim Laminieren. Leider war der Kopierraum, in dem auch der Laminator steht, gut gefüllt mit Lehrerkollegen, sodass ich mich der Blamage ganz und gar aussetzen konnte. Nachdem ich die Folien gefunden hatte, schaute ich mir das Gerät an und rätselte, wie das wohl funktionieren würde. Aber, Abbildungen sei Dank, machte ich mich recht schnell ein Bild von der Sache und laminierte los - mit Erfolg. Im Nachhinein muss ich sagen: Einfacher geht's nicht. Welch schönes Gefühl.
Im Unterricht später gab es ein weiteres erstes Mal für mich. Denn nie zuvor hatte ich Strafarbeiten verteilt. Heute dafür gleich zwei in einer Stunde. Für Schwätzen und Unterrichtsstörung. Jetzt dürfen sich die zwei jeweils mit der Entstehungsgeschichte der SPD und CDU auseinandersetzen und das Ergebnis der Klasse präsentieren. Prädikat: Pädagogisch wertvoll.

Sonntag, Oktober 09, 2011

Die Verwandlung

Zurück vom Lehrerausflug. Zunächst wurde bis zur 4. Stunde Unterricht gehalten, danach konnten die Schüler nach Hause gehen und die Lehrer konzentrierten sich völlig auf den Lehrerausflug, der uns in diesem Jahr Richtung Rust führen sollte.
Bei der Überfahrt über den Parkplatz des Europa-Parks wurde leider nicht gestoppt, sondern es ging stattdessen ein wenig weiter hinaus aufs Feld. Dort angekommen, warteten bereits die Boote auf uns und die Fahrt konnte losgehen. Bis zu 9 Mann schipperten somit los und ich kam in das Boot, in dem auch unser Schwergewicht des Lehrerzimmers Platz nahm. Dementsprechend hat der Rest der Passagiere unauffällig für einen Gewichtsausgleich gesorgt um ein Kentern ob der Schlagseite zu vermeiden. Der Stocherkahn, angetrieben durch einen professionellen Stocherer, schipperte alsbald lautlos durch die Tauberwiesen und alten Rheinarme. Unser Kapitän erzählte allerhand über die Region, die Flüße und die dortige Fischerei. Ab und an war sogar auch eine interessante Information dabei. Nach gut 2 Stunden war die Fahrt zu Ende und unser Käpt'n legte Kippe und Bierflasche aus der Hand um das Schiff an Land zu legen. So sammelte sich das Kollegium wieder, unter dem es bei einer Lehrerin eine kleine Verletzung durch einen beißenden Schwan gegeben hatte. Weiter ging es zu Fuß zurück zu unserem Bus, der uns in Ettenheim absetzte, wo 3 Cafés gestürmt wurden. Angemeldet waren wir, aber zumindest bei den 2 Senioren in unserem Seniorencafé gab es wegen der großen Zahl an Gästen ein wenig Verwunderung. Wer kommt sonst auch nach Ettenheim?
Nach dem Kaffee und einem eher mäßigen Stück Kuchen ging es gegen 18 Uhr zurück zum Bus und somit uach zurück gen Heimat. Am Schulort angekommen, folgte der letzte Teil des Ausfluges: Abendessen im Restaurant. Dort unterhielt man sich bis 22 Uhr, dann machte ich mich auf den Heimweg, denn, von der 1. Unterrichtsstunde ausgehend, war es doch ein sehr langer Tag. Geregnet hatte es auch, aber ich hatte vorsorglich mein schickes knallgelbes Regencape eingepackt, dass ich von Klett bei der Didacta geschenkt bekam.
Heuer bzw. seit Samstag bin ich nun wieder bei der Arbeit im Internat. Ein wenig Unterricht habe ich geplant, somit wiegt der Zeitverlust nicht ganz so schwer. Nur das Schlafen klappte nicht so wie ursprünglich vorgesehen. Trotz Fliegengitter musste ich, kurz nachdem ich meinen Kopf ablegte, feststellen, dass eine Schnake im Anflug ist. Also: Licht an, Suchen, Töten. Gesagt, getan. Erfreut darüber, dass ich als Mensch wieder einmal einen Sieg gegenüber einem anderen Lebewesen errungen hatte, ging es dann zurück zur Ruhestätte (auch wenn das in dieser Formulierung wie ein Grab klingt). Kurz vorm Einschlafen (was die Sache der Formulierung nun nicht gerade besser macht): Ssssssss. Hmpf. Gleiches Spiel wie zuvor: Batsch. Ruhe. Aber, wie ich feststellen musste, mich hatte das Vieh bereits erwischt: Handrücken. Irgendwann später juckte es auch am Schienbein. Kratzen förderte zufälligerweise eine weitere Schnake zu Tage. Nachdem die Zahl der Verluste bei der Schnakenpopulation bei 3 angekommen war, hoffte ich auf Ruhe. Die kam dann auch und ich schlummerte friedlich dahin, um später erneut von einem Sssssss geweckt zu werden. Die Suche blieb erfolglos, und so bedurfte es eines weiteren Anflugmanövers des Tierchens um nach einiger Zeit gefunden und erledigt zu werden. Eine eingehende Analyse zeigte auf dem ersten Blick: Das Vieh hatte Blut geleckt. Mein Blut.
In der Zwischenzeit sah ich ob der Pusteln ordentlich zerstört aus und fühlte mich an Kafkas "Die Verwandlung" erinnert. Vielleicht lag es aber auch mit daran, dass ich so alle 30-60 Minuten wieder aufwachte, das Licht anschalten und Schnaken jagen musste. Ein nur wenig erholsamer Schlaf. Aber was will man machen. Jetzt hoffe ich nur, dass sich diese Beweise meines Einsatzes im Krieg Mensch gegen Schnaken bald verschwunden sind. Immerhin kam ich in dieser Nacht nicht an den Nachtdienstrekord von 32 Schnaken in einer Nacht heran, den ich im Sommer unerfreulicherweise aufstellen durfte.

Donnerstag, Oktober 06, 2011

Zum morgigen Tage

Morgen Lehrerausflug. Stocherkahnfahrt. Findet auch bei schlechtem Wetter statt. Vorhersage: Regen. Hmpf. Dabei gab es gestern einen kleinen gesundheitlichen Rückschlag. Aber ich fahr ja gerne im strömenden Regen im Bötchen gefangen mit Lehrern durch die Rheinauen. Immerhin geht's im Anschluss ins Restaurant zum Essen. Auf eigene Kasse, versteht sich. Hmpf. Und bald darf ich schon wieder aufstehen. 6:50, um genau zu sein. Dann Unterricht bis nach der 4. Stunde, anschließend kommt der Bus, der uns zu den Bötchen fahren wird. Geplantes Ende des Ausflugs: ca. 22 Uhr. Freizeit wird auch echt überbewertet.

Mittwoch, Oktober 05, 2011

[d-pa] feiert...

... juhu - es ist Weltlehrertag!
Was das genau ist, weiß ich nicht. Prinzipiell bräuchte ich diesen Tag auch nicht, aber in meiner jetztigen Position finde ich es einfach mal unvoreingenommen gut. Immerhin gibt es auch einen Artikel bei Wikipedia:


Der Weltlehrertag wird seit 1994 jährlich am 5. Oktober begangen, im Gedenken an die „Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer“, die 1964 von der UNESCO und der Internationalen Arbeitsorganisation angenommen wurde.

Das hilft mir jetzt zwar nicht sonderlich weiter, aber sei's drum.
Der Weltlehrertag 2011 steht übrigens unter dem Motto 'Lehrer für Gleichberechtigung'.Was auch immer das nun heißen mag...

Dienstag, Oktober 04, 2011

Vergängliche Jugend

Über das Wochenende war ich krank. Erkältung. Super. So viel zum langen Wochenende. Nichtsdestotrotz ging es mir am Montag wieder besser und daher ging ich abends zu Ms.Colombo. Die wohnt ja auch hier im Ort, daher war das kein Problem. Und es passte ihr ganz gut rein, denn sie hatte ein PC-Problem, dessen Lösung sie dann in mir sah - schließlich bin ich ja als Webdesigner entsprechend qualifiziert (hust). Ein wenig geraten habe ich schon, aber ich habe es letztlich hinbekommen und mir von der Raterei nichts anmerken lassen. Selbst ist der Mann. Dann ging der Abend in das über, wozu er eigentlich (von meiner Seite) vorgesehen war: Dem Quatschen. Und da bekam ich von ihr im Zuge der Unterhaltung das schönste Kompliment, das man nur bekommen kann: "Im Gegensatz zu dir seh' ich eben voll jung aus!"
Danke.


Dafür halte ich mich eben die nächsten 20 Jahre. Püh!

Donnerstag, September 29, 2011

Nur Deko!

Das Positive an meinem polnischen Hausmeister: Alles wird schnell und unkompliziert geregelt.
Das Negative an meinem polnischen Hausmeister: Alles wird schnell und unkompliziert geregelt.

Mein Hausmeister ist übrigens, oh welch Wunder, Pole. Und damit soll diese Geschichte beginnen.
Vor einigen Wochen sah ich von meinem Badfenster aus, dass sich ein Brett am Dach gelöst hat und etwas absteht. Einige Tage später hing es nun in weitaus größerem Maß nach unten und hatte sich von den Nägeln auf dem Dach gelöst. Da Gefahr für Leib und Leben bestand, wollte ich den Hausmeister darüber in Kenntnis setzen. Allerdings lief er mir die letzten Tage nicht über den Weg und ich war zu faul, extra deswegen zu ihm zu gehen. So kam es, dass es vor 3 Tagen an meiner Tür klopfte und mein Hausmeister Tomasz davorstand. Er wolle mal kurz durch mein kleines Fenster schauen um was auf dem Dach zu prüfen. Den genauen Ort wisse er aber nicht. Und so kam es dann, dass er vom Badfenster aus das Holzbrett von ca. 2,5m Länge entdeckte.
Praktisch, so hatte ich mir den Weg zu ihm gespart.
Da er jedoch so nicht an das Holzstück herankam, sagte er mir, dass er am nächsten Tag mit seiner Leiter wieder kommen wolle. Nun gut, letztlich war er dann weder vorgestern noch gestern da, aber heute war es dann soweit. Mit der Leiter bewaffnet, ging es dem Holz an die Fasern und -schwupps- schon wurde das Teil entfernt. Da nun ein ca. 20-30cm breites Loch an dem Holzvorsprung klafft, an dem auch die Regenrinne befestigt ist, fragte ich nach, ob nun ein neues Holz angebracht würde.
Aber der Hausmeister erklärte mir, dass das nicht notwendig sei, denn das Holz sei nur Dekoration.

Welch Narr ich doch bin, so etwas nicht selbst zu erkennen!

Aber, wie er hinzufügte, falls meine Wand wider erwarten nass werden sollte, möge ich ihm zeitnah Bescheid geben.
Ein Hoch auf meinen Hausmeister, der alles schnell und unkompliziert regelt!

Dienstag, September 27, 2011

Kinderaugen

Was gibt es schöneres als gespannte Kinderaugen? Wenn sie einen voller Erwartung, ja, voller Vorfreude anschauen.
So wie gestern, als mich die Kinder aus der 8. Klasse beim Betreten des Klassenzimmers anstarrten. Wer gerade keine Zeit zum Anstarren des Lehrers hatte, der starrte ins Buch. Im Hinterkopf saß ihnen dabei wohl meine Ankündigung, dass unangekündigte Vokabeltests geschrieben werden. Natürlich deshalb, damit die Schüler die Vokabeln präsenter haben für den Unterricht und nicht erst am Ende einer Lektion mit dem Lernen beginnen. Ein wenig grinsen musste ich schon als ich sah, wie sie alle darauf warteten ob nun ein solcher Test geschrieben wird oder nicht. Aber nein, sowas wäre ja viel zu offensichtlich nach dem Wochenende- also kein Test.
Den gab es dafür heute. Ein Extratag fürs Lernen also. Genutzt wurde er jedoch offensichtlich nicht von allen. Schnitt 2,78, beste Note 1,5, schlechteste 4,5. Hmja. Dabei war seit vergangenem Mittwoch Zeit dafür. Aber, wie ich nach dem Ende der Stunde erfuhr, hat ein Teil der Klasse aufgehört zu lernen nachdem eine Schülerin behauptete, ich würde am Dienstag keinen Test schreiben. Woher die Info kam weiß ich nicht, aber sie war in jedem Fall falsch. Aber der nächste Test kommt bestimmt und da gilt es wieder, sich zu verbessern. Jetzt gibt es morgen erst einmal den heute geschriebenen Test zurück. Und dann dürfen morgen die 10er dran glauben. :)

Montag, September 26, 2011

[d-pa] hört gerade [XII]

Red Hot Chili Peppers - I'm with you

Dienstag, September 20, 2011

Lewwawoschd

Mal ein wenig Heimatkultur.

Montag, September 19, 2011

brrrrrrr

Schade dass im Zug von der Arbeit nach Hause die Heizung nicht geht. Ist wohl nicht für Temperaturen unter 10 Grad ausgelegt. Dafür funktioniert aber immerhin die Klimaanlage...

[d-pa] goes Wallfahrt

Ich finde, jeder sollte irgendwann einmal eine Wallfahrt gemacht haben. Bei mir war es am Freitag soweit. Gut, es war eine schulische Pflichtveranstaltung, aber das spielt ja keine Rolle. Gemacht ist gemacht. Begonnen wurde um 8 Uhr mit der Wanderung nach Forst. Ich durfte mit der 10b laufen, hatte aber ein wenig Sorge da ich den Weg nicht kannte. Erfreulicherweise - und auch da es wegen der Aufsichtspflicht so vorgeschrieben ist - wurde mir eine Kollegin zur Seite gestellt. Die kannte den Weg. Meine Sorgen zerstreuten sich aber ohnehin alsbald, denn, wie die Schüler mir sagten, wird diese Wallfahrt jedes Jahr zum Schuljahresbeginn durchgeführt. So kannten sie den Weg und ich war fein raus. Ohnehin kam es nicht zum ursprünglich angedachten "Klassenlaufen", viel eher zerstreuten sich die über 700 Schüler irgendwo auf dem Weg und liefen mit Leuten aus anderen Klassen. Und so wanderte auch ich bald mit einer Melange an SchülerInnen aus den 10. Klassen, die den Weg wohl nutzen wollten, um allerhand Privates aus mir herauszulocken. Nach gut anderthalb Stunden Wanderung war man in Forst angekommen und veranstalte einen Gottesdienst mit allem Tamtam. Danach gab es neben der Kirche eine Bratwurst sowie ein Getränk für jeden. Später ging es wieder zurück zur Schule, von wo aus die Schüler ab ca. 12:30 wieder den Heimweg antreten konnten. Das taten sie dann auch in der Gewissheit, nun endlich meinen Vornamen herausbekommen zu haben. Seit Freitag heiße ich Dietrich.

Sonntag, September 18, 2011

Schaaaatz...!

Man kennt es ja. Dieses ordinäre Pärchen-Gehabe mit "Schätzchen" hier, "Schätzchen" da. Für Streuner wie mich ist das ja nichts. Da falle ich eher in die Rolle des Beobachters - so wie am Freitag in einer DrogerieMarktkettenfiliale. Ich schaue mich gerade nach Zahnhygenieuntensilien um, da entdecke ich einen Herrn mittleren Alters, der mir insbesondere durch sein langes blondes Haar auffällt. Bis zum Arsch wird das nämlich sicher gegangen sein. Das war dann der erste Schock. Zu allem Übel stand der Herr auch noch vorm Kondomregal. Schock Nummer zwei. Kopfkino. Die nächstbeste Zahncreme greifend, flüchte ich in Richtung Kasse, doch auch das hilft nichts. "Schaaaatz, ich hab' die Kondome!" brüllt er an seine zwei Gänge weiter an einem anderen Regal stehende Gespielin, die sich bei näherem Hinsehen durchaus als MILF bezeichnen ließ. Doch für solche Gedanken blieb keine Zeit - Fremdscham war angesagt. Und so nahm ich meine Zahncreme und machte ich schnellstmöglich auf in meine Wohnung um weiterem Fremdscham zu entgehen.

Freitag, September 16, 2011

Lennart Hänsel

WTF? Stromberg reloaded!

Mittwoch, September 14, 2011

Von Generälen und dem MI5

3. Schultag, 2. Unterrichtstag für mich. Heute gab's, wie ab sofort jeden Mittwoch, 5 Stunden Unterricht am Stück. Aufgrund der kurzen Pausen (5 Min.) bleibt da nur wenig Zeit für Erholung. Genauer gesagt keine. Aber als junger Mensch halte ich den Belastungen gut stand, ich denke so 3-4 Stunden hätte ich noch halten können, aber dann wäre wohl wirklich nichts mehr gegangen. Selbst jetzt merke ich schon leichte Anzeichen von Erschöpfung, die aber nach wohl 15-20 Minuten horizontalen Ruhens wieder kompensiert wären.
Seit Schuljahresbeginn sind auch unsere Praktikanten im Praxissemester da und ich bin somit als Referendar nicht mehr länger der nasseste Fuchs im Lehrerzimmer. Der Praktikant (Fächer Geschichte/Gemeinschaftskunde) hat heute die 8. Klasse begleitet, in der ich zunächst am Morgen Englisch, am Nachmittag in der 6. Stunde dann Gemeinschaftskunde unterrichtet habe. Im Gespräch nach Unterrichtsschluss erzählte er mir von seiner weitreichenden Erfahrung als Lehrer, aber auch, dass er sich während eines zweiwöchigen Englandaufenthalts mit etlichen Generälen und Geheimdienstleuten vom MI5 getroffen hat.
Bin gespannt, wie viel Spaß ich mit dem Kerlchen haben werde - er will jetzt seinen Stundenplan auf meinen abstimmen oder - wie er sagte - korrespondieren lassen.

Dienstag, September 13, 2011

Zum Schuljahresbeginn

Das neue Schuljahr hat begonnen und ich bin voll in meinem Element. Nun ja, ich werde in der Ströum mitgerissen. Am Samstag noch meinen Kram auf den meinigen Tisch im Lehrerzimmer gestellt, fand ich dort am Montag mir unbekannte Personen wieder, die sich alsbald als die Praktikanten herausstellten. Da die Konferenz um 8 Uhr gleich begann, verzogen wir Referendare uns an andere Plätze. Und da sitzen wir nun, denn offenbar ist das unser vorgesehener Platz gewesen. 2 Kleine Tische für 4 Personen. Elise und ich sitzen an der Stirnseite und bekommen je ein DIN A4-Blatt auf den Tisch. Mehr Platz ist nicht. Und als ich heute bei meiner Mentorin durchblicken ließ, dass das doch etwas suboptimal sei, bekam ich lediglich zur Antwort dass die Referendare immer da hinten sitzen und wir dort nun das Jahr verbringen dürfen. Na toll. Vorbei mit a) Platz und b) unserer coolen Sitzumgebung. Hinter mit die Wand, rechts und vor mir alte, ausgebrannte und demotivierte Lehrer (nach Unterrichtsende um 13 Uhr: "So, isch geh jetzt Häm. Ärschd ä mol ä Stund' penne. Odda zwee, odda drei, odda vier. Dann wedd' die Sach' mol widda erdräglischa!"). Top! Genau das richtige. Da nun mein Kram auf dem falschen Tisch stand, habe ich einfach hinter mir an der Wand die blöden Pflanzen zur Seite geschoben und mir somit ein wenig Platz gemacht. Pff.
Und heute durfte ich dann gleich so eine Praktikantin in meinen Unterricht mitnehmen. Wobei es eigentlich gar keiner war, denn in meiner ersten Stunde war erst organisatorisches zu klären und so kam man nur für ca. 10 Minuten zu einem kleinen bißchen Unterricht. Aber morgen sieht es anders aus, da gibt es 5 Stunden am Stück für mich und darunter 2-3 richtige Unterrichtsstunden. Der Rest ist wieder von Organisation geprägt weil ich die Klassen zum ersten Mal dieses Schuljahr sehe.
Ein wenig komisch ist es ja schon, denen nun zu erklären, wie man die Noten macht und wie man sich das alles vorstellt. Daher bin ich gespannt, was der morgige Tag so bringen wird. Geplant ist alles, einige Kopien muss ich in der Früh noch machen und den Praktikanten darf ich nicht im Lehrerzimmer vergessen. Am Donnerstag darf ich dann wieder Zeit im Seminar absitzen und am Freitag geht's auf Wallfahrt. Teilnahme verpflichtend, versteht sich. Wohlan, voran ans Werk.

Sonntag, September 11, 2011

Die letzten Tage

Es ist nicht so, dass ich absichtlich nichts schreibe. Viel eher komme ich nicht dazu. Hier mal weg, da mal weg, dann bis 21 Uhr an der Schule damit für den großen Tag morgen alles gerichtet ist und ordentlich abläuft. Morgen fängt nämlich die Schule wieder an. *Seufz*
Nun ja. Ab und an arbeiten, dann von der Nachbarin besucht worden (bis 4:30 morgens), mit Ms. Columbo gechillt, Thema und Gliederung für meine Dokumentierte Unterrichtseinheit (DUE) ausgearbeitet. Mittlerweile schrieben wir Freitag. Da war ich in Karlsdorf und habe bei der Gelegenheit auch gleich dort übernachtet. Am Folgetag ging es, nachdem die erste Halbzeit Mönchengladbach-Kaiserslautern nicht so beeindruckend war, zu Ms. Columbo, die ein PC-Problem hatte. Nachdem das Problem gelöst und alles geschwätzt war, ging es für sie direkt weiter zur Arbeit und für mich an die Schule: Kram hinschleppen und Kopien machen. Um 21 Uhr war ich dann mal zu Hause und konnte zum ersten Mal an dem Tag was essen. Welch Luxus. Am Abend dann noch Boxen, im Anschluss recht schnell das Bett.
Heute letzte Vorbereitungen, dazu Tatort "Tod einer Lehrerin". Wie passend. Morgen mal schauen was so alles anfällt. Und jetzt auch Bett, denn um 8 in der Früh geht's los - dann erfahren die Kinderlein, dass sie mich als Lehrer haben. Und mein Leben wird dann auch wieder etwas strukturierter. Auch wenn das nicht zwingend positiv sein muss. Wollen wir das Beste hoffen.

Dienstag, September 06, 2011

Der Nachteil des Studentenjobs

Im Studentenjob ist man ja gewöhnlich immer der Arsch für andere und der Depp gleich dazu. Bei mir ist das nicht anders - ganz und gar nicht. Eigentlich lief mein Dienst wie im Lehrbuch. Wäre da der Morgen nicht gewesen. Denn dort lief mir zunächst mein Freund MR über den Weg, der mittlerweile aber wesentlich aufgeschlossener ist als früher. Doch dann kam Hajro, der Platzwart, die Treppen hinauf und grüßte mich. Seinem allmorgendlichen Ritual folgend, schaute er von der Terrassentür einem römischen Imperator gleich auf seine Gefolgschaft herab. Nur waren das in seinem Fall eben die Grashalme auf dem Trainingingsplatz. Mit denen hat Hajro ein sehr inniges Verhältnis. Sie scheinen ihm wahrlich zuzuflüstern wo ihnen der Schuh drückt. Und das war auch heute so. Erzürnt vor Wut und mit weit aufgerissenen Augen stürmte er auf mich zu und fragte, wer da draußen auf dem Rasen gekickt hätte. Ich wollte zunächst auf die Knie fallen, seinen Ring küssen und reumütig um Gnade betteln, doch dann fiel mir ein, dass ich an der Sache ja per se gar nicht schuld war. Also überlegte ich kurz und dann erinnerte ich mich, dass gestern bei Dienstantritt zwei Jungs auf dem Rasen trainiert hatten. "Wieder die zwei Schwarze!", so Hajro, "muss ich mit die Trainer sprechen. Geht nicht sowas. Rasen braucht 2 Tage Ruhe und jetzt [unverständliches, ca. zweiminütiges Gemurmel]... 2 Tage Ruhe." Er ging zur Kaffeemaschine und ich nutze diese Gelegenheit sofort, mich seinem Zorn zu entziehen. Also nichts wie weg und - direkt in die Arme der Putzfrau. "Bist du der Student?" Normalerweise hätte ich jetzt erst gefragt um was es denn ginge um dann zu entscheiden ob ich "der Student" sein möchte oder nicht, aber aus irgendeinem Grund antworte ich geradewegs mit einem "Ja". Ich hätte es nicht tun sollen. Denn so hielt sie mir einen Vortrag darüber, dass die Studenten morgens immer das Geschirr machen und sie das jetzt machen musste. Sie mag vielleicht damit recht haben dass es manche machen, aber vertraglich notiert ist das keineswegs. Und da ich Beamter bin, trifft das für mich ja ohnehin nicht zu (Beamter zu sein ist übrigens eine Ausrede für nahezu alles - sehr praktisch!) "Aha. Gut, dann weiß ich jetzt Bescheid!" Und noch während ich das sagte, hatte ich mir vorgenommen, den Kram, diesmal waren es 5 Teller, das nächste Mal auch stehen zu lassen. Oder wir machen einfach einen Berufstausch. Ich putze für die Putzfrau und sie macht meinen Job. Argh!

Donnerstag, September 01, 2011

Spanien - ein letzter Reisebericht

Es hat dann doch wieder einmal länger gedauert als gedacht - die Nachbarin hat sich vorgestern kurz vor Mitternacht auf ein Bier eingeladen und ist dann für vier Stunden geblieben. Gestern war mein Verwaltungstag, an dem ich herumtelefoniert habe und sonstige Kram zu erledigen versuchte der während des Urlaubs angefallen war. Doch zurück zum Thema: Tag 6.

An Tag 6 ging es nach Ronda, einem kleinen Städtchen in der Provinz Málaga, das in 723m Höhe ü.NN liegt. Die Abbruchkante der Schlucht El Tajo wird von der aus dem späten 18. Jahrhundert stammenden Puente Nuevo („Neue Brücke“) eindrucksvoll überspannt.

Das war schön anzusehen und wurde folglich auch von den anderen wenigen Sehenswürdigkeiten nicht getoppt. Auch wenn wir diese besichtigten, irgendwann kamen wir wieder an eine Tapasbar, an der wir dann die unglaubliche Zeit von zwei Stunden verweilten. Das lag sicherlich auch an dem Gitarrenspieler, der traditionelle und moderne Musik auf seiner Klampfe spielte und damit den gesamten Platz in einen Ort der Entspannung hüllte. Die war auch bitter nötig, denn die Hinfahrt nach Ronda war etwas abenteuerlich. Los ging es in Dos Hermanas an einem unbekannten Busstopp, den nicht einmal die Busfirma genau benennen konnte. 10 Minuten vor der eigentlichen Abfahrtszeit abgefahren, ging es dann los in die umliegenden Ortschaften um vielleicht noch 7 oder 8 Leute einzusammeln. Der Fahrer, der spanischen Rock (lol) hörte, hatte es offenbar eilig, denn auf der kurvenreichen Strecke hinauf in die Berge überholten wir mit unserem Reisebus sogar PKWs.
Von Essen und Musik entspannt ging es dann noch zu 2 oder 3 weiteren Sehenswürdigkeiten und danach zurück zum Busstopp...wer weiß, wann der Bus diesmal abfährt! Diesmal waren wir jedoch 5 Minuten verspätet, was der Fahrer aber erneut durch Geschwindigkeit wett zu machen versuchte. In Los Palacios y Villafranca stoppte der Bus plötzlich, der Fahrer rannte zu einem anderen Fahrer, kam zurück und fragte uns, ob wir so freundlich wären, in den Linienbus umzusteigen - denn er wolle Feierabend machen und wir würden ihm da als einzige Fahrgäste aus Dos Hermanas ein wenig im Wege stehen. Somit ging die Fahrt im Linienbus weiter, fand aber dennoch ihr sicheres Ende.

Tag 7:
María eröffnete mir am Vortag auf der Busfahrt, dass sie heute arbeiten müsse ("Weißt du schon dass ich morgen nicht mitkommen kann?"). Also musste ich mir schleunigst etwas suchen, das ich besichtigen oder besuchen wollte. Die Wahl fiel schwer, letztlich entschied ich mich für Málaga. Eigentlich wollte ich mir die Option offen halten, von dort aus auch noch einen Abstecher nach Nerja zu machen, aber das wäre dann mit den Busfahrplänen wieder etwas problematisch geworden. Außerdem war ich zu spät dran, denn María hatte vergessen mich zu wecken, denn ich besaß ja nach dem Exitus meines Handys keinen Wecker mehr. Also ging es 3 Stunden später los, damit war für mich Nerja dann schon erledigt - denn dafür blieb nun zu wenig Zeit.
Málaga selbst ist wesentlich moderner als die anderen Städte, das historische Zentrum ist auch relativ schnell erkundet. Das liegt jedoch sicherlich auch daran, dass entweder vieles geschlossen hat oder, wenn geöffnet, Eintritt kostet. Somit verbrachte ich nach der Stadtbesichtigung die letzten 3 Stunden bis zum Zug am neben der Stadt gelegenen Mittelmeerstrand und versuchte, das Strandfeeling in mich aufzunehmen. Jäh unterbrochen wurde das jedoch durch 4 oder 5 Strandverkäufer, die Coca Cola ("Kucka Kula"), Fanta, Cerveza y Agua feilboten und dabei, laut rufend, den ganzen tag über den Strand rauf und runter liefen. Von der Sonne hatten die schon eine ganz dunkle Hautfarbe bekommen, was mir ein wenig leid tat.
Schweren Herzens zog ich davon, als es Zeit für die Rückwanderung zum Bahnhof wurde. Adío' Meer! Da ich diesmal die Karte nicht aus meinem Rucksack kramen wollte, habe ich mich einfach bei den Leuten zum Bahnhof durchgefragt. Hat gut geklappt und bildete auch den Abschluss dieses Tages.

Tag 8 - Abreisetag. Der Koffer war soweit gepackt, dann kam auf einmal meine mama española an und fragte mich (auf Spanisch, denn Englisch sprach sie nicht), ob ich mit aufs Land wolle, in den Garten ihres Mannes. Das erschloss ich mir jedenfalls, denn so gut, dass ich andalusischen Dialekt und vor allen Dingen muttersprachlich gesprochenes Spanisch in seiner Gänze verstehe, bin ich nach 3 Jahren Schulspanisch überraschenderweise nicht. Aber ich tat ganz gut daran, die verstandenen Wortfetzen mental zusammenzufügen und daraus eine Geschichte zu basteln. Mit verblüffendem Ergebnis: In gut 85% der Fälle lag ich richtig. Nun ja. Als ich mama española zugestimmt hatte, rief sie ihren Mann bei der Arbeit an, der dann auch eine gute halbe Stunde später nach Hause kam. Komisch, wie flexibel das da funktioniert. Und so zeigte man mir das familieneigene Grundstück, das für den Obst- und Gemüseanbau genutzt wird. Wieder zurück in Dos Hermanas gab es dann für mich Mittagessen und danach wurde ich zum Flughafen gebracht. Hier beginnt eine Odyssee, die ein ganz eigenes Kapitel verdient.

Montag, August 29, 2011

Spanien - ein weiterer Reisebericht

...mit den restlichen Tagen.
An Tag 5 war María wieder einigermaßen wiederhergestellt und man fuhr gemeinsam nach Cádiz. Cádiz ist ein absoluter Traum. Wunderschön, dazu noch am Meer gelegen und dadurch noch einmal schöner, da das Meer in seinem tiefen Blau so einen wunderbaren Kontrast zu dem Weiß der Häuser zaubert. Die Stadt bietet etliche Sehenswürdigkeiten, von der ich jedoch den Kirchturm ganz besonders hervorheben möchte. Von hier aus hat man einen sensationellen Blick über die Stadt und das Meer. Wer noch Student ist, der kann übrigens seinen Ausweis vorzeigen und erhält somit 50Cent Rabatt auf den Eintritt von 3,50€. Das ist schön, so kann man sich später vielleicht einmal ein Auto davon kaufen.
Nach Besichtigung der Sehenswürdigkeiten ging es an den Strand. Endlich. Schließlich wollte ich ja einen Strandurlaub machen. Aber wie das immer so ist - wenn man schon da ist, will man auch was sehen. Unser Timing war nicht ganz so optimal, denn die Tide hatte zugeschlagen und der Atlantik sich verpisst. Immerhin war er gerade am zurückkommen und so suchten wir uns ein schönes Plätzchen. So einfach war das jedoch nicht, da man im Inneren des historischen Zentrums eigentlich nur den Hauptstrand (Playa de la Caleta) hat, an dem man Sardinenbüchse spielen konnte. Jedoch gibt es einen Pier durch das Meer, der zum Schloss von San Sebastián führt. So suchten wir uns hier ein Plätzchen, denn dort war es wesentlich ruhiger und weniger überlaufen. Von den jungen Damen die oben ohne an mir vorbeiliefen abgelenkt, fanden wir schließlich einen Platz, der menschenleer, jedoch nur durch einen kleinen Umweg erreichen war. so musste man den Pier verlassen, unter ihm hindurch und auf die andere Seite gehen. Das natürlich im Wasser, aber kein Problem. So hatten wir ein gut zweistündiges Bad, auch wenn mit Bad durchaus auch eine Badewanne gemeint sein könnte, denn das Wasser war leider noch nicht sehr tief und noch weiter als wir es ohnehin schon waren sollte man nicht hinausgehen. Nach den 2 Stunden ging es wieder zurück an den Strand wo unsere Sachen standen. Das Wasser war ganz ordentlich gestiegen und noch 10cm von meiner Tasche entfernt. Also habe ich meinen Kram geschnappt und bin etwas nach vorne gelaufen und etwas sicherer vor dem Wasser zu sein. Doch auch hier stieg bald der Wasserpegel und ich entschied mich, zurück auf die andere Seite des Piers zu geben. Abgetrocknet war ich, die Sachen wurden schnell in den Rucksack gestopft und schon ging es los. Rechts um die Ecke, unter dem Pier durch, unter dem eine ca. 3x5m große Felsplatte liegt, die zu dem Zeitpunkt bereits ca. 40cm unter Wasser lag. Leider war ich mit dem falschen Fuß an der falschen Stelle des Steins aufgetreten und rutschte äußerst ästhetisch weg um so eine weitere Erfrischung im Meer zu nehmen. Nachdem ich mit meinem prachtvollen Körper, der trotz englischen Hautprofils eine milde Bräune angenommen hat, aus dem Meer stieg, zeigte sich das Elend (und ja, genau diese Wortanordnung ist mit ihrer Doppeldeutigkeit beabsichtigt!): Den Rucksack hatte ich natürlich nicht zugemacht und so bin nicht nur ich abgesoffen, sondern auch mein gesamter sonstiger Besitz gleich mit. An sich nicht so tragisch, nur war mein Handy ganz unten im Rucksack und dazu noch eingeschaltet. Und da der Rucksack zu einem Viertel mit Wasser gefüllt war, sah das nicht sonderlich gut für das Gerät aus. Meine Kamera, die direkt darüber in ihrer separaten Tasche verweilte, kam trocken davon. Ein Hoch auf die Bodengummierung! So weilte cih auf der anderen Seite, darum bemüht, das Wasser loszuwerden und die Besitztümer zu retten. Das Handy (Gott sei Dank hatte ich aus just solchen Gründen mein altes mitgenommen) habe ich gleich seines Akkus entledigt und dann war für die ersten Minuten erst einmal Schadensbegrenzung und Wundenlecken angesagt.
Und da wir schon beim Entsteigen aus dem Meer sind: James Bond (Die Another Day) wurde hier gedreht. Da Cádiz Kuba ähnelt, wurden die kubanischen Szenen des Films in Cádiz gefilmt, u.a. am Playa de Caleta und den Schlössern von San Sebastián und Santa Catalina. Außerdem entstieg Halle Barry hier Ursula Andreß gleich den Fluten des Meeres. Nur ich konnte das an diesem Tag schöner.
Jedenfalls waren irgendwann alle Schäden gesichtet und registriert. Da wir demnächst auf unseren Zug mussten, war nichts mehr mit trocknen und ich haben den Kram einfach in den Rucksack gesteckt. Die trockenen Sachen kamen in eine Plastiktüte. Aber davon gab es ja nicht mehr so viel. Da neben meinen Schuhen auch mein T-Shirt ein wenig Spritzwasser beim Tauchgang abbekommen hatten, musste ich mir noch flink ein neues Shirt kaufen. Beim Bezahlen meinte die Verkäuferin, dass sie nicht wisse ob sie das sagen soll, aber mein Schein fühle sich irgendwie feucht an. Nun ja. Vielleicht lag es ja daran, dass er etwas feucht war.
Die Bahn haben wir mit ach und krach noch bekommen, u.a. auch weil María, die sich in ihren Plastikschuhen hinreißende Blasen gelaufen hatte, erst noch gemütlich ihre Pflaster aufkleben musste. Der Spanier als solcher hat es ja nicht so mit der Zeit. Der Deutsche hingegen schon, dafür hat er andere Macken. Wie ich Generalisierungen liebe!
Und weil ich jetzt schon wieder so viel geschrieben habe, folgt der Rest vorausichtlich morgen. Zwei Bildchen aus Cádiz gibt es jedoch schon jetzt:



Sonntag, August 28, 2011

Spanien - ein Reisebericht

Tag 1 war logischerweise die Anreise. Um 3 Uhr aufgestanden, ging es mit Iberia von Frankfurt am Main erst nach Madrid, dann in einer weiteren Maschine nach Sevilla. Zu meiner Überraschung gab es auf keinem der beiden Flügen etwas zu essen oder trinken. Wobei - im Prinzip gab es schon was. Ein belegtes Brötchen zum Beispiel. Für schlappe 6 Euro. Die Preise waren ober-, der Service unterirdisch. In Sevilla gelandet, ging es von dort aus mit dem Zug nach Dos Hermanas, wo ich abgeholt werden sollte. Ich war etwas früher dran als ursprünglich kalkuliert und so bin ich noch ein wenig herumgelaufen um mir das Örtchen schon einmal ein wenig anzusehen. Dann war es soweit und der Abholservice kam: María, mit der ich 2008-2009 in England zusammengearbeitet hatte. Sie ließ es sich nicht nehmen mich abzuholen, dabei war der Weg zu ihr nach Hause, wie sich im Auto herausstellte, gar nicht so weit. Ein wenig verwundert war ich über die rote Anzeige in ihrem weißen Seat, der eigentlich ihrem Bruder gehört. Sie machte noch eine kleine Stadtrundfahrt und nach gut 5 Minuten fragte ich dann doch mal nach, ob es sich bei dem Lichtlein nicht vielleicht um die Handbremse handeln könnte. Nun ja, wir haben Stillschweigen gegenüber dem Bruder vereinbart. Zu Hause angekommen, wurde ich gleich von ihrer Familie, bei der sie und somit auch ich wohnte, empfangen. Mir wurde mein Zimmer und das Haus gezeigt, dann sind wir auch schon ins Ortszentrum aufgebrochen und ich haben eine Führung zu Fuß bekommen. Mittlerweile war es Abend geworden und man entschied sich, in einem kleinen Restaurant Tapas essen zu gehen. Irgendwann um Mitternacht ging es wieder nach Hause und Tag 1 war beendet.

Tag 2 führte María und mich nach Sevilla. Auch hier war eine Stadtführung angesagt, vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten, deren Namen ich aber nun nicht alle behalten habe und daher auf eine Auflistung verzichte. Zumal sie ja vermutlich ohnehin k(aum)einer kennen würde. In der Stadt hat es mir gut gefallen, vielleicht bis auf die Tatsache, dass ich Tauben füttern musste weil das in Spanien angeblich Tradition wäre. Drecksviecher! Und dann füttert man die in Spanien auch nicht so, dass sie möglichst auf die Straße laufen und von einem herannahenden Bus überrollt werden, nein, man packt sich das Futter auf die Hand und lässt sich von ihnen anfliegen. Pfui! Aber ich habe es ja glücklicherweise überlebt. Die Tauben aber leider auch und so vermehren sie sich nun munter weiter.
Wie dem auch sei: María hatte ein wenig Angst um mich und fürchtete, dass ich bei der Hitze kollabieren würde. Offenbar denken die Spanier, wir leben in Deutschland im Packeis. Es hatte dann zwar 44°C, aber mein Eindruck war eher dass sie damit mehr zu kämpfen hatte als ich. Mit Hitze kann ich nämlich ganz gut solange es nicht schwül ist. Aber die findigen Spanier haben sich natürlich so ihre Gedanken gemacht und z.B. in einigen Straßen Sonnensegel gespannt oder am Gestänge von Markisen kleine Schläuche installiert, die dann alle 10 Sekunden Wasserdampf versprühten und somit Gast und die Essensteller kühlten. Wie etwa bei unserem Mittagessen in einem weiteren Tapasrestaurant. Danach ging es weiter in der Stadt, wo wir wohl so ca. 8km zu Fuß zurückgelegt hatten bevor wir wieder zu Hause ankamen. Die Heimfahrt war allerdings auch noch etwas brisant, da die letzte Bahn -aus welchen Gründen auch immer- kurz nach 23 Uhr fährt. Aber die haben wir nach dem Abendessen noch bekommen.
Tag 3. Granada. Nach der Zuganfahrt ging es mit dem Bus hoch auf die Hügel über die Stadt zur Alhambra, einem von den Arabern gebautern Palast, der Moschee, Festung und eine eigene kleine Stadt für sich selbst war. Hier kann man heute die alten Gebäude besichtigen und insbesondere auch aus den wunderschön angelegten arabischen Gärten auf die Stadt herabschauen, die sich schon fast untertänig vor dem riesigen Gebäudekomplex verneigt, in dem wir uns über 5 Stunden aufhielten. Die Stadt selbst hatte anschließend nicht so sonderlich viel zu bieten, in die Kirche kam man auch wieder nur nach Zahlung eines Eintrittsgelds hinein aber María wollte unbedingt in eine Ausstellung über die katholischen Könige. Mich hat es nicht wirklich interessiert, aber was solls. Zu sehen gab es ein paar Gemälde und einige Kleider sowie das Königsschwert und eine sehr billig aussehende Krone. Einen blick in die Gruft konnte man auch werfen, aber alles in allem war das nicht so der Hit für mich. Wenn es meiner Begleitung gefällt, kann ich aber damit leben. Da die Züge in Spanien irgendwie nicht so lange fahren, mussten wir auch diesmal zwischen 20 und 21 den Zug zurück nehmen.
Tag 4 begann eigentlich mit dem Ende von Tag 3: María hatte mir eröffnet, dass sie, nachdem sie sich am späten Nachmittag in Granada nicht so gut gefühlt hatte, Fieber habe und morgen nicht zusammen mit mir auf Reise gehen kann. Kein Problem - wenn da nicht die kleine Sprachschwierigkeit wäre. Denn Spanisch hatte ich nur 3 Jahre in der Schule und zwischenzeitlich seit 6 Jahren nicht mehr gesprochen. Und der Spanier als solcher hält nicht viel von Fremdsprachen bzw. ist nicht sonderlich gut darin. Daher hat mir María einige Sätze aufgeschrieben, damit ich am Bahnhof zurecht komme (Eine Fahrkarte für den Zug X von Y nach Z", "An welchem Gleis fährt Zug x ab?" etc.). Das war jedoch alles zunichte als ich am nächsten Morgen am Bahnhof stand und am Ticketschalter erfuhr, dass es den am Vorabend ausgesuchten Zug nicht gibt. Also habe ich mein Bestes in Spanisch gegeben, sicherheitshalber jedoch gefragt, ob der Bahnmensch Englisch spricht: "un pocito" - ein ganz wenig. Und so manövrierte man sich in einem Mischmasch von Englisch und Spanisch durch den Kauf eines Tickets für die Hinfahrt (ída) und die Rückfahrt (vuelta). Mächtig stolz war ich auf mich, das ganze irgendwie hinbekommen zu haben. Auf der Rückfahrt gab es dann noch eine kurze Verwirrung weil als Ziel des zuges nicht Sevilla angegeben war, sondern das genau in die entgegengesetzte Richtung liegende Cádiz. Der Schaffner hat es mir dann auf Nachfrage jedoch 2 mal erklärt. Auf Spanisch natürlich. Verstanden habe ich nur einen Teil, sah mich aber darin bestärkt, dass mein Zielbahnhof in der Haltestellenliste aufgeführt war. Und so kam es wie ich es mir zusammengereimt hatte, der Zug fuhr nach Sevilla, wurde dort gedreht, und fuhr zurück nach Cádiz. Was meinen eigentlichen Ausflug anbelangt: Granada war ganz okay, nichts zu weltbewegendes, aber den Trip sicherlich wert.

Fortsetzung folgt.

Samstag, August 27, 2011

5 vor 12

Das wurde jetzt aber mal wieder Zeit! Eigentlich hatte ich angenommen, auch während des Urlaubs hier ein wenig schreiben zu können, aber letzlich war es mir keineswegs möglich. Der Grund: Zu viel Programm, zu wenig Zeit, kein PC/Netbook. Auf Mitnahme letzteres habe ich bewusst verzichtet und daher lief alles ein wenig gechillter ab als zu Hause wo man sich dann doch immer wieder mal dransetzt und "schnell" etwas nachschaut. Um gar nicht mehr erreichbar zu sein, habe ich mich dann noch entschlossen, mein Handy im Atlantik sterben zu lassen. Aber mehr dazu in den folgenden Berichten.

Samstag, August 20, 2011

Saludos de Sevilla

Auf die schnelle viele Gruesse aus Sevilla. Heute war ich den ganzen Tag in der Stadt - bei 44 Grad. Puuuhhh, que día mas fresco. Morgen geht es nach Granada. Um 7 Uhr hin, um 21 Uhr zurueck. Und da jetzt schon 1 Uhr ist und ich erst seit gut 20 Minuten aus Sevilla zurueck bin, geht es nach einer Dusche gleich ins Bett.
Apropos: Die Quote huebscher Frauen ist in Sevilla exorbitant hoch. Die Stadt ist also durchaus mehr als nur einen einzigen Besuch wert.

Mittwoch, August 17, 2011

Urlaub

So, es ist soweit. Der Urlaub naht, in 10 Stunden werde ich auf spanischem Boden sein und in 13 Stunden auch an meinem Endflughafen angelangt. Dazwischen wird in Madrid noch umgestiegen. Ich wünsche eine gute Zeit und werde an euch denken wenn ich bei strahlendem Sonnenschein den Sommer genießen werde. ;)

Dienstag, August 16, 2011

Serval

Kommse vonne Schicht, wat schönret gibt et nich als wie Currywurst. Ruhe.
Aber Ruhe ist nicht. Zu Hause angekommen, musste ich erst einmal 2 Maschinen Wäsche waschen, darunter auch meine Bettwäsche. Schlafen entfiel daher, auch wenn das Affentheater bei der Arbeit und die daraus resultierende Müdigkeit nicht zu leugnen waren. Also kämpfte ich mich durch den Tag, Anruf hier, Anruf da, selbst bei der Bank in England. Brief beantwortet, Handy wegschicken wollen, aber es dann doch gelassen weil ich die Rechnung nicht fand.
Da klingelte es auch schon an der Tür: Die Nachbarschaft. Genauer gesagt eine Dame mit ca. 9 Jahre altem Kind, die irgendeine Unterschrift wollte damit sie am Nachbargrundstück einen, wie sie sagte, Zaun bauen könne. Da ich auf der anderen Seite des Hauses wohne, war mir die Sache daher ohnehin egal, doch ließ ich mir die Sache vorsichtshalber noch genauer erklären. Neben dem Zaun war plötzlich von einem Krater die Rede, der wenig später zu einem Gehege wurde. Hier musste ich dann doch noch einmal nachfragen. Und so wurde mir eröffnet, dass es sich bei dem Krater, für den man ein Gehege bauen wolle, tatsächlich um einen Kater handle. Gut, das klang schlüssig. Doch schon gab es die nächste Ungereimtheit: Welcher Kater braucht denn bitte ein Gehege? Natürlich, der Serval!
Da ich dieses Vieh natürlich nicht kannte, ließ ich es mir näher beschreiben und erfuhr, dass es sich dabei um ein Raubtier handle. Ah ja. Und nun bräuchte man eben die Unterschrift der Anwohner. Auch für den Fall, dass das Vieh mal rüberkommt und einen minimalen Schaden anrichtet. Aber passieren werde das keinesfalls, da es sich um ein zahmes Exemplar handelt. Nun ja, die Moral von der Geschichte war letztlich, dass ich dem Glück dieser Familie mit dem etwas ominösen Hobby nicht im Weg stehen wollte. Und da ich weder im an den Hof angrenzenden Erdgeschoss wohne, wo das Kätzchen zuerst die Leute reißen wird, und ich, da meine Wohnung auf die andere Seite des Hauses hinaus geht, wohl auch nicht von Katzenduft beeinträchtigt werde, habe ich das Zettelchen unterschrieben. Nun bin ich gespannt, was die anderen Nachbarn machen und ob ich irgendwann vielleicht hinter meinem Haus etwas fauchen höre. Stören würde es mich nicht, aber wer weiß, wie es bei den Mitbewohnern hier aussieht.

Samstag, August 13, 2011

Wow.

Wow.

Das alleine würde eigentlich schon ausreichen um diesen Beitrag gebührend zu umschreiben. Aber für diejenigen, die noch nicht Bescheid wissen, hier die Langform:
Die erste erfreuliche Nachricht ist die Tatsache, dass ich vor einigen Tagen meinen Urlaub geplant habe. Es geht nach Andalusien, genauer gesagt nach Sevilla, wo ich María, meine ehemalige Kollegin aus Londoner Tagen besuchen werde. Von dort aus geht es dann, laut bisherigem Planungsstand, nach Cádiz, Granada und Córdoba. Alles andere wird sich zeigen. Die Freude ist groß, gibt sich doch nach nunmehr 6 Jahren endlich wieder einmal die Möglichkeit zur Nutzung eines Badesandstrands im Sommer.

Das zweite Wow des Tages war der gestrige Tag. Alex und Seb wollten Hochzeit feiern und da hat man selbstverständlich gerne zugesagt und ihnen bei der Feierei geholfen. Neben der Location hat auch das gesamte Drumherum gepasst und alles war locker, entspannt und höchst chillig. Gegessen wurde sehr gut, getrunken sehr viel. Und, oder vielleicht gerade deswegen, auch das Tanzbein geschwungen. Zumindest bis der DJ für die nächsten 30 Minuten so indische Musik auflegte. Gegen 1 Uhr war schon ein großer Teil der Partycrowd verschwunden, aber natürlich gab es den verlässlichen harten Kern. Um 3 hat dann die Bar geschlossen und man hat sich noch einen kleinen Vorrat besorgt. Das führte dazu, dass ich am Ende einen 1-Liter-Pitcher Havanna Cola für mich alleine hatte und damit mit den anderen anstoßen konnte. Die Barfrau hat ihn zu einem sehr guten optischen Fünftel mit Havanna gefüllt und so hatte ich dann noch für einige Zeit was zu trinken. Ich weiß nicht woran es lag, aber irgendwie wurde man den ganzen Abend über nicht so recht betrunken - obwohl man ja schon nach der Trauung vor der Kirche angefangen hatte mit dem Trinken. Entweder war es die Höhenlage, oder die gute Basis des Essens. Nach dem, was ich an dem tag getrunken hatte, hätte ich auf dem Boden liegen müssen. Auch von anderen wurde das bestätigt, es kann also keine Tagesform gewesen sein. Alex zitierte mich am nächsten Morgen auf der Rückfahrt: "Die hat mir sooo viel Alkohol in den Pitcher reingemacht...ey, ich glaub da ist nirgendwo Alkohol drin!" Ich würde es eigentlich bestreiten, doch kann ich mich durchaus noch daran erinnern, was in diesem Fall aber entlastend für mich wirken sollte. Viel eher sollte es heißen, dass trotz dem vor meinem Auge eingefüllten Alkohols nur recht wenig Wirkung ankommt. Aber egal, Spaß hat es ja gemacht und das ist bekanntlich die Hauptsache. Da war es plötzlich, dieses Gefühl, von dem ich kürzlich schrieb. Man hat alte und neue Gesichter gesehen und die Verwandtschaft kennengelernt, da ich, was sich als running gag des Abends entwickelte, über einige Ecken mit dem Bräutigam verwandt war und wir beide das für über ein Jahr nicht wussten. Neue Gesichter waren Denise und Jasmin. Erstere war irgendwann auf ihr Zimmer verschwunden, letztere wurde irgendwann kratzbürstig und dezent unangenehm. Vermutlich gegen 5 Uhr ging es dann auf die Zimmer, um dann um 8 Uhr wieder aufzustehen. Ich hätte ja noch weitergeschlafen (schließlich gab es das Frühstück bis 12), aber da irgendwie alle Leute in meinem Mehrbettzimmer aufstanden, fühlte ich mich auch dazu genötigt. Und auch da bestätigte sich meine Vermutung vom "Vorabend": Ich hatte weder Kopfschmerzen noch fühlte ich mich in anderer Art und Weise unwohl. Von der leichten Müdigkeit abgesehen. Also ging es runter zum Frühstück, man hielt noch den ein oder anderen Plausch und machte sich dann kurz nach 12 auf den Heimweg. Ich wurde von Jasmin mitgenommen, und wiederum wir beide brachten das Brautpaar samt Geschenken nach Hause. Bei der Gelegenheit konnte ich auch gleich mal deren neue Wohnung sowie den Familienhund in Augenschein nehmen. Am Nachmittag war ich dann zu Hause, von Jasmin höchstpersönlich im blauen Passat vor meiner Haustür abgesetzt, da sie auf dem Weg nach Pforzheim ohnehin bei mir vorbei musste. Nichts wollte ich jetzt sehnlicher als...Fußball schauen. Jäh fanden meine Sehnsüchte ihr Ende als ich feststellte, dass Kaiserslautern erst morgen spielt. Verdammt! Also bin ich auf Hoffenheim-Dortmund umgestiegen, aber da gab es nach 30 Minuten...technische Schwierigkeiten, weswegen ich es vorzog, ein wenig die Horizontale zu pflegen. Eine Stunde vielleicht, danach war ich wieder fit.
In Erinnerung bleibt jedenfalls eine sehr schöne und nicht minder lustige Feier und das gute Gefühl, tolle Menschen zu kennen.

Dienstag, August 09, 2011

Vorbildliche Arbeiter

Als vorbildlicher Arbeiter bleibt man ja durchaus auch mal nach Ende der Arbeitszeit am Arbeitsplatz. So wie ich.
Gut, aber eigentlich gab es dafür nur zwei Gründe: Zum einen haben die Jungs heute frei und können daher ausschlafen. Ich also folglich auch, aber wenn dann die Festangestellten sehen würden, dass nach 8 noch kein Frühstück vorbereitet ist, würde sicher wieder getuschelt. Daher bin ich zwar etwas später als sonst, aber dennoch vor 8 Uhr aufgestanden - zumal ich um 8 eh Feierabend hätte.
Aber, und das war der zweite Grund, ich woltle mich impfen lassen. Mein Hausarzt zu Hause in der Heimat ist seit gestern in Urlauzb und auch der zweite Arzt im Ort urlaubt gerade. Da kam es sehr gelegen, dass gegenüber meines Arbeitsplatzes eine Arztpraxis eröffnet hat...da, wo früher das "Bistro Memory" drin war. denke ich zumindest, denn da hing immer nur ein Schild über der Tür, gesehen habe ich da noch nie jemanden oder auch nur irgendwas außer einer vergilbten Baugenehmigung. Um 8:30 stand ich dann pünktlich zur Öffnung in der Praxis und fragte, ob der Impfstoff denn vorrätig sei. Die gute Dame war zunächst verwirrt, als ich ihr die Sache dann nochmals erklärt, dämmerte ihr wohl, was ich von ihr wollte. Mein Wunsch wurde jedoch abgewiesen. Obwohl niemand im Wartezimmer saß "geht das heute nicht", denn "wir machen das grundsätzlich nur mit Termin".
Das erschien mir dann doch etwas suspekt, geht es bei meinem Hausarzt doch relativ flott. Von mir aus hätten die mir die Spritze auch überreichen können und ich hätte sie mir selbst reingejagt. Aber bitte. Ich sagte daher, dass ich erst in knapp einer Woche wieder da sei und die Sprechstundenhilfe meinte, dass sie mir gleich einen Termin mache. Ihre Absicht hatte ich natürlich durchschaut, die will mich kurz zum Arzt reinschicken und dafür abkassieren. Aber meine Wenigkeit kann wohl selbst entscheiden ob sie gesund und daher in der Lage ist, den Impfstoff in ihrem Oberarm entgegenzunehmen. Meine eher ablehnende Haltung wurde jedoch nicht registriert, da man sehr erpicht auf einen Termin war und mit der Vereinbarung desselbigen fortfuhr. Daher entschied ich mich kurzfristig, das Spielchen mitzuspielen. Sie fragte mich also zu welchem der beiden Ärzte ich denn wolle, ich antwortete mit einem "egal". Irgendwie gab es aber im PC diese Spalte nicht zum ankreuzen und ich musste mich zwingend für einen Arzt entscheiden. Da kurz zuvor die Ärztin aus ihrem Zimmer kam, entschied ich mich, nachdem ich sie gesehen hatte, daher wohlweislich für den Arzt. Und somit habe ich nun einen Termin beim Herrn Dr. Am 15.08. Nur eine Uhrzeit wurde mir nicht genannt. Mal schauen also, wann ich dort aufkreuzen werde. Die Antwort weiß ich jetzt schon.
Und fürs Protkoll: Bei der Sprechstundenhilfe handelt es sich eindeutig um keine vorbildliche Arbeiterin.

Montag, August 08, 2011

Eine Frage der Zeit

Und da wir es gerade schon davon hatten: Nun ist passiert, was zu passieren drohte: Eine Schülerin hat mich im vorherigen Beitrag genannten Netzwerk gefunden und mir eine Freundschaftsanfrage geschickt. Werde aber nicht annehmen. ein wenig Privatsphäre muss sein.

Sonntag, August 07, 2011

Mein Plan vom Glück

Neulich auf Facebook nachgesehen wie viele Freunde ich überhaupt habe. Mich geschämt. Nur für vielleicht 8 oder 9 habe ich schon einmal gekocht. Keine Zeit, zu viel zu tun, hab doch jetzt ein Baby, musste doch fünf große Romane schreiben, ist immer so ein Aufstand, das zu organisieren. Lauter Ausreden. Es ist eine Schande. Ich habe bis auf einige wenige bedeutsamen Ausnahmen alle meine Freundschaften auf das dämliche Facebook ausgelagert, und dort verkümmern sie jetzt. So wie ich alles andere ausgelagert habe. Wobei das ja nicht in jedem Fall ein Verlust sein muss. Einige Prinzipien halte ich jedoch aufrecht und verwehre mich gegen anderes. Das Zeitungslesen erledigt nicht mein Newsreader, das Entdecken nicht mein Twitterstrom, mein Gut- und Schlechtfinden orientiert sich auch nicht an der Schwarmintelligenz.
Für mich hat immer festgestanden, was Glück ist: ein langer Tisch, neun oder zehn Leute darum, Schulter an Schulter, so viele Teller dass es eng wird. Die Frauen tragen Sommerkleider, die Männer das Übliche: Jeans und T-Shirt. "Komm, wie du bist". Es gibt keine Musik, man braucht sie auch nicht wenn alle reden und lachen und im Fluss sind. "Wie geht's dir, was machst du, bist du glücklich?" Und wie würden es einander erzählen, alles, ohne Angst und Konkurrenzgeprotze. Ein paar hätten Kinder auf dem Schoß, die nach Ohrringen grabschen und Faxen machen. Manchmal steht einer auf und geht Runden mit dem Kind, bis es einschlafen kann. Und man kann dabei zusehen, wie sich zwei beim Reden und Essen ineinander so verknallen, dass eine Geschichte draus wird.
Das ist ungefähr meine Vorstellung vom Glück. Ich habe es nicht sonderlich häufig erlebt, was vermutlich daran liegt, dass ich mich in meinem Leben zu selten um das wirklich Wichtige kümmere, auch wenn ich mich durchaus auf einem recht guten Weg sehe. Müdigkeit, Scheu, Bequemlichkeit. Ich weiß es doch auch nicht. Es wird einem allerdings nicht leichter wenn man weiß, dass es geben kann wovon man tagträumt. Man kommt sich schäbig vor, wenn man merkt, dass man zu selten hinter den Träumen her ist.
Ich wäre bei dem ganzen Bild übrigens der Koch. Warum? Ist eben so. Vielleicht, weil in mir der Ernährerdrang steckt. Vielleicht auch damit sich, würde ich rauchen, so der Rauch mit dem Dampf der Töpfe verbünden kann. Alles wäre gut weil ich wüsste: In ein paar Stunden sitzen die Freunde um meinen Tisch und alle werden sie satt, nicht bloß vom Essen.

Donnerstag, August 04, 2011

Back @ home

Viel geschlafen habe ich nicht. Was vermutlich daran liegt, dass ich arbeiten war und dort relativ spät ins Bett kam. Die Affen hatten Freigang aus ihren Käfigen und verbrachten den Abend im Athletikraum, der Mensa oder gemeinsam auf einem der Zimmer. Alles ruhig, Gott sei Dank, aber dadurch wurde eine präventive, nachdrückliche und kontinuierliche (Nach-) Kontrolle notwendig, die durchaus auch gerechtfertigt war. Allein sechs Mal musste ich in der Mensa das Licht ausmachen. Als ich dann im Bett war, hatte ich den müden Punkt überschritten und lag wach - und das, obwohl ich zuvor am Abend noch rund 17km auf dem Rad im Athletikraum geradelt bin. Für Profis sicher nichts außergewöhnliches, für mich dafür umso mehr. Jedenfalls lag ich im Bett, versuchte zu schlafen und zählte Schäfchen Autos und LKWs, die stellenweise wieder in rasendem Tempo an meinem Fenster vorbeidonnerten. 2 Uhr, 4 Uhr, 5 Uhr, 6:10 Uhr, 6:30 Uhr, 7 Uhr. Die Nacht war vorrüber und ich schien sie überwiegend damit verbracht zu haben, auf die Uhrzeit meines Handys zu schauen. Die Zeit zum Aufstehen war nun unweigerlich gekommen, aber müde war ich nicht wirklich. Allenfalls etwas gerädert.
Wie jeden Morgen ging es zum Bäcker, um Brötchen zu erwerben. Auf dem Weg zurück hielt ein schwarzer Geländewagen neben mir. "MR" und irgendwas anderes stand auf dem Nummernschild. Die Person im Wagen kam mir bekannt vor und bot mir, zu meiner sehr großen Überraschung, tatsächlich die Mitfahrt zurück zur Akademie an - denn es war ein "Kollege". Wieder angekommen, machte ich mich sogleich auf in die Mensa um einmal mehr ein köstliches Frühstück zu servieren, für das ich, damit die Jungs auch eine rosige Gesichtsfarbe haben, extra frisches Obst geschnitten habe. Das ist nämlich Kompetenzaufgabe und irgendwie ein elementarer Bestandteil des Frühstücks geworden.
Da die ersten Jungs erst um 10 Uhr Training hatten, habe ich von denen am Morgen niemanden mehr gesehen und ging dann, ganz der Beamte, Punkt Feierabend aus meinem "Büro" heraus in Richtung Bahnhof. Meine ursprüngliche Bahnstrecke ist derzeit gesperrt, daher musste ich über Heidelberg fahren und durfte dafür satte 8,75 Euro berappen. Das schmälerte meinen Tagesverdienst etwas, aber was soll man machen...so konnte ich in Heidelberg immerhin beobachten, wie sich ein Pärchen in liebevoller Umarmung und unter Austausch von Körperflüssigkeit am Bahnsteig wegen des einfahrenden Intercity nach Stuttgart, der es nunmehr trennen sollte, voneinander verabschiedete. Ein wenig komisch fand ich das schon.
Lag wohl daran, dass es sich dabei um zwei Männer handelte. Damit auch die sich, hätten sie mich überhaupt wahrgenommen, nicht etwas unangenehm fühlten, habe ich schnell wieder weggeschaut.

Zu Hause angekommen, erwartete ich das postalische Chaos da ich immerhin seit Freitag nicht mehr zu Hause war und in meinen Kinderbriefkasten nichts hineinpasst. Aber die Nachbarn haben Augen für die Mitmenschen und meine Zeitungen sowie Magazine aus dem Briefkasten herausgenommen um Platz zu schaffen. Vor der Wohnungstür erwartete mich dann ein Paket mit meinem Handy, das aus der Reparatur ([d-pa] berichtete) zurückgekommen war und, wie es auf dem Lieferschein heißt: "Den Endtest erfolgreich bestanden" hat. Ungläubig und pessimistisch wie ich bin, habe ich dann gleich mal geschaut ob das auch tatsächlich zutrifft: Also stellte ich den Wecker und, siehe da, es tritt der gleiche Fehler auf wie zuvor. Das spricht ja für die Qualität der offiziellen Reparaturwerkstatt. Nun habe ich mich erneut an Amazon gewandt und die wollten jetzt die Reparaturbescheinigung haben um sich der Sache nochmals anzunehmen. Wer weiß, vielleicht gibt es ja eine Gutschrift - Amazon ist bekanntlich im Vergleich zu den Wettbewerbern sehr kulant und just das ist auch der Grund, warum ich immer dort kaufe. Die stillschweigende Mehrheit, die der weitere Verlauf interessiert, werde ich selbstverständlich auf dem Laufenden halten.
Als ich die Post sortiert, bearbeitet und bei o2 meine Rechnung reklamiert hatte (sie haben meine Flatrate diesen Monat nicht berücksichtigt), brach für einige Minuten die Müdigkeit über mich herein, doch zum Schlafen hat auch das nicht gereicht. Mittlerweile bin ich wieder fit und harre der Dinge, die noch auf mich zukommen werden. Heute Abend ist eigentlich etwas mit Ms. Columbo geplant gewesen...ich hoffe, ich schlafe da nicht ein. ;)

Montag, August 01, 2011

Feldpost

Einige Zeilen aus der Heimat, denn derzeit bin ich in derselbigen zu Gast. Gekommen ist das dadurch, dass ich am Freitag arbeiten musste und am Mittwoch, beim nächsten Dienst, nun aus wesentlich kürzerer Distanz anreise. Danach geht es wieder nach Brusl um nach dem Rechten zu schauen und die Arbeiten zu erledigen, die es in absehbarer Zeit zu erledigen gilt. Aufräumen zum Beispiel. Die Zettelwirtschaft der letzten Wochen hat auf dem Schreibtisch mal wieder die Oberhand gewonnen, aber jetzt, Ferien sei Dank, kann ich den ganzen Mist endlich sortieren und wieder abheften. Irgendwann sollte auch frühzeitig die Vorbereitung für nächstes Schuljahr anlaufen. Bis dahin gibt es aber, wie gesagt, Heimaturlaub.

Am Donnerstag habe ich übrigens mein Handy zur Reparatur einschicken müssen: Der Wecker funktionierte nicht richtig und Einstellungen haben sich automatisch verändert. Das mit dem Wecker ist mir schon einige Male verdächtig vorgekommen, da ich in weiser Voraussicht in Schulzeiten neben dem Handywecker noch den normalen Wecker stelle. Letzterer klingelt 5 Minuten nach dem Handy, damit ich genügen Zeit habe, ihn vorher auszuschalten um so seinen Terroralarm zu vermeiden, der einen sonst doch recht unsanft aus dem Schlaf wecken würde. Jedenfalls kam es einige Male vor, dass plötzlich doch der Terroralarm losging, ohne dass ich mich erinnern konnte, vorher den Wecker meines Handys ausgeschaltet zu haben. Folglich habe ich mir das ganze Teil einmal genauer angeschaut und auch prompt diesen Softwarefehler gefunden. Also flinke Mail an den Hersteller, nennen wir ihn mal "Samsung". Dort schrieb ich dann von dem Problem, der Reproduzierbarkeit und dass das ganze wohl auf einen Softwarefehler zurückzuführen sei. Die Antwort kam 2 Tage später: "Vermutlich handelt es sich bei Ihrem Problem um einen Softwarefehler". Vielen Dank. Das Handy habe ich daraufhin an irgendeine Vertragswerkstatt geschickt, die auf ihrer Website von "maximal 10 Tagen" für Reparatur samt Postlaufzeit sprechen. Nun, es sind Ferien und daher brauche ich das Handy derzeit ohnehin nicht so sehr, also handelt es sich um einen recht guten Zeitpunkt, der auch keine Eile erfordert...auch wenn ich natürlich auf den neuen Schnickschnack meines Handys nur ungerne verzichte. Aber die Herren halten Wort: Am Donnerstag verschickt, am Freitag mit der Reparatur begonnen ("fehlerhafte Bauteile ausgetauscht" (?)), seit heute ist die Reparatur abgeschlossen und das Gerät kommt wieder auf den Postweg zu mir nach Hause. Nicht schlecht. Mal schauen, ob es nun auch funktioniert. Andernfalls muss ich vorerst wieder mit dem Terrorwecker vorlieb nehmen, der mich ab und an wirklich mit einem Schreck und Herzrasen aufwachen lässt.

Samstags, ich war gerade von der Arbeit zu Hause angekommen, wurde mir von Seiten der Parentalgeneration mitgeteilt, dass wir zum Grillen bei meiner Tante im Nachbardorf eingeladen seien. Etwas müde war ich ja, aber man sieht sich ja so selten. Also waren wir kurz nach 17 Uhr dort und haben uns auf den neuesten Stand gebracht. Mein Onkel schien die Gunst der Stunde nutzen zu wollen und fragte mich, ob ich denn in meiner Wohnung noch ein Schlafsofa benötigen würde. Das traf durchaus zu und daher nahm man es auch gleich in Augenschein: Gekauft wurde es vor 3 oder 4 Jahren, benutzt aber noch nie, wenn man einmal die Familienkatze außen vor lässt. Nun will man Platz schaffen und somit prallten Anbieter und Nachfrage in einem idealen Verhältnis aufeinander. Fakt ist nun: Ich nehme die Schlafcouch, habe somit ein besseres Sofa als mein bisheriges und kann fortan auch wesentlich problemloser Leute bei mir übernachten lassen. Mal schauen, was ich mit dem alten mache. Entweder stelle ich es in die andere Ecke (Platz ist genug), oder aber ich werde es bei nächster Gelegenheit entsorgen. Das ist jedenfalls ein weiterer Schritt zu einer vollständigen Einrichtung. Auch wenn in einem Jahr nach dem Ref das Ganze wohl wieder etwas anders aussehen wird. Je nachdem, ob ich weder umziehen muss oder nicht. Wobei, eigentlich gehe ich schon davon aus. Und wenn, dann doch gerne wieder zurück. Zurück in die Heimat.

Donnerstag, Juli 28, 2011

Von Tagträumen, Argrarexkursionen und Schuljahreabschlüssen

Ein neuer Tag, ein neues Glück.
Nachdem ich am Dienstag aufgestanden war, fühlte ich mich ziemlich am Ende - offenbar waren die 7,5 Stunden Schlaf nach der Kanufahrt und dem langen Tag nicht genug. Vielleicht erklären diese Anstrengungen auch, weshalb man am Vortag auf der Moder ein wenig unter Konzentrationsschwäche litt und dabei wahrlich jedes der anderen Boote rammte. Mehrfach. Oder es lag am Regen, der im Laufe der Fahrt die Boote zusätzlich unter Wasser setzte. Obwohl ich schon vom Paddeln unten herum nass war (...), wollte ich oben herum abgesehen von den ebenfalls nassen Ärmeln nach Möglichkeit gerne trocken bleiben. Glücklicherweise hatte ich vor der Abfahrt zu Hause noch mein Regencape eingepackt, dass ich von Klett bei der Didacta geschenkt bekam. In der Erwartung, dass es sicherlich abgrundtief hässlich aussieht, hatte ich es aber nie geöffnet. Nun war aber der Moment gekommen. Und es war abgrundtief hässlich. Ich fuhr, einem buddhistischen Mönch gleich, die Moder hinab, blieb dabei aber immerhin trocken.
Mein Tagtraum fand sei jähes Ende in den schweren Augenlidern, die nach dem Aufwachen den Kampf gegen mein Pflichtgefühl aufnahmen. Da stand ich nun: Ausgelaugt und über die Sinnlosigkeit des neu begonnenen Tages schimpfend. Dieser führte mich pünktlich um 8:30 auf den Schulhof, da ich als Aufsichtsperson zusammen mit den anderen Referendaren und dem Fachlehrer der Kursstufen zur Flurbegehung aufbrechen musste, die von der Direktion tags zuvor noch in Agrarexkursion umbenannt wurde. Warum, weiß man allerdings nicht. Das spielt aber auch keine Rolle. Wir brachen also nach einem halbstündigen Fachlehrervortrag, bei dem wir die genauen, auf die Sekunden genauen, GPS-Daten unseres Standorts kennen. Danach ging es den Berg hinauf und hinein in die Felder der Region: Getreide, Streuobstwiesen, Biotope, Weinbaugebiete. Die Schüler waren nicht wirklich interessiert, aber dahingehend konditioniert, dass sie die Sache möglichst schnell hinter sich bringen wollten. Genau wie ich! Irgendwann kam ein Hungergefühl auf und ich kam zu dem Schluss, dass ein Frühstück vielleicht doch nicht so verkehrt gewesen wäre. So mussten aber die heimischen Streuobstwiesen herhalten. Birnen, Zwetschgen, Äpfel, Mirabellen. Lecker und überwiegend auf einer nicht mehr bewirtschafteten Obstplantage abgeerntet. Dazwischen habe ich noch mit den anderen Referendarinnen gequatscht, was ganz gut war, da man sich endlich nicht nur zwischen Tür und Angel im Lehrerzimmer sah. Und so fand dann auch die Exkursion irgendwann ihr Ende, auch wenn ich dazwischen äußerst gerne ein wenig geschlafen hätte. Das tat ich dann jedoch am Nachmittag, als ich von der Schule zu Hause war, sonst hätte ich den restlichen Tag wohl nicht überlebt.
Am Abend ging es au den Michaelsberg in Untergrombach, wo das Abschlussessen des Kollegiums stattfand. Schöne Kulisse, gutes Essen, interessante Unterhaltungen mit den Kollegen. Um 21:45 war ich wieder zu Hause und brach noch schnell auf, um in einem Einzelhandelsgeschäft noch das ein oder andere Präsent zu erwerben.
Diese benötigte ich nämlich am nächsten Tag, was mittlerweile der Mittwoch und damit der letzte Schultag war. Der Begann, gottlob, wie schon der Sonntag mit einem Gottesdienst, diesmal schon um 8 Uhr. Danach liefen die Schüler von der Schlosskirche zurück in die Schule und währenddessen wollte ich zu Hause die Geschenke holen. Daraus wurde allerdings nicht, da ich vom Oberreferendar gefragt wurde, ob ich ihn mit seiner 5. Klasse zwecks Aufsicht und aus Sicherheitsgründen mit an die Schule laufen könne. Also ging es erst dort hin, danach nach Hause, um direkt wieder an die Schule zu laufen. Das von mir erwartete Vormittagsprogramm in den Klassen fiel offensichtlich aus, denn etliche Schüler kamen mir bereits mit dem Zeugnis entgegen und traten den Weg in die Ferien an. Also nichts wie hoch ins Lehrerzimmer. Die Geschenke wurden mit einem Lächeln überreicht und angenommen und der Schuljahresabschluss im Schlosscafé beendigte meinen ersten Ausbildungsabschnitt, der unglaublich schnell vorüber ging.

Mittwoch, Juli 27, 2011

Von Zecherei, Gottesdienst, Kanufahrt und Brennesselbüschen

Einiges ist passiert, ob es auch interessant war, das soll jeder für sich beurteilen.
Beginnen möchte ich mit dem Freitag, an dem ich mich mit nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder mit Adnan in Brusl traf. Dem kurzweiligen Abend folgte am Samstag Straßenfest in Karlsdorf, das am Samstag stattfand. Geplant hatte ich, bis zum offiziellen Ende um 1 Uhr zu bleiben und anschließend nach Hause zu fahren. Doch es ergaben sich diesbezüglich einige Probleme: Das Bier schmeckte, die Stimmung war sehr gut, auch wenn ich außer Adnan und Patrick niemanden kannte und die Besucher recht ansehnlich. Nachdem mir übrigens nach gut 10 oder 15 Minuten 2 Damen auffielen, die die ganze Zeit in 3m Entfernung von mir standen und sich irgendwie von der sich träge herumschiebenden Masse abhoben. Nach einiger Zeit wusste ich allerdings, wer da zu mir rüber schaut: 2 Schülerinnen aus der 9. Klasse. Na Prost! Einen Lehrerkollegen und einen weiteren Schüler aus der 9. Klasse sah ich auch noch, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Nachdem sich der für den ursprünglichen Plan ersonnene Ersatzplan durch einen weiteren Ersatzplan ersetzte, war ich so gegen 4:30 zu Hause um wenig später, um 10:30, zum Gottesdienst an der Schule zu sein. Dort fand das diesjährige Schulfest statt. Glücklicherweise ging es mir unerwartet gut und so blieb ich letztlich bis 17 Uhr an der Schule. Von 13 bis 14 Uhr hatte ich Dienst an der Kasse und kurz nach 14 Uhr kam mein Bruder vorbei. Ich lief dann noch durch die einzelnen Klassenzimmer, in denen sich die jeweiligen Dinge überwiegend tolle Dinge ausgedacht hatten...z.B. eine Kunstausstellung, ein Römermuseum, einen Sinnesparcours oder einen Verkaufsstand für selbstgemachte Donuts, gebrannte Mandeln oder Popcorn.
Nachdem auch der Sonntag sein Ende fand, ging es am Montag auf nach Frankreich, zum Kanufahren auf die Moder im Unterelsass. Gepaddelt sind wir 20km von Drusenheim nach Nordhaeusel. Da es kaum Strömung gab, musste man auch fast die kompletten 20km bis zum Einfluss der Moder in den Rhein paddeln. Mit Pause und pädagogischen Spielchen waren wir ca. 4 Stunden unterwegs. Gott sei Dank habe ich nicht im 3er Kanadier mitpaddeln müssen, sondern konnte, da ein Teilnehmer nicht erschien, in eine wesentlich sportlicheres 2er-Kajak wechseln. Dazu hatte ich eine grandiose Paddelpartnerin und im Endeffekt riesig Spaß. Ich saß hinten im Boot und war damit abgesehen vom Antrieb des Kajaks auch für das Lenken verantwortlich. Das war nicht immer so einfach, weshalb man dann schon durchaus mal in einem Busch oder Baum landete, der zu allem Überfluss auch noch mein Paddel behalten wollte als er es in seinen Ästen einklemmte. Aber irgendwann war auch das befreit und abgesehen von einem Brennesselbusch lief es dann ganz gut. Mein großer Vorteil war, wie gesagt, dass ich hinten saß...daher wurde ich da weniger stark bis gar nicht getroffen. Hihi. Das Hauptproblem war, dass die Co-Paddlerin mich nicht rechtzeitig genug auf Hindernisse hinwies, denn die sah ich oftmals gar nicht oder konnte die Entfernung nicht richtig einschätzen weil sie ja direkt vor mir saß und die Sicht blockierte. Zudem ließ in der letzten halben Stunde auch die Kraft nach und das Lenken wurde wesentlich anstrengender und weniger effektiv...sprich: Es dauerte länger und eine weitere Strecke, bis man an den gewünschten Punkt gelenkt hatte. Trotz allem hatten wir jedoch einen ungeheuren Spaß und ich würde den Ausflug sehr gerne wiederholen. Für den Anfang war die Fahrt auf der Moder sicher ganz gut, denn hier gab es sehr ruhiges Wasser. Die ursprünglich angedachte Nagold wäre schon in den Bereich des Wildwassers gefallen, was sicherlich auch Spaß gemacht hätte, aber womöglich auch anspruchsvoller gewesen wäre, wenngleich auch unsere Strecke in Frankreich wegen Engstellen und etlichen Hindernissen nicht ohne war. Nach dem Kanufahren ging es in Rœschwoog zum Flammkuchenessen. Zurück zu Hause war ich gegen 22:30 und nach einer Dusche fand der Tag müdigkeitsbedingt alsbald sein Ende. So wie auch dieser Beitrag hier.
 
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