...mit den restlichen Tagen.
An Tag 5 war María wieder einigermaßen wiederhergestellt und man fuhr gemeinsam nach Cádiz. Cádiz ist ein absoluter Traum. Wunderschön, dazu noch am Meer gelegen und dadurch noch einmal schöner, da das Meer in seinem tiefen Blau so einen wunderbaren Kontrast zu dem Weiß der Häuser zaubert. Die Stadt bietet etliche Sehenswürdigkeiten, von der ich jedoch den Kirchturm ganz besonders hervorheben möchte. Von hier aus hat man einen sensationellen Blick über die Stadt und das Meer. Wer noch Student ist, der kann übrigens seinen Ausweis vorzeigen und erhält somit 50Cent Rabatt auf den Eintritt von 3,50€. Das ist schön, so kann man sich später vielleicht einmal ein Auto davon kaufen.
Nach Besichtigung der Sehenswürdigkeiten ging es an den Strand. Endlich. Schließlich wollte ich ja einen Strandurlaub machen. Aber wie das immer so ist - wenn man schon da ist, will man auch was sehen. Unser Timing war nicht ganz so optimal, denn die Tide hatte zugeschlagen und der Atlantik sich verpisst. Immerhin war er gerade am zurückkommen und so suchten wir uns ein schönes Plätzchen. So einfach war das jedoch nicht, da man im Inneren des historischen Zentrums eigentlich nur den Hauptstrand (Playa de la Caleta) hat, an dem man Sardinenbüchse spielen konnte. Jedoch gibt es einen Pier durch das Meer, der zum Schloss von San Sebastián führt. So suchten wir uns hier ein Plätzchen, denn dort war es wesentlich ruhiger und weniger überlaufen. Von den jungen Damen die oben ohne an mir vorbeiliefen abgelenkt, fanden wir schließlich einen Platz, der menschenleer, jedoch nur durch einen kleinen Umweg erreichen war. so musste man den Pier verlassen, unter ihm hindurch und auf die andere Seite gehen. Das natürlich im Wasser, aber kein Problem. So hatten wir ein gut zweistündiges Bad, auch wenn mit Bad durchaus auch eine Badewanne gemeint sein könnte, denn das Wasser war leider noch nicht sehr tief und noch weiter als wir es ohnehin schon waren sollte man nicht hinausgehen. Nach den 2 Stunden ging es wieder zurück an den Strand wo unsere Sachen standen. Das Wasser war ganz ordentlich gestiegen und noch 10cm von meiner Tasche entfernt. Also habe ich meinen Kram geschnappt und bin etwas nach vorne gelaufen und etwas sicherer vor dem Wasser zu sein. Doch auch hier stieg bald der Wasserpegel und ich entschied mich, zurück auf die andere Seite des Piers zu geben. Abgetrocknet war ich, die Sachen wurden schnell in den Rucksack gestopft und schon ging es los. Rechts um die Ecke, unter dem Pier durch, unter dem eine ca. 3x5m große Felsplatte liegt, die zu dem Zeitpunkt bereits ca. 40cm unter Wasser lag. Leider war ich mit dem falschen Fuß an der falschen Stelle des Steins aufgetreten und rutschte äußerst ästhetisch weg um so eine weitere Erfrischung im Meer zu nehmen. Nachdem ich mit meinem prachtvollen Körper, der trotz englischen Hautprofils eine milde Bräune angenommen hat, aus dem Meer stieg, zeigte sich das Elend (und ja, genau diese Wortanordnung ist mit ihrer Doppeldeutigkeit beabsichtigt!): Den Rucksack hatte ich natürlich nicht zugemacht und so bin nicht nur ich abgesoffen, sondern auch mein gesamter sonstiger Besitz gleich mit. An sich nicht so tragisch, nur war mein Handy ganz unten im Rucksack und dazu noch eingeschaltet. Und da der Rucksack zu einem Viertel mit Wasser gefüllt war, sah das nicht sonderlich gut für das Gerät aus. Meine Kamera, die direkt darüber in ihrer separaten Tasche verweilte, kam trocken davon. Ein Hoch auf die Bodengummierung! So weilte cih auf der anderen Seite, darum bemüht, das Wasser loszuwerden und die Besitztümer zu retten. Das Handy (Gott sei Dank hatte ich aus just solchen Gründen mein altes mitgenommen) habe ich gleich seines Akkus entledigt und dann war für die ersten Minuten erst einmal Schadensbegrenzung und Wundenlecken angesagt.
Und da wir schon beim Entsteigen aus dem Meer sind: James Bond (Die Another Day) wurde hier gedreht. Da Cádiz Kuba ähnelt, wurden die kubanischen Szenen des Films in Cádiz gefilmt, u.a. am Playa de Caleta und den Schlössern von San Sebastián und Santa Catalina. Außerdem entstieg Halle Barry hier Ursula Andreß gleich den Fluten des Meeres. Nur ich konnte das an diesem Tag schöner.
Jedenfalls waren irgendwann alle Schäden gesichtet und registriert. Da wir demnächst auf unseren Zug mussten, war nichts mehr mit trocknen und ich haben den Kram einfach in den Rucksack gesteckt. Die trockenen Sachen kamen in eine Plastiktüte. Aber davon gab es ja nicht mehr so viel. Da neben meinen Schuhen auch mein T-Shirt ein wenig Spritzwasser beim Tauchgang abbekommen hatten, musste ich mir noch flink ein neues Shirt kaufen. Beim Bezahlen meinte die Verkäuferin, dass sie nicht wisse ob sie das sagen soll, aber mein Schein fühle sich irgendwie feucht an. Nun ja. Vielleicht lag es ja daran, dass er etwas feucht war.
Die Bahn haben wir mit ach und krach noch bekommen, u.a. auch weil María, die sich in ihren Plastikschuhen hinreißende Blasen gelaufen hatte, erst noch gemütlich ihre Pflaster aufkleben musste. Der Spanier als solcher hat es ja nicht so mit der Zeit. Der Deutsche hingegen schon, dafür hat er andere Macken. Wie ich Generalisierungen liebe!
Und weil ich jetzt schon wieder so viel geschrieben habe, folgt der Rest vorausichtlich morgen. Zwei Bildchen aus Cádiz gibt es jedoch schon jetzt:
Bye bye Sheffield
-
Ja meine Lieben, nun ist es soweit. Heute ist mein letzter Tag in
Sheffield. Ich habe jetzt alles fertig gepackt und bin abmarschbereit. Ist
irgendwie komi...
vor 14 Jahren
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen