Montag, April 30, 2012

Junglehrer: Ausgebrannt, bevor es losgeht

Passend zum letzten Post erschien heute bei Spiegel Online ein entsprechender Artikel.

Sonntag, April 29, 2012

Stereotypien

Jeder aufmerksame Besucher von Zoos und Zirkussen hat bestimmt schon Verhaltensstörungen und Stereotypien bei den verschiedensten Tierarten gesehen. Giraffen und Kamele etwa, die immer wieder die Gehegestange an der gleiche Stelle ablecken oder Raubtiere, die immer am Gehegegitter auf und ab gehen und eben Elefanten, die ihren Kopf rhythmisch hin und her bewegen. Sowas nennt man auch "Ausgleichsverhalten" und das kommt vor, wenn die Tiere in Gefangenschaft nicht das machen können, was sie in freier Wildbahn machen können. Es herrscht quasi eine Reizarmut aufgrund des Mangels an täglichen Herausforderungen denen sich die Tiere in der Wildnis stellen müssen.
So ungefähr geht es mir gerade. Freizeit = 0, Sozialleben = 0,25, ständig den Kopf in Bücher oder Aufzeichnungen gesteckt - ich bereite ich mich auf meine Prüfungen vor. Übernächste Woche ist es soweit und bis dahin habe ich regulären Unterricht und muss darf zu allem Überfluss auch noch eine Lektüre mit meinen 10ern lesen. Weil meine Kollegin, mit der ich die Klasse teile, in ihrer Lehrprobe eine Lektüre unterrichten wollte, habe ich ihr die Auswahl überlassen. Nun lese ich "Holes" von Louis Sachar. Nicht so knorke, aber viel störender ist, dass ich das Buch parallel mit den Schülern mitlesen muss. Da geht wieder Zeit flöten. Und man überlegt zweimal, wie viel man den Schülern zu lesen aufgibt.
Jedenfalls saß ich heute, am Nachmittag vom 27-Stunden-Dienst im Nebenjob zurückgekehrt und um 6,40€ Fahrtgeld für die Bahn erleichtert, auch wieder den ganzen Tag an der Prüfungsvorbereitung dran. Die Zeit eilt und zwischenzeitlich werde ich auch ein wenig aggro. Oder ich werde innerlich so unruhig, sodass ich ständig aufstehen und rumlaufen will. Schrecklich. Hier an meinem Schreibtisch fühle ich mich wie eines dieser Tiere im Zoo. Und ich muss sagen, so ganz falsch ist dieser Vergleich gar nicht. Was bin ich froh, wenn der Abend des 10. Mai anbricht und das Martyrium -abgesehen von der danach beginnenden, sinnlosen Modulphase am Seminar- endlich vorbei ist.

Donnerstag, April 26, 2012

Driver Dieter

Gesehen heute morgen bei der Rückfahrt vom Nebenjob. Aus der Saarbahn heraus. Eine ganz nette Alternative zum Nummernschildchen an der Frontscheibe. Und irgendwie auch dauerhafter.

Mittwoch, April 18, 2012

Die Saarbahn

Immer wenn ich vom Nebenjob nach Hause fahre, wird mir ein ganz besonderes Privileg zuteil. Ich darf Saarbahn fahren! Hui, das ist so aufregend! Die verkehrt nämlich, anders als der Name es vermuten lässt, gar nicht im Saarland, sondern zwischen Mühlacker und Bruchsal. Vollkommen verrückt, oder? Warum das so ist, weiß ich leider nicht - aber der Saarländer unter uns hat sicher eine logische Erklärung. Bis dahin erfreue ich mich an der Zweisprachigkeit und Haltestellen, die ich auf meiner regelmäßigen Fahrtstrecke mit dem Zug niemals passieren werde.

Dienstag, April 17, 2012

Weisheit des Tages

Schule sollte als Beruf, nicht als Existenzform gesehen werden.

Und weiter geht's mit der Pädagogik...

Freitag, April 13, 2012

Trainerwechsel

Jetzt weiß ich warum es mit dem KSC seit dem Trainerwechsel wieder bergauf geht!

Donnerstag, April 12, 2012

Frauen & Ausfälle

Heidene, was eine Nacht!
Eigentlich hatte ich mich ja mit einer Kollegin verabredet, aber das hat sich, oh Wunder, zerschlagen und ich konnte, gerade als ich zur Wohnungstür raus wollte, wieder umdrehen. So war es mir aber immerhin möglich, zu Hause zu Abend zu essen und das wiederum als Vorwand zu nutzen, mir, obwohl ich lernen müsste, die Bundesliga anzuschauen. Erst mal kurz Bayer Leverkusen - Kaiserslautern, aber nachdem es dort nach 24 Sekunden schon 1:0 für die Werkself stand, entschied ich mich doch für den Knaller: Dortmund gegen Bayern. Der große Knaller war es in der ersten Hälfte nicht, aber die zweite Halbzeit dafür umso mehr. Insbesondere weil ich mich erinnerte, in meinem Geldbeutel einen Gutschein für so ein Onlinewettbüro zu haben. Also da mal angemeldet und mit dem Gutschein 5€ aufs Wettkonto gehievt, Wette platziert (zwischen 75:01 und 89:59 fällt ein Tor), und gefreut, als die Lüdenscheider in der 77. Minute ins Tor trafen. Jetzt habe ich 11,75€ gewonnen. :)
Das sollte natürlich gefeiert werden, doch lernte ich nach dem Spiel weiter. Kurz vor Mitternacht kam dann eine Internetstörung, die mich willkommenerweise vom Lernen abhielt. Auch mein Telefon ging nicht mehr. Gott sei Dank habe ich noch Internet über's Handy! Doch, oh weh, auch das ging nicht mehr: Weder Internet noch Anrufe. Ich war von der Außenwelt abgeschnitten. Sämtliche Reparaturversuche brachten nichts ein und so war, nachdem ich mein Kapitel in Pädagogik abgeschlossen hatte, der Abend auch ziemlich schnell zu Ende. o2 sagt leider nichts dazu, aber immerhin funktioniert es jetzt wieder. Entweder waren sie neidisch auf meinen Gewinn, oder der Geheimdienst war mal wieder am Werk. Dass es nur eine technische Störung war, klingt mir jedenfalls zu wenig dramatisch. Womit wir aber wieder beim Drama Button sind. Womöglich lag's auch daran.

Mittwoch, April 11, 2012

Drama Button

Während ich mich auf meine demnächst wieder anstehenden Prüfungen vorbereite, nutze ich die Zeit sehr effektiv, um andere Sachen zu machen. Und da kam mir die Idee, dass man hier ähnlich wie im untenstehenden Video einen Drama Button einführen könnte. Irgendeiner drückt ja immer... Am Konzepte feile ich derweil.

Dienstag, April 10, 2012

Die Welt sucht Klaudia Tunkel

Ich kann es nur noch einmal sagen: Die Welt sucht Klaudia Tunkel. Irgendetwas scheint am Montag passiert zu sein, denn gestern wurde mir hier, relativ gesehen, die Bude eingerannt. Der Grund: Klaudia Tunkel. Aufmerksame Leser erinnern sich sicherlich noch an meinen Beitrag vom 20. Februar, in dem Klaudia Tunkel mich um die Zusendung von Kugelschreibern bat.
Nun bin ich leider selbst kein Sammler der Groß- und Kleinraumminengeräte, konnte diesem Herzenswunsch folglich nicht nachkommen. Aber, und ich sage schreibe den Namen gerne noch einmal, Klaudia Tunkel hinterlässt Fragen: Wer ist das? Warum schreibt sie ausgerechnet mich an? Warum sammelt sie Kugelschreiber? Was macht sie damit?

Leider kann ich diese Fragen bislang noch nicht beantworten. Aber ich bleibe am Ball und werde der Sache nachgehen. Versprochen.
[d-pa] investigativ, [d-pa] forscht nach.

Freitag, April 06, 2012

Gedichte & Trauerspiele

Nachdem jetzt nun wohl alles gesagt ist, was, worüber einige der Meinung waren, gesagt werden musste, kann man mit dem Leben ja fortfahren. Das verweigert sich bei mir nach wie vor irgendwelcher Turbulenzen. Im Gegenteil, es dümpelt kontinuierlich am Bodensatz herum. Wann können Ferien endlich mal Ferien sein? Vokabeltest korrigiert, Klassenarbeit korrigiert, die Unterrichtsvorbereitung wartet und vor allem auch die Prüfungsvorbereitung für Mai. Allein in Pädagogik gut 800 Seiten. Das ist knapp weniger, als ich für die Uniabschlussprüfung in Politik lernen musste. Und dann noch, wie Jay Khan sagen würde, absoluter "Bullshit, Bullshit!". Jetzt liegt dieser olle Papierstapel vor mir und begehrt, gelesen zu werden. Schon in Gedanken daran wird mir übel. Aus einer mir vorliegenden Zusammenfassung liest sich unter Nichtbeachtung der Rechtschreibfehler beispielsweise zum Thema "Didaktische Modelle" folgendes:

Eine integrative Perspektive:
Modelle haben nie universelle Gültigkeit, es existieren viele Ähnlichkeiten und Konvergenzen, d.h. die Modelle vertreten keine einander völlig wiedersprechenden Ansätze, Kombinationen sind also möglich!
In didaktischer Landschaft existieren vier grundlegende und komplementäre Perspektiven didaktischen Denkens:
• Die Dimension der Erschließung und Sachbegegnung (E)
• Die Dimension der Lenkung , Vermittlung und Instruktion (L)
• Die Dimension der Beteiligung, der Be- und Erziehung (B)
• Die Dimension der Aneignung und Erfahrung (A)
Die vier Dimensionen sind alle Teil von Bildung!

Blabla - als ob das jemand wissen will. Und als ob ich das jemals im Beruf benötigen würde. Wahrlich, ein Trauerspiel.

Immerhin konnte ich die letzten Tage ein wenig Gutes tun. Ein Freund hat sich nach einem Leistenbruch unters Messer gelegt und darf muss nun täglich zwei Stunden durch die Gegend laufen um vor einer Thrombose gefeit zu sein. Nichts macht da natürlich mehr Spaß, als in Begleitung zu laufen. Hoffe ich doch. Diese Begleitung war nämlich ich. So war's dann gut, nach etlichen Wochen den Kumpel mal wieder gesehen zu haben und nicht nur übers Telefon Kontakt zu haben. Beim Ausloten, wann man sich erneut sehen könnte, stieß ich auf das aktuelle Datum und stellte fest, dass ich mich morgen tunlichst aus geburtstäglichen Gründen in der Heimat einfinden sollte. Man würde es mir zwar nicht verübeln, aber schöner wäre es durch eine Visite allemal. Danach geht's wieder bis Sonntagmittag zum Arbeiten. Schauen wir also mal, was diese erste Ferienwoche noch so bringt. Im Übrigen frage ich mich, wo dieser blöde Frühling mit seiner Sonne bleibt. Hinweise bitte in die Kommentare.

Mittwoch, April 04, 2012

Was gesagt werden muss

Da es gerade zur letzten Überschrift passt, von Medien wie auch politischen Kreisen zerrissen wird und ordentlich Konfliktpotential bietet:

"Was gesagt werden muss"
von Günter Grass

Warum schweige ich, verschweige zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten sind.

Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag,
der das von einem Maulhelden unterjochte
und zum organisierten Jubel gelenkte
iranische Volk auslöschen könnte,
weil in dessen Machtbereich der Bau
einer Atombombe vermutet wird.

Doch warum untersage ich mir,
jenes andere Land beim Namen zu nennen,
in dem seit Jahren - wenn auch geheimgehalten -
ein wachsend nukleares Potential verfügbar
aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung
zugänglich ist?

Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er mißachtet wird;
das Verdikt "Antisemitismus" ist geläufig.


Jetzt aber, weil aus meinem Land,
das von ureigenen Verbrechen,
die ohne Vergleich sind,
Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird,
wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch
mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert,
ein weiteres U-Boot nach Israel
geliefert werden soll, dessen Spezialität
darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe
dorthin lenken zu können, wo die Existenz
einer einzigen Atombombe unbewiesen ist,
doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will,
sage ich, was gesagt werden muß.

Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, meine Herkunft,
die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
dem Land Israel, dem ich verbunden bin
und bleiben will, zuzumuten.

Warum sage ich jetzt erst,
gealtert und mit letzter Tinte:
Die Atommacht Israel gefährdet
den ohnehin brüchigen Weltfrieden?
Weil gesagt werden muß,
was schon morgen zu spät sein könnte;
auch weil wir - als Deutsche belastet genug -
Zulieferer eines Verbrechens werden könnten,
das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld
durch keine der üblichen Ausreden
zu tilgen wäre.

Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,
weil ich der Heuchelei des Westens
überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
es mögen sich viele vom Schweigen befreien,
den Verursacher der erkennbaren Gefahr
zum Verzicht auf Gewalt auffordern und
gleichfalls darauf bestehen,
daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle
des israelischen atomaren Potentials
und der iranischen Atomanlagen
durch eine internationale Instanz
von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.

Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern,
mehr noch, allen Menschen, die in dieser
vom Wahn okkupierten Region
dicht bei dicht verfeindet leben
und letztlich auch uns zu helfen.

Was mal gesagt werden muss

Guten Morgen Welt! Jäh hast du mich heute früh um 9 aus dem Bett geklingelt. Und wieder war es nur das blöde Kind, das auch gestern schon hier angerufen hat weil es wohl zu doof ist, die richtige Nummer zu wählen. Aber kein Problem, jetzt bin ich ja wach. Nicht dass ich meinen freien Tag noch verschlafe. Deshalb habe ich vorhin schon den Früjahrsputz begonnen, mich dazu noch politisch eingebracht und auch beruflich strebsam eine Klassenarbeit und damit indirekt die Schüler fertig gemacht.
Jetzt sind wohl als nächstes Bewerbungen dran. Dann mal ran an die Arbeit.
 
© [d-pa] 2006-2013