Dienstag, März 31, 2009

Verfällt Köln dem Retro-Wahn?

Vier Wochen nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs ist nun schon wieder im Raum Köln ein Gebäude eingestürzt.

So allmählich gleicht sich Köln wohl wieder seinem Urzustand an und zeigt sich dadurch deutlich verjüngt (Foto).


[d-pa] back in business

Laptop geht wieder - die Festplatte war kaputt und musste ersetzt werden. Den Einbau habe ich fachmännisch selbst vorgenommen und kann somit sicher sein, dass alles an seinem Platz sitzt.
Bleibt zu hoffen dass diese Platte nun länger hält.

Montag, März 30, 2009

Bye bye, Hartmut

Kräftig gesägt wird derzeit am Stuhl von Hartmut Mehdorn, derzeit noch Bahnchef und seit jeher größter Unsympath vor dem Herrn. Nun, ich beobachte das Ganze (über nicht in meinem Besitz befindliche PCs) nicht ohne ein leicht hämisches Lächeln auf meinem Gesicht.

[d-pa] berichtete bereits mehrfach, mehrfach, mehrfach und mehrfach.


Grund der Aufregung:
Die Deutsche Bahn hat über Jahre hinweg die E-Mails von mehr als 170.000 Mitarbeitern systematisch überwachen lassen und in Einzelfällen sogar gelöscht. Das Teuflische daran: Viele der ausgespähten Angestellten schöpften keinerlei Verdacht, weil sie dachten, dass es bei der Deutschen Bahn völlig normal ist, wenn Dinge verspätet oder überhaupt nicht ankommen.


Vorbei scheint der Traum des Börsengangs, denn wenn hier jemand geht, dann scheint das wohl der starrsinnige Bahn-Chef sein und nicht die Bahn selbst.
Freudig warte ich ab, wer hoffentlich schon bald die Mehdornenkrone tragen darf.
Hoffen wir nur, dass sich Harmuts Stuhl nicht verflüssigt...




Aktualisierung 12:29Uhr:

Wahaha! Da ist es schon geschehen: Mehdorn tritt zurück. Bye bye, Hartmut!

Samstag, März 28, 2009

Würde jemand meiner BeNeLux-Reisenden mir mal bitte den genauen Reisezeitraum mitteilen?
Sonst is nix mit buchen -.-'

Exitus

Da ist es dann wohl geschehen um mein Laptop. Jetzt geht gar nichts mehr...nicht mal Windows lädt mehr, selbst nach erfolgreicher Systemzurücksetzung per Recovery-CD.

Es darf spekuliert werden: Partition kaputt? Festplatte kaputt? CD kaputt?

Remains to be seen...

Freitag, März 27, 2009

Sorry, but...

...is it OK to declare war on Microsoft when Windows continues to destroy my system?

Mittwoch, März 25, 2009

Moji dragi prijatelji...

Ja sam stvarno tuzan sto sam moro ici, ali hocu reci

hvala

sa taj ljepo vrijeme kod vas i zelim brzo da vas opet vidim.


Dienstag, März 24, 2009

British Humour ... Britishness

Um das Niveau mal wieder ein wenig abzusenken, hier nun eine kleine Szene meines heutigen Morgens. Alternativ könnte man aber auch sagen ich gebe ein exzellentes Beispiel britischen Humors.

Eine ältere Dame steht an der Bushaltestelle und wartet offenbar auf den Bus (clevere Schlussfolgerung, oder?).
Da sie aber nicht erkennen kann, welcher Bus da gerade angefahren kam, fragt sie:
"Sind sie der 285er?"
Da antwortet der Busfahrer: "Nein, ich bin der Busfahrer."



Ein Losprusten konnte ich (leider) nicht unterdrücken, aber der Tag war gerettet.

Montag, März 23, 2009

Ein guter Freund kann meilenweit entfernt sein, aber im entscheidenden Moment ist er bei dir und du bei ihm.


[d-pa]

Sonntag, März 22, 2009

Wir sollten unseren Kindern nicht vorgaukeln, die Welt sei heil. Aber wir sollten in ihnen die Zuversicht wecken, dass die Welt nicht unheilbar ist.


Johannes Rau

Samstag, März 21, 2009

Englisch mit Lothar Matthäus

Als Spieler war er einmalig, allein schon seine Bilanz: Er spielte fünf Weltmeisterschaften, kam dabei 25 Mal zum Einsatz - Weltrekord. Er war Kapitän der Weltmeisterelf 1990 und Europas Fußballer des Jahres, wurde etliche Male Deutscher Meister und Pokalsieger. Oft sprach der Rekordnationalspieler öffentlich über sich selbst, und dann bevorzugt in der dritten Person. "Ein Lothar Matthäus kann es sich nicht leisten, sich zu blamieren." Der gelernte Raumausstatter aus Erlangen liebte es, im fränkischen Idiom den Weltmann zu geben, ähnlich seinem großen Vorbild Franz Beckenbauer. Dann formulierte er Sentenzen wie "Der Serbe an sich ist leichtsinnig im Umgang mit Chancen." Wie dem auch sei, er bleibt sich treu: "An den Spekulationen über mich möchte ich mich nicht beteiligen." Denn: "Ich, was meine Person betrifft, entscheide für mich alleine."

Typisch für Lothar auch seine Analyse nach einem Freundschaftsspiel - die von ihm betreute ungarische Nationalmannschaft hatte gerade die deutsche geschlagen: "Wir haben heute das Wunder von Kaiserslautern geschafft, aber ich denke man sollte das nicht überbewerten." Sein Herz trägt Matthäus seit jeher auf der Zunge. Wie etwa bei seiner ersten Pressekonferenz nach seinem Wechsel von Bayern München zu den New York Metro Stars.




Mittlerweile ist er Trainer beim israelischen Club Maccabi Netanya. Schon bei seiner Ankunft fühlte er sich sichtlich wohl:



War sein Englisch anfänglich noch nicht perfekt, hat Lothar zwischenzeitlich hart an sich gearbeitet und so hört man seinen fränkischen Ursprung nur noch bei sehr genauem Hinhören:



Analysen in fließendem Englisch - kein Problem.



Auch wenn es etwas ernster zur Sache geht steht Lothar seinen Mann.




Doch wer es sich mit ihm verscherzt, der bekommt Lothars Zorn zu spüren.




Ein weiteres Beispiel wenn Loddar mal wieder austickt - diesmal bei Al-Jazeera, für die er "for sis fucking shit" einen Zwischenstopp in München eingeschoben hat -"for nassing!". Erfreulicherweise zeigt er uns, dass er sein Englisch-Vokabular durch gnadenloses Training ("Ein Lothar Matthäus lässt sich nicht von seinem Körper besiegen, ein Lothar Matthäus entscheidet selbst über sein Schicksal") ausgebaut hat – nur mit der Aussprache hapert es immer noch gewaltig.




Nachdem ihn mittlerweile auch die Kollegen vom Bayerischen Rundfunk bzw. Bayern3 entdeckt haben, bleibt nur zu sagen:

Freitag, März 20, 2009

(to) shift somebody

Das Rätsel scheint gelöst:

"Shift" ist irischer Slang und bedeutet in Irland "to kiss someone open-mouthed."


Aber da wir nicht in Irland sondern in England waren, gilt wohl folgendes:

To confuse matters, this slang term is used elsewhere in Europe, namely Britain, to mean a sexual encounter. It does NOT mean this in Ireland, it means there was kissing and that nothing else transpired.



Ab sofort weiß ich Bescheid. Wieder was gelernt!

Mittwoch, März 18, 2009

St. Patrick's Day Celebrations

Gerade eben komme ich aus dem Pub zurück mit dem fabelhaften Namen "Garry Owen".
Heute war der 250. St. Patrick's Day, und der wird hier zünftig gefeiert...mit reichlich Alkohol.
Nun, ob meines Pechs habe ich mich einfach mal binnen einer halben Stunde mit drei Bier entschädigt, die aufgrund mangelnder Übung in den letzten Monaten auch recht bald ihre Wirkung entfalten konnten. Dennoch habe ich mich ja stets unter Kontrolle, daher war es eigentlich der Rede gar nicht wert.
Was mir aufgefallen ist: Jeder trägt grün und irgendein irisches Trikot, Kleeblätter oder sonstiges, das "Ireland-related" ist, also einen Bezug zu Irland hat. Aber wohl nur an diesem einen Tag, den sonst hält man eigentlich nicht so viel von Irland.
Wie scheinheilig ihr Engländer doch seid!

Schön war als ich einen dieser St. Patrick's Day-Hüte herrenlos auf dem Boden fand und mal aufprobierte. Vielleicht eine Minute später kam aber schon ein leicht pigementierter Mitmensch auf mich zu, der mich, typisch Englisch, fragte, ob dies denn mein Hut sei. War es natürlich nicht und ich gab ihm seinen Hut zurück. Darüber war er dann so glücklich (denn es war ja großes, 250. Jubiläum), dass er mich ein Bier ausgab und davon auch nicht abzubringen war. Nun gut, da sage ich dann natürlich irgendwann auch nicht mehr "nein". Cheers, mate!

Was noch auffiel: Englische Parties sind ziemlich lustig und die Damen trinken eifrig mit. Anders als in Deutschland! So kam es dann auch, dass sich eine Dame, als ich gerade am Tanzen Rumhampeln war, ihr Oberteil lupfte, und das drunterliegende Teil Stoff auch noch zur Seite zog um ... den Weg zu ihrem Herzen zu offenbaren.
Später ist es bei einer anderen Dame sogar noch einmal passiert, aber in diesem Fall habe ich es aus der Ferne beobachtet.
Uiuiui, sag ich euch!

Etwas verwirrend war ein Mädel, das mich fragte ob ich ihrer Freundin einen "shift" geben könne und eben dieses Mädel sich dann währenddessen wartend vornüber beugte. Hmmm...nur habe ich keine Ahnung was ein shift ist. Ich kenne nur "night shifts", also Nachtschichten bei der Arbeit (für Hausarbeiten *haha*). Von daher wurde ich als "gay" abgestempelt und mit Ignoranz abgestraft. Nur weil ich Deutscher bin. Püh! Ihr habt mich doch gar nicht verdient!

Auch die Nachfrage bei Einheimischen im Bus auf der Rückfahrt brachte kein Ergebnis. Und so werde ich wohl morgen nachher meine Schüler fragen müssen, was es damit auf sich hat und was mir entgangen ist bzw. erspart blieb.


Nachtrag 12:05 Uhr: Wie mir von meiner ersten Schülergruppe erklärt wurde, handelte es sich beim "shift" wohl um eine Aufforderung zu...uhm...zur Arterhaltung.

Mal schauen was die anderen sagen. [d-pa] investigativ, [d-pa] forscht nach.

Dienstag, März 17, 2009

Und wenn man kein Glück hat...

...dann kommt bekanntlich meist noch Pech hinzu.

Vor gut einer Woche begann mein Laptop ein wenig zu spinnen. Plötzlich kam es zum kompletten Freeze, wie wir Computerleute es nennen. In anderen Worten: Nichts ging mehr. Also Reset nachdem die Meldung erschien dass der Datenträger auf Konsistenz geprüft werden müsse. Und dann ging's los: Fehlerhafte Cluster en masse. Dateien wurden zu Systemstabilisierungszwecken automatisch und ohne meine Zustimmung gelöscht, darunter auch Dateien von Outlook oder Excel. Nach gut 2,5 Stunden fand das Martyrium sein ende und ich konnte mich wieder an Windows erfreuen. Doch nicht lange, denn schon bald machten sich die fehlenden Dateien bemerkbar. Die Programme liefen nicht mehr richtig, Excel zum Beispiel gar nicht. Ich konnte aber alles weitestgehend reparieren und hatte wieder ein stabiles System. Bis heute.
Heuer hatte ich mich gegen ein Weiterschreiben an der Hausarbeit entschieden - nachdem ich bereits am Sonntag den ganzen Tag dran saß und nur bzw. immerhin eine halbe Seite zu Papier brachte. Da hier tagsüber irgendwie doch noch das ein oder andere erledigt werden musste, kam ich erst am Abend dazu, den für den Mittag angedachten Film zu schauen. 10 Minuten vor Ende dann das Finale Ultimo: Bluescreen, automatischer Reboot.
"Eventuell überhitzt," dachte ich und wartete das Hochfahren ab. Erneut startete chkdsk, das den Datenträger auf Konsistenz prüfen wollte. Einige fehlerhafte Cluster wurden wieder gefunden, nach 20 Minuten und 2% Fortschritt wars mir aber schon bald zu blöd und ich wollte abbrechen...wenn mir da nicht der Rechner zuvorgekommen wäre: Bluescreen, beep-beep, Reboot, chkdsk, Bluescreen, beep-beep, Reboot, chkds usw.

Tja, doof. Abgesicherter Modus funktionierte auch nicht. Irgendwann ging es dann wie von Geisterhand aber doch und ich kam wieder in Windows rein. Dort lief alles recht langsam, aber immerhin - ich konnte noch Dateien sichern. Darunter auch die aktuelle Version meiner Hausarbeit vom vergangenen Sonntag.
Denkste!
Was bei den anderen Dateien klappte, ging hier leider nicht, da vom "Quelllaufwerk nicht gelesen" werden konnte. Und, da ich so schlau war, die alte Datei (in der die halbe Seite Text fehlte) auf der externen Festplatte einfach mit der neuen überschreiben zu wollen, wurde aufgrund der Fehlermeldung auch gleich die Datei auf der externen Festplatte gelöscht.
Fazit: Datei weg.
Weiteres Vorgehen: Da mit Windows nichts mehr anzustellen war wurde ein Zurücksetzen auf den Zustand der Werksauslieferung erforderlich.
Resultat: Alles weg. Sämtliche Emails (es gingen vor einer Woche schon an die 2000 Stück verloren), Emailadressen, Programme etc. pp. - und meine Hausarbeit, bei der ich immerhin schon 7 Seiten geschrieben hatte.
Der Rest ist mir ziemlich egal, weil ich alles wichtige auf der externen Festplatte habe und den Großteil der Emailadressen in meinem Internetadressbuch abgespeichert habe, aber das mit der Hausarbeit wurmt mich schon ein wenig, zumal ich seit Januar daran gearbeitet und sicherlich mehr als 100 Stunden äußertst qualvoll darin investiert habe. Auf ein Neues also!

PS: Seit 4 Stunden spiele ich wieder meine Programme auf und update Windows -.-'
PPS: Nora, deine Chancen zum Wettgewinn steigen. ;-)

Montag, März 16, 2009

Misguided

Wow! Wer hätte das gedacht!
Brisante Fotos von Angela Merkel aufgetaucht. :x








Verwirrt? Mehr zum Thema hier *klick*




Mit [d-pa] anderen immer einen Schritt voraus.

Sonntag, März 15, 2009

Wollen auch Sie entspannen?

Wollen auch Sie den Alltag hinter Ihnen lassen?

Dann kommen Sie doch mal zu uns... in den CLUB LAS PIRANJAS!!!

Gediegene Atmosphäre in gepflegtem Ambiente.
Ausgebildete, deutschstämmige Fachkräfte stehen für Ihre Freizeitgestaltung zur Verfügung: Wir, die Animateure Biggi und Edwin, ja, 2 ganz lustige Typen, die den Urlaub nochmal so schön werden lassen...


Kommen auch Sie zu uns! In den Club Las Piranjas!

Samstag, März 14, 2009

[d-pa] goes Wembley

Vorgestern habe ich mir ein Ticket gekauft für das WM-Qualifikationsspiel England vs. Ukraine...im Wembley-Stadion! *jjieeeehaa*

Ich sitze im englischen Block.


Nach der Bestellung teilte man mir mit:

Please be advised that any supporters wearing opposition colours in the wrong section of the ground will be refused entry for security reasons.

Additionally any supporters found in the wrong section of the ground may be ejected without refund.

Freitag, März 13, 2009

[d-pa] goes Hospitality Box

Da erreichte mich doch vor 2 Tagen eine Email auf meinen Schuladresse - eine Rundmail, um genau zu sein.



Ein Grinsen konnte ich mir über die Nachricht nicht verkneifen - ist sie doch so englisch geschrieben wie nur möglich.
Aber, auch als Flucht vor dem Schreiben meiner Hausarbeit am Samstag, habe ich mich einfach gemeldet und meinen Preis eingefordert. Denn die Alternative wäre ein kompletter Tag vor der Hausarbeit...würde ich gewählt "müsste ich ja dort hin" und hätte gar keine Zeit für die Hausarbeit.

Ein Los wurde also mit meinem Namen versehen und, wie mir heute im Rektorat mitgeteilt wurde, bin ich der Auserwählte und darf/muss mit unserem Rektor eine Loge beim Rugbyspiel beziehen. Und was die Website des Teams so zeigt, das sieht schonmal ganz vielversprechend aus. Ich werde vorsorglich nichts essen.



Treffpunkt: Morgen, 14:30 im Büro des Rektors.

Neue Kinderart entdeckt

Aufgrund einer Mutation ist in Arbeitsmaterialien zum Einsatz im Deutschunterricht als Fremdprache eine neue Sorte Kind entstanden: Das Aldi-Kind.


Mit [d-pa] immer ein Stückchen schlauer.

Donnerstag, März 12, 2009

Klassicher Fall...

...das Bild hängt schief!




Nachtrag:

Es sei auf folgendes Video hingewiesen:

[d-pa] stellt fest...

... und hiermit mach ich's öffentlich: Meine werte Kollegin in Oslo ist voll cool!

Mittwoch, März 11, 2009

Ein Zimmer für 3 Nackte

Soeben sitze ich im Hinterzimmer des Lehrerzimmers, dort wo die 3 PCs für die 4 Assistants stehen. Neben mir sitzt meine französische Kollegin, die kaugummischmatzend mit dem Kopf etwa 15cm vor dem Monitor sitzt. Dazu hält sie ihre Handtasche fest umklammert, die sie auch ansonsten immer - ich sagte immer! - mit sich herumträgt. Vom Tisch zum PC, vom PC zum Kopierer, vom vorderen zum hinteren Teil des Lehrerzimmers. Handtaschen - der Frauen liebstes Accessoire. Aber das ist ein anderes Thema. Madamme schmiert sich alle 5 Minuten Lippenstift auf die Lippen und trinkt aus ihrem Kaffeebecher, den sie abstellt um ihn 2 Sekunden später erneut zum Mund zu führen. Meine Güte wie hektisch. -.-'

Ich habe gerade eine Freistunde, da meine Schüler um 10:20 Uhr nicht aufgetaucht sind und im nächsten Unterrichtsblock habe ich eine planmässige Freistunde. Und in meiner Stunde um 15:10 Uhr sind laut Renate, der Deutschlehrerin, dann wohl auch keine Schüler zu erwarten. So ist das hier in England.
An sich ist meine derzeitige Nichtbeschäftigung ja was Gutes, aber ich habe gerade eben überhaupt nichts zu tun, noch dazu hätte ich 2 Stunden länger schlafen könnnen. Und hier am Schul-PC sind manche Seiten gesperrt, da ist man dann auch noch so furchtbar eingeschränkt in seinem Surfverhalten.

Anyway - mir ist gerade etwas eingefallen aus dem Unterricht gestern. Wir haben wie gewohnt Rollenspiele geübt (meine Kids sind da mittlerweile echt gut drin). Bei der gestrigen Stunde ging es um einen Besuch in London und eine Hotelreservierung. Die wurde von den Schülern auch prompt durchgeführt, wenngleich sich ein kleiner Fehler eingeschlichen hat. Dass man im Hotel ein Zimmer bekommt steht für mich ausser Frage - aber ein Zimmer für 3 Nackte?

Ich weiss nicht so recht...

Nachtrag: Engländer können Umlaute und das "ch" schwer und daher oftmals nur falsch aussprechen...

Dienstag, März 10, 2009

[d-pa] vor Debüt auf politischer Bühne

+++EILMELDUNG+++

[d-pa] wird bei den Gemeinderatswahlen am 07.06.2009 kandidieren.


(Chancen auf einen tatsächlichen Posten als Stadtrat jedoch recht gering.)

+++EILMELDUNG+++

Montag, März 09, 2009

[d-pa] hört gerade...

BAP - Radio Pandora (unplugged)



BAP - Radio Pandora (plugged)



U2 - No Line on the Horizon



Sasha - Good News on a Bad Day



Tom Jones - 24 hours

Sonntag, März 08, 2009

Cool, cool, cool!

Habe gestern eine Freundschaftseinladung in einem bekannten sozialen Netzwerk bekommen - von einem Mitschüler, den ich das letzte Mal vor 8 Jahren gesehen habe ... als er ein Jahr vor seinem Schulabschluss mit seiner Familie nach Pakistan abgeschoben wurde.

Wo wohnt er jetzt?
In Schottland, genauer gesagt Glasgow! Mensch, mensch, mensch, hätte ich das vor 2 Wochen gewusst!
Er arbeitet nach seinem Studium als Technical Analyst bei JPMorgan und sein Bruder studiert Medizin.

Ein Hoch auf die deutsche Asylpolitik!

Samstag, März 07, 2009

Bleibt alles anders

Hier im Vereinigten Königreich ist ja alles ein wenig anders:
Unsere Queen heißt Liz und nicht Angie, die Autos fahren auf der falschen Seite, man läuft auch im Winter mit T-Shirt und Shorts draußen rum, man ersetzt Dinge erst wenn sie wirklich gar nicht mehr irgendwie notdürftig und provisorisch zu reparieren sind, ja, man scheint sich ganz allgemein einfach weniger Gedanken zu machen - was ja nicht schlecht sein muss.

Gedanken hat man sich auch im Bereich des Gesundheitswesens gemacht.
Der Ein oder Andere mag sich noch an meine schwere Erkältung mit Todesprognose erinnern ([d-pa] berichtete). Das war der Grund, weshalb ich mich im Februar bei meiner Arztpraxis vor Ort registrieren ließ. Sowas ist hier erforderlich, da man sonst vom Arzt abgewiesen werden kann oder die Behandlung selbst zahlen muss. Nun komme ich also in die Praxis, schildere mein Anliegen, lege die erforderlichen Papiere vor (Nationale Versicherungsnummer, Ausweis, Impfpass, letzte Energie-/Telefonrechnung zur Adressverifizierung). Ich musste dann noch ein Formular mit meinen Daten ausfüllen und auch meinen ethischen Hintergrund angeben. Hier nennt man das Rasse, in Deutschland tut man sich mit solchen Begrifflichkeiten aber ja etwas schwer - belassen wir es also beim "ethischen Hintergrund". Obwohl alle möglichen Angaben überaus interessant und verführerisch waren, entschied ich mich gegen White (Irish) und gab White (other) an.
Aber das ist eigentlich gar nicht so interessant. Interessanter war viel eher das, was ich während des Ausfüllens beobachten konnte: Die ganze Patientenverwaltung in der Praxis ist computergesteuert. Der Patient betritt die Praxis, geht nicht zur Sprechstundenhilfe sondern läuft geradewegs auf einen Computer mit Touchscreen zu, wo er seinen Namen eingibt (oder die Patientennummer) und anklickt, zu welchem Arzt er möchte bzw. unter welchen Gebrechen er denn leide. Man setzt sich dann ins Wartezimmer und irgendwann leuchtet die Anzeigetafel an der Decke auf, eine Computerstimme liest deinen Namen und sagt dir, in welches Zimmer du sollst.
Als ich das sah, saß ich erst einmal mit großen Augen da O.O - wow! Willkommen in der Praxis der Zukunft. Ohne menschlichen Kontakt ging es dann aber glücklicherweise doch nicht. Die Behandlung wird nach wie vor von Menschen vorgenommen.
Nachdem ich das ganze Prozedere in ausreichendem Maße beobachtet hatte, gab ich mein Formular zurück und wollte wieder gehen - aber: Ich muss bevor ich registriert werde noch eine Miktionsspende abgeben und die Krankenschwester sehen. Nun ja, vielleicht sieht die Schwester ja ganz nett aus. Also blieb ich gerne und durfte den PC benutzen *hihi*. Angemeldet habe ich mich für die "nurse". Nach etwa 5 Minuten warten wurde dann mein Name aufgerufen und das nicht so computermäßig, sondern mit richtig guter Sprachausgabe. Zimmer 4.
Dort angekommen erblicke ich eine typisch englisch aussehende Lady in ihren Mittfünfzigern. Hmm gut. Also konzentriere ich mich auf das Wesentliche. Der Blutdruck wird gemessen (perfect), meine epische Krankenchronik aufgenommen, auf Messen und Wiegen wird auf meine Angaben zurückgegriffen, wobei bei der Körpermasse nichts ins System eingegeben wurde - denn keiner von uns beiden wusste wie man Kilogramm in Stone umrechnet. Die Dame fragte mich, was ich denn hier mache und fand das alles ganz toll. Auch mein Englisch, das wirklich sehr gut sein soll. Und so nahm alles seinen Lauf. Ich sei ja solch ein "nice, strong lad". Die medizinischen Dinge waren schnell erledigt, und für etwa 20 Minuten haben wir einfach nur erzählt. Auch über die Bonuszahlungen von Bankmanagern kommen wir zu sprechen und da werde ich schon gleich in die intimen Geheimnisse der Praxis eingeweiht. Ich solle, so die Lady, draußen nichts sagen, aber eine der Ärztinnen in der Praxis sei ja mit einem hohen Banker verheiratet und sei kürzlich umgezogen in eine riesige drei Millionen Pfund-Villa. Finanziert worden sei das alles über eine Bonuszahlung des Gatten. Was für eine Schweinerei das nur sei, da doch die Manager die große Kohle einstecken und der kleine Mann entlassen wird. Unmöglich!
In absoluter Einigkeit darüber ging man auseinander und ich trat wieder den Heimweg an.


Soviel zum Gesundheitswesen. Aber auch im Sanitärbereich erblickt man hier Dinge, die man von anderswo nicht kennt. Wie etwa einen vollautomatischen Handwaschapparat in Reading, der zuerst eine wohldosierte Menge Flüssigseife auf die Hand gibt, dann schätzungsweise 275ml Wasser nachgiest und direkt im Anschluss das Luftgebläse zur Handtrocknung einschaltet. Faszinierend!
Zum Thema Handtrocknung noch eine kleine Anekdote: Hier gibt es nicht nur diese typischen Gebläseteile, die man auch aus Deutschland kennt und die eigentlich gar nichts bringen, hier gibt es von Dyson regelrechte Turbo- Bläser Gebläse, in die man seine beiden Hände vertikal reinsteckt und bei einer Luftgeschwindigkeit von über 140 Meilen binnen Sekunden trocknen kann. Grandios! Solche neuen Erfindungen könnte ich den ganzen Tag lang ausprobieren.
Mal schauen was sich mir noch so alles offenbaren wird.

Was ist noch anders hier?

  • Hans Riegel schreibt an alle HARIBO-Esser eine Botschaft auf die Packung...bei uns aber nicht - der Arsch!
  • Nudeln sind aus Dürüm.
  • Senioren werden ermahnt nicht zu schnell zu laufen (wegen erhöhter Unfallgefahr (Oberschenkelhalsbruch usw.)).

  • Es knospet.


  • Ich konnte hier endlich herausfinden wie die Drecksviecher von Tauben schlafen: Hocken sich unter eine Brücke, drehen den Arsch in Richtung laufendes Menschen-Fußvolk und chillen.

Donnerstag, März 05, 2009

Once upon a time...

Vor einigen Tagen ist mir auf dem Weg von der Schule nach Hause etwas Schockierendes passiert:

Vorab: Meine Schule liegt inmitten eines Wohngebiets und Kinder sind in England sehr beliebt, denn davon gibt es ausgesprochen viele. Mag vielleicht an den vielen jungen, 15-jährigen Müttern liegen, oder, was kürzlich in der Zeitung stand, an 13-jährigen Vätern die versprechen, sich gut um Mutter und Kindern zu kümmern. Aber ich verliere mich im Detail.

Ich laufe also zur Bushaltestelle, mitten durch das Wohngebiet, vorbei an all den Reihenhäusern, von denem eines dem anderen bis ins kleinste Details gleicht ([d-pa] berichtete). Kurz bevor ich dort ankomme, laufe ich an einem Haus vorbei, aus dem gerade ein kleiner Junge heraustritt. Sehr goldig und süß, den hätte mancher sicher gerne mit nach Hause genommen.
Nein, so war das jetzt nicht gemeint... Ihr seid so versaut, echt!

Der kleine Junge, vielleicht sieben Jahr alt, trägt einen Helm und hat einen Tretroller bei sich. Er läuft zum Gartenzaun um das dortige Tor zu öffnen. Just in dem Moment laufe ich vorbei und, warum auch immer, scheint er plötzlich wie von Geisterhand gesteuert zu agieren. Er schaut mich mit großen Augen an und lässt das Tor, das er eben noch mit einem Zug an der rechten, oberen Ecke geöffnet hatte, wieder zufallen. Seine Hand jedoch lässt er in genau dieser Position in der Luft stehen und, während ich auf dem Gehweg vorbeilaufe, dreht er, als wäre es nicht schlimm und deutlich genug, sich mir in meine Laufrichtung nach.
Es gelang mir, und da bin ich bin absolut ehrlich, nur unter Anstrengung, nicht zu lachen. Natürlich habe ich mir die Frage nach dem "warum?" gestellt, konnte sie mir aber bis heute nicht beantworten. Vielleicht bin ich ja einfach nur zu Deutsch.

Für Menschen ohne Imaginationskraft habe ich das Ereignis in mühevoller Arbeit graphisch nachgezeichnet.

Mittwoch, März 04, 2009

20 Jahre Mauerfall: Rätsel der Deutschen Einheit gelöst.

Da sich meine werte Kollegin in Oslo offenbar keinen Meter für meine hochinteressante, kulturell nicht zu überbietende Reisegeschichte interessiert, hier wieder einmal etwas politisches...oder sozialkritisches...wie man das auch immer sehen mag:

Nach 20 Jahren Mauerfall und den Wahlen in Hessen und Niedersachsen wird in den Medien vor einem Linksruck in Deutschland gewarnt – außer natürlich bei [d-pa], dem volkseigenen Magazin für Bauern und Arbeitslose. Hier wird gezeigt dass sich auch Wolfgang Schäuble und Stalin längst nicht mehr dem Kommunismus verschließen.

Das mit der Maueröffnung vor 20 Jahren soll ja aus Versehen passiert sein. Ein Funktionär habe sich verquatscht und so. Von wegen! Das war Berechnung! Die DDR-Insassen wollten sich gar nicht selbst befreien, sondern den Westen. Vom Kapitalismus. Was ist denn seitdem geschehen? – Erst wurde die West-Mark verboten. Dann übernahm eine Ost-Frau die Macht. Seitdem geht es Schlag auf Schlag. Firmen, die in einer Marktwirtschaft längst bankrott wären, werden vom Staat ausgehalten. Der ist auch pleite, hat aber für Insolvenz keine Zeit, weil er Banken enteignen muss.

Die Bundesrepublik wird immer abhängiger von Moskau und seinem Gas. Die DFB-Elf verliert gegen Norwegen. Immer mehr Leute werden abgehört und ausgeforscht. Alt-Bundesbürger müssen allerdings noch lernen, das nicht mehr für einen Skandal zu halten.

Doch ansonsten haben viele den Wandel angenommen: Soeben kam es in Herzogenaurach zu einer beeindruckenden Manifestation, bei der die Werktätigen des VEB Schaeffler die unverbrüchliche Verbundenheit mit ihrer Kombinatsleiterin bekundeten. Beide Seiten demonstrierten für die Verteidigung ihrer jeweiligen Errungenschaften. Eine Teilnehmerin zeigte Fotos von Frau Schaeffler und Frau Merkel. Darunter stand: „Gemeinsam sind wir stark.“

Diese Einheit von Arbeiterklasse, Wirtschaftsführern und Regierung gab es zuletzt am 1. Mai 1989 in Ost-Berlin. Deshalb fühlen sich Ostdeutsche in der Bundesrepublik fast wie zu Hause. Okay, einige Dinge gibt es noch, die früher viel besser waren. Aber zum Glück wird Opel bald verstaatlicht. Dann kommt die Stunde von Verkehrsminister Tiefensee (Leipzig!): Sein neuer Opel soll über (eventuell sogar vier) gummibereifte Räder verfügen, eine Karosserie aus Kunststoff sowie einen revolutionären Zweitakt-Ottomotor.

Neben Republik, Wirtschaft und der gesamten Welt steht aber insbesondere auch Hessen am Rande der Katastrophe. Die Linkspartei droht mit Putsch, Räterepublik oder zumindest einem Arbeitskreis. Ex-Revolutionsheroine Andrea Ypsilanti will mit ihrem Steinzeitsozialdemokratismus noch immer zusammen mit ihrem finsteren Wazir das Geld abschaffen und Hessen in einen Agrarstaat umwandeln. Das behauptet zumindest Wolfgang Clement von der nordrhein-westfälischen Staatspartei SPD RWE. Die FDP schwankt, ob sie dabei mitmachen soll, schließlich will man Regierungsverantwortung zeigen, freilich, ohne dabei das eigene marktliberale Profil zu beschädigen.

Man hätte es ahnen können. Die Zeichen der kommunistischen Unterwanderung waren unverkennbar. Als Anfang letzten Jahres aufgeputschte Proletarier johlend durch die Straßen zogen, bekleidet mit nichts als gewaltigen, eisgrauen Schnurrbärten, wurde vorschnell Heiner Brand, Trainer der damals siegreichen deutschen Handballer, als Adressat dieser Geste ausgemacht, doch in Wahrheit zeigten die Volkmassen nichts anderes als tiefe Verehrung für ihr Idol, den Generalissimus, das Väterchen Stalin.

Dienstag, März 03, 2009

Reisebericht - Teil 6

21.02.2009, Glasgow.

Nach dem Frühstück ging es so gegen 9:30 Uhr auf zur "Stadterkundung". Das ist etwas später als sonst, aber macht in Glasgow wirklich nichts aus. So ging es direkt zur Kathedrale.
Dort war ich dann für ca. 45 Minuten und überlegte mir danach, wohin ich noch laufen sollte. Das Problem in Glasgow ist, dass alles sehr weit auseinanderliegt und man um vom östlichen Teil in den westlichen Teil der Stadt zu Fuß gut 1,5 Stunden unterwegs ist. Mit diesem Wissen im Hinterkopf entschied ich mich gegen einen Besuch der Weststadt, wo sich die Universitäten und Museen befinden.
Um 17 Uhr fuhr mein letzter Zug gen London und die Fahrt dauert 7,75 Stunden. Da ich auch nicht erst gegen Mitternacht zu Hause ankommen wollte entschloss ich mich, noch schnell in der Fußgängerzone vorbeizuschauen..und finde dort doch tatsächlich eine Manchesterhose eines bekannten amerikanischen Herstellers zum absoluten Spottpreis: Gekauft!
Da nun abgesehen von Zeit verschwenden wirklich nichts mehr zu tun war, lief ich Richtung Bahnhof. Ich entdekcte beim Vorbeilaufen einen kleineren Bahnhof und überlegte, mit meinem Ticket zum Hauptbahnhof zu fahren...denn ich hatte ja wieder meine Tasche dabei. Aber das ging leider nicht wie mir der Bahnmitarbeiter in derbstem schottischen Akzent erklärte, denn von dem Bahnhof aus fährt kein Zug zum Hauptbahnhof. Also musste ich die gut 20 Minuten zu Fuß laufen. Um 12:45 Uhr fuhr ich heimwärts aus dem Bahnhof und sammelte unterwegs einiges an Verspätung ein - 40 Minuten. Da schenken sich First Scot Rail und der National Express East Coast im Hinblick auf die Deutsche Bahn gar nichts.
Um 21 Uhr konnte ich mich allerdings zu Hause auf mein Bett werfen - es war geschafft.

Erkenntnis des Tages: England und Schottland binnen einer Woche gesehen und erlebt: Impossible is nothing. [d-pa].

Glasgow



Und hier noch etwas zum Schottischen:

Montag, März 02, 2009

Reisebericht - Teil 5

Freitag, 20.02.2009, Glasgow.

15:00 Uhr. Das Hostel ist nach 10 Minuten gefunden. Der Eingangsbereich sieht ganz okay aus, aber das Zimmer...uiuiui. Die Fenster blind, die Wände der Feuchträume angeschimmelt und, das setzt dem Ganzen die Krone auf, es gibt nirgendwo im ganzen Raum eine Steckdose.
Ein Glück war ich so clever und habe, für den Fall, in einem schlimmen Hostel übernachten zu müssen, mein Handy sowie meine Batterien noch in Edinburgh aufgeladen. Da konnte ich mir getrost auf die Schulter klopfen.
Da ich mich nicht unbedingt länger als zwingend notwendig im Zimmer aufhalten wollte, ging es dann direkt in die Stadt. Auf der Zugfahrt nach Glasgow habe ich in meinem ausgedruckten Reiseführer nicht wirklich Sehenswürdigkeiten gefunden. Daher trat ich auch hier den Weg zur Touristeninformation an. Wie sich gleich heraus stellt ist es lustig, dass es sowas gibt. Denn: Es gibt hier nichts zu sehen! Erwartungsvoll ging ich an den Schalter und fragte voller Herzblut und Entdeckerlust, was es denn hier feines zu sehen gäbe. Philip, der freundliche Schotte, fragte erst einmal, wie lange ich denn Zeit habe - bis morgen 16 Uhr. Dann präsentiert er mir auch gleich schon einen Stadtplan von Glasgow, um mir darauf alle Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Wenn ich "alle" sage, dann meine ich auch "alle". Wir sind ja schließlich in Schottland. Und so erzählt er mir von der Glasgow Cathedral im Nordosten, den Universitäten im Norden und Westen, dem Park im Südosten und den Museen im Westen. Aber was gibt es noch zu sehen? Er hat sichtlich Probleme, mir auf meine "straight to the point"-Frage angemessen zu antworten, greift aber zu einer weiteren Broschre, in denen er mir die Museen schmackhaft machen will. Art Gallery, Mackintosh-Museum...laaangweilig! Ich will mehr! Was gibt es noch? Eine Stadtrundfahrt, die etwa 2 Stunden dauert. Aber auch nur, weil alles so weit auseinander liegt. Nachdem ich nach nochmaligem Nachfragen aber nach wie vor keine weiteren Sehenswürdigkeiten genannt bekam, gut, er erwähnte noch die Fußgängerzone und die Kinos, musste ich der Tatsache ins Auge sehen: Es gibt nichts zu sehen! Nichts. Gar nichts! Selbst wenn es das gäbe, wäre mittlerweile um 16:30 Uhr ohnehin schon alles geschlossen.
Daher laufe ich ein wenig durch die Stadt um wenigstens "Atmosphäre" aufzunehmen und später zurück zum Hostel. Dort hat sich mein Viererzimmer zwischenzeitlich gefüllt. Auf dem mir gegenüberstehenden Etagenbett liegen Klamotten und einige Minuten kommen zwei Jungs in mein Zimmer, die allerdings die verbleibenden Betten beziehen. Der eine ist Japaner...uah! Der andere stellt sich als Matt vor und fragt, ob ich denn gestern in Edinburgh gewesen sei. O_o
Hat er mich da rumlaufen sehen? Das Rätsel hat sich schnell gelöst: Er war mit mir im Zwölferzimmer, ca. 2 Meter von mir entfernt. Aber da er nie geredet hat, ist er mir nie wirklich aufgefallen...nur einmal, als er ins Zimmer kam und das große Licht an der Decke anschaltete als, mit Ausnahme von mir, das Zimmer bereits schlief. Matt kommt aus den USA, genauer gesagt aus Kalifornien. Wenn man ganz genau sein möchte, dann wohnt er irgendwo zwischen Los Angeles und San Diego. Derzeit studiert er aber ... in London. Wo auch sonst? London ist die in-Stadt schlechthin.
Mit Matt habe ich bestimmt zwei oder drei Stunden geredet. Irgendwann ging er sich dann aber noch ein wenig die Füße vertreten. Ich hatte mir im Stillen überlegt mich ihm anzuschließen, entschied aber, doch lieber Schlafen zu gehen - denn ich wurde schon wieder müde und am nächsten Tag wollte ich ja fit sein. 20:55 Uhr. Als ich grade im Prozess der Zahnreinigung war um eine gewisse Mundhygiene sicherzustellen und meinen Zahnarzt nach wie vor arbeitslos zu lassen, zerreißt es mir fast das Trommelfell: Ein lauter, super schriller Ton kreischt von überall auf mich ein und will nicht mehr aufhören.
Das muss ein Feueralarm sein! Ich gehe raus auf den Flur und sehe nach und nach immer mehr Köpfe, die aus den Türen herausgestreckt werden. Wohl um in Erfahrung zu bringen, was der Rest mache. Der Mensch ist ja doch irgendwie ein Rudeltier. Ich war partiell schon entkleidet und entschied mich, doch lieber auf Nummer sicher zu gehen, auch wenn ich mir dachte, dass wohl irgendein volltrunkener Halbstarker sich einen "Spaß" gemacht habe und den Feueralarm gedrückt hat. Mein japanischer Zimmerkollege war noch mit mir im Zimmer und wollte sich irgendwie gar nicht aus dem Zimmer bewegen. Erst als ich ihn ansprach und sagte dass wir wohl besser nach unten (wie waren im 6. Stock) gehen sollten, erhob er sich aus seinem Bett um die Leiter hinunterzuklettern. Auf dem Boden der Tatsachen angekommen, wartete er auf weitere Befehle. Anders klappt das bei Asiaten wohl nicht. Nun, und in mir hat er nationalitätsmäßig ja seinen Meister gefunden. Was anziehen wollte er sich aber nicht und so ging er in seinen Asiatenschläppchen, kurzärmeligem Japantrikot (das er zum Schlafen über zwei weitere Shirts drübergezogen hatte) und kurzer Hose in Richtung Ausgang. Denke ich zumindest, denn auf dem Weg nach unten war er plötzlich nicht mehr hinter mir sondern irgendwo verschollen.
Nun stand ich also auf der Straße und wartete mit den gesamten Gästen darauf, was wohl passieren möge. Da ich meine Sachen wegen der einen Übernachtung gar nicht ausgepackt hatte, nahm ich für den Ernstfall meine Tasche einfach mit - wodurch ich gegen Feuer, Flut und Atomreaktorschmelze gewappnet war.
Aus der Ferne waren Sirenen zu hören und schon bald standen 3 vollbesetzte Feuerwehrfahrzeuge vor dem Hostel und die Feuerwehrleute stürmten ins Hostel. Einige der blöden Gäste feierten die Anfahrt frenetisch und jubelten auf peinlichste Weise herum als mehr und mehr Fahrzeuge angefahren kamen. Sie ließen sich sogar vor den Fahrzeugen fotografieren.
Anders [d-pa], der ausschließich zu Reportagezwecken zwei qualitativ minderwertige Bilder mit seinem Mobiltelefon anfertigte:


Nach gut 30 Minuten in der abendlichen Kälte kam dann die Entwarnung: Fehlalarm, alles wieder zurück. Als ich wieder ins Zimmer kam, lag der Japaner schon wieder im Bett. Innerlich amüsierte ich mich ein wenig über ihn, denn so im Abendkostüm und ohne Brille sah er mit seinen zusammengekniffen Augen (der Sehfähigkeit wegen...) aus wie ein Maulwurf. Sehr amüsant.
Ich könnte wetten, der ist bei der "Flucht" zum Ausgang einfach ins Zimmer zurückgelaufen. Eine geschätzte halbe Stunde später kam Matt zurück und wir redeten nochmals ein Stündchen oder so...jedenfalls bis 22:45 Uhr. Dann verfasste ich noch meinen Tagebucheintrag und just in dem Moment als ich das Licht löschen wollte ging die Tür auf und ein blonder Kerl kam herein. Schätzungsweise 26 oder so. Er sagte nur "hi" und als er merkte dass der Rest des Zimmers schon bereit fürs Schlafen war, machte er das Licht aus und schlief auch.

Erkenntnis des Tages: So manch kostbare Lebenszeit wird sinnlos verschwendet.
 
© [d-pa] 2006-2013