Dienstag, Oktober 20, 2009

[d-pa] in euphorischer Gemütslage

Gerade verfolgt [d-pa] *live* das Robbie Williams-Konzert aus London und erfreut sich eines rundum gelungenen Tages.
Angefangen hat mein absoluter KO-Tag mit dem Referat zum Medienframing in B1 um 8:30. Das war "selektiv und ökonomisch", ich fand meine reizende Referatspartnerin und mich aber ganz gut. Der Dozent war wohl enttäuscht dass er bei uns keine Fehler gefunden hatte. Wie gut Anna doch ist und wie gut wir uns ergänzt haben.
Weiter ging der Tag mit der Politik-Lerngruppe, die, nach ihrem Ende, von einem Hauptseminar über Herman Melville ersetzt wurde. Im Anschluss daran stand Referat Nummer 2 auf der Tagesordnung: Middle English Phonology. Ich muss gestehen, ich hatte etwas Sorgen dass ich das mit all den Lauten auf die Reihe bringe, aber auch das hat geklappt. Referiert habe ich ein bißchen über 30 Minuten und die Dozentin meinte in ihrem Feedback, dass sie es ziemlich gut fand. Das hört man gerne, zumal ich im Mittelenglischen ja bislang recht unbefleckt war. Das hat sich nun aber geändert.
Als mein Universitätstag beendet war, machte sich Erleichterung breit und ich war ziemlich happy, meine beiden letzten Referate hinter mich gebracht zu haben. Erhoffe ich mir jetzt doch etwas mehr Zeit für mich und meinen engeren Freundeskreis.
Auf dem Weg zum Bahnhof stöpselte ich mir meine in-ear-Kopfhörer ein und schwebte zu den sanften Klängen von Amy Macdonald dahin. Ein wenig Belohnung musste sein, und Entspannung allemal. Die war alsbald jedoch vorüber, nämlich just in dem Moment, in dem ich mich in meine S-Bahn-Sitzgruppe setzte. Dort wurde ich bereits von einem grinsenden Mann empfangen, der mir etwas eigen vorkam. Okay, es stellte sich bald heraus dass er behindert und hocherfreut über sein neues PC-Spiel war, einen Bus-Simulator. Den hat er, geschätzte 28, mir auch gleich vorgestellt: So muss er in der virtuellen Welt mit dem Bus durch New York fahren, Rollstuhlfahrer über die Rampe einladen, Tickets verkaufen etc. Der absolute Hit war für ihn, dass er als Fahrer den Fahrgästen eine "neutrale", "freundliche" oder "unfreundliche" Antwort geben konnte. Da hat er ziemlich vor sich hingelacht. Er hat mich dann noch ausgefragt wie man da wohl fahren müsse...wofür eine Handbremse sei und ob es in New York denn Rechts- oder Linksverkehr gäbe. Denn mit Linksverkehr käme er nicht zurecht.
Nun ja, der Gute war ganz nett und hat mir sämtliche Features des Spiels vorgestellt, auch wenn ich sie eigentlich gar nicht hören wollte. An der Heidelberger Altstadt ist er ausgestiegen und ich freute mich, wenigstens noch einige Minuten Musik hören zu können. Doch auch das blieb mir verwehrt: Eine Schulklasse stieg ein und ein Kampf um die Plätze entbrannte. Zu meiner Überraschung wurde ich auch von den Kids angesprochen, die mich fragten, ob ich denn wisse, wie lange sie noch bis zu ihrem Bahnhof fahren müssten. Auch daraus entwickelte sich ein Gespräch und ich fand heraus dass sie nicht "von hier" kamen, sondern aus Mannheim und gerade zu einem eintägigen Landschulheimaufenthalt fahren. Gesiezt haben sie mich. Süß. Alsbald war für mich jedoch der Zeitpunkt zum Aussteigen gekommen und ich musste mir den Weg vorbei an den kleinen Menschen bahnen. Die Tür war komplett verstopft, aber ihre nette, junge, adrette Lehrerin wieß sie an, den jungen Mann durchzulassen. Vielen Dank.


Auf dem Rückweg habe auch ich es dann getan.


Rundum war es also ein durchweg zufriedenstellender Tag.

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