Mittwoch, März 04, 2009

20 Jahre Mauerfall: Rätsel der Deutschen Einheit gelöst.

Da sich meine werte Kollegin in Oslo offenbar keinen Meter für meine hochinteressante, kulturell nicht zu überbietende Reisegeschichte interessiert, hier wieder einmal etwas politisches...oder sozialkritisches...wie man das auch immer sehen mag:

Nach 20 Jahren Mauerfall und den Wahlen in Hessen und Niedersachsen wird in den Medien vor einem Linksruck in Deutschland gewarnt – außer natürlich bei [d-pa], dem volkseigenen Magazin für Bauern und Arbeitslose. Hier wird gezeigt dass sich auch Wolfgang Schäuble und Stalin längst nicht mehr dem Kommunismus verschließen.

Das mit der Maueröffnung vor 20 Jahren soll ja aus Versehen passiert sein. Ein Funktionär habe sich verquatscht und so. Von wegen! Das war Berechnung! Die DDR-Insassen wollten sich gar nicht selbst befreien, sondern den Westen. Vom Kapitalismus. Was ist denn seitdem geschehen? – Erst wurde die West-Mark verboten. Dann übernahm eine Ost-Frau die Macht. Seitdem geht es Schlag auf Schlag. Firmen, die in einer Marktwirtschaft längst bankrott wären, werden vom Staat ausgehalten. Der ist auch pleite, hat aber für Insolvenz keine Zeit, weil er Banken enteignen muss.

Die Bundesrepublik wird immer abhängiger von Moskau und seinem Gas. Die DFB-Elf verliert gegen Norwegen. Immer mehr Leute werden abgehört und ausgeforscht. Alt-Bundesbürger müssen allerdings noch lernen, das nicht mehr für einen Skandal zu halten.

Doch ansonsten haben viele den Wandel angenommen: Soeben kam es in Herzogenaurach zu einer beeindruckenden Manifestation, bei der die Werktätigen des VEB Schaeffler die unverbrüchliche Verbundenheit mit ihrer Kombinatsleiterin bekundeten. Beide Seiten demonstrierten für die Verteidigung ihrer jeweiligen Errungenschaften. Eine Teilnehmerin zeigte Fotos von Frau Schaeffler und Frau Merkel. Darunter stand: „Gemeinsam sind wir stark.“

Diese Einheit von Arbeiterklasse, Wirtschaftsführern und Regierung gab es zuletzt am 1. Mai 1989 in Ost-Berlin. Deshalb fühlen sich Ostdeutsche in der Bundesrepublik fast wie zu Hause. Okay, einige Dinge gibt es noch, die früher viel besser waren. Aber zum Glück wird Opel bald verstaatlicht. Dann kommt die Stunde von Verkehrsminister Tiefensee (Leipzig!): Sein neuer Opel soll über (eventuell sogar vier) gummibereifte Räder verfügen, eine Karosserie aus Kunststoff sowie einen revolutionären Zweitakt-Ottomotor.

Neben Republik, Wirtschaft und der gesamten Welt steht aber insbesondere auch Hessen am Rande der Katastrophe. Die Linkspartei droht mit Putsch, Räterepublik oder zumindest einem Arbeitskreis. Ex-Revolutionsheroine Andrea Ypsilanti will mit ihrem Steinzeitsozialdemokratismus noch immer zusammen mit ihrem finsteren Wazir das Geld abschaffen und Hessen in einen Agrarstaat umwandeln. Das behauptet zumindest Wolfgang Clement von der nordrhein-westfälischen Staatspartei SPD RWE. Die FDP schwankt, ob sie dabei mitmachen soll, schließlich will man Regierungsverantwortung zeigen, freilich, ohne dabei das eigene marktliberale Profil zu beschädigen.

Man hätte es ahnen können. Die Zeichen der kommunistischen Unterwanderung waren unverkennbar. Als Anfang letzten Jahres aufgeputschte Proletarier johlend durch die Straßen zogen, bekleidet mit nichts als gewaltigen, eisgrauen Schnurrbärten, wurde vorschnell Heiner Brand, Trainer der damals siegreichen deutschen Handballer, als Adressat dieser Geste ausgemacht, doch in Wahrheit zeigten die Volkmassen nichts anderes als tiefe Verehrung für ihr Idol, den Generalissimus, das Väterchen Stalin.

1 Kommentar:

  1. Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Demokratie noch Verstand auf?!

    Ich freu mich ja nur schon jetzt auf die Kosten, die durch diese "Rettungsaktionen" entstehen und die in ein paar Jahren auf unsere Generation abgewälzt werden.

    Wer kommt mit auswandern?

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