Donnerstag, Dezember 18, 2008

Blick zurück

Das Jahr 2008 neigt sich allmählich seinem Ende zu, Zeit für einen Blick zurück, wenn an dieser Stelle auch nur ganz allgemein auf die letzten 2,5 Monate.


Kleine Tippsammlung für Englandreisende:

1) Du möchtest es dir mal so richtig mit einem Engländer verscherzen? Das ist viel einfacher als du denkst - verhalte dich einfach so wie in Deutschland und stell' dich NICHT an. Das sogenannte "queuing" [kju'ing] ist ungeschriebenes Gesetz. Ob jung oder alt, Punk oder Normalo, in England stellt man sich gefälligst an, ohne dass darüber diskutiert wird. Basta! Einzige Ausnahme ist Central London: Hier darf gedrängelt werden.

2) Vor vielen, vielen Jahren hat sich mal ein Architekt einen Grundriss für ein englisches Haus ausgedacht. Seitdem scheint dieser Entwurf für ALLE Häuser Englands, abgesehen von einigen kleinen Modifikationen, unverändert übernommen worden zu sein.
Wenn man in England umherreist, wird es einem fast unmöglich sein zu sagen, in welchem Ort man sich befindet, da sie alle gleich aussehen. In den Wohngebieten absolut identische und endlose Reihen von Häusern. Und, was auffällt: Die Engländer von damals müssen deutlich kleiner gewesen sein als die Menschen heute...
Eine der unumstößlichen Grundregeln in England: JEDES Haus hat einen Kamin!
Wie schon angedeutet, sieht der Grundriss eines englischen Hauses einen Kamin zwingend vor. Und sei es, um ihn nach der Anschaffung zuzumauern und sich künstliches Kaminfeuer (Elektro oder Gas) davor zu stellen. Hauptsache Kamin!

3) Zum Thema Bad. Wir würden es ja Wildnis nennen, der Engländer bezeichnet es als "Bad".
Das englische Badezimmer stellt dem deutschen Besucher sämtliche Sonderheiten zur Verfügung, die ihm die Nutzung des selbigen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu einem unvergesslichen Ereignis machen werden!
Erst einmal gilt es, den Lichtschalter zu finden. Kleiner Tip, an der Kordel ziehen, die irgendwo von der Decke baumelt.
Weiter zur nächsten Hürde, dem Warmwasser. Hier sollte man unbedingt vorher fragen, wie man zu diesem Luxus kommt. Entweder muss man auch hier wieder eine Kordel ziehen, oder aber vorher in irgendeiner Ecke des Hauses einen Schalter am Warmwasserboiler betätigen, soll ja schließlich nicht zu einfach sein, das Ganze!
Sollte man beim Betreten des Bades den Eindruck haben, auf einer Baustelle gelandet zu sein, oder es scheint dass der Raum seit einiger Zeit nicht gereinigt worden ist, betrachtet man das gefälligst als Normalzustand. Das macht es erträglicher!
Du suchst im Bad eine Steckdose für einen Fön oder den Rasierer? Scherzkeks! Da kannst du lange suchen!
Stehst du auf Abenteuer der besonderen Art? Dann solltest du in England duschen, denn da kann man in wahre Euphorie verfallen. Wenn es mehr als nur dürftig tröpfelt weiß man, dass man es hier mit dem Wasserdruck nicht so genau nimmt wie in Deutschland! Und man wird staunen, wie eklig das Lieblingsduschgel durch das gechlorte Wasser riechen kann! Von brennenden Augen ganz zu schweigen. Ferner werden Wechselduscher (eiskalt/kochend heiß) garantiert auf ihre Kosten kommen. Wie gesagt, ein Abenteuer der besonderen Art!
Eine Gerätschaft der ganz besonderen Art ist der Lokus! Die korrekte Bedienung erfordert für den deutschen Besucher einiges an Übung sowie Fingerfertigkeit, denn man kann sich durch Falschbedienung in kürzester Zeit auf ewig den Unmut des Toilettenbesitzers zuziehen.
Die Spülung betätigt man durch RASCHES Herunterdrücken und SOFORTIGES Loslassen des Hebels nach Beginn des Spülvorgangs!

4) Bus. Funktioniert soweit gut, ist seltenst pünktlich und fährt am unerfahrenen Fahrgast auch einfach mal vorbei. Wenn man ein Bus Stop-Schild an einer Laterne sieht und dort einsteigen will, muß man deutlich winken, damit der Bus anhält!
Es gehört übrigens zum guten Ton, sich beim Verlassen des Busses beim Busfahrer mit einem "thanks" zu bedanken!

5) Lecker Cheddar! Gouda, Edamer, Harzer Roller? Vergiß es! In England gibt es ((okay...) fast) nur Cheddar. Du willst Abwechslung? Kein Problem, Cheddar gibt es in mild, mittel und würzig, in gelb oder orange.

6) Englische Crisps sind deutsche Chips und englische Chips sind deutsche Pommes.

7) Im Notfall stets als Österreicher oder Schweizer ausgeben...may save you from ending beaten up.
Was ich kürzlich gelernt habe:
Welche Rucksackmarke trägt der Deutsche?


Richtig, Eastpak! Engländer haben Rucksäcke von Jansport, Nike, Fila, Adidas, etc., aber nicht von Eastpak!


8) Zum Thema Essen gibt es nicht viel zu sagen. Die kulinarischen Köstlichkeiten englischer Küche dürfen wohl als bekannt vorausgesetzt werden. Probiert mal Black Pudding.

9) Sondersparangebote. Gibt es recht häufig hier. Das bisher beste bei einem Staubsauger für 129 Pfund das Stück: Buy 3, get 1 free.

10) Wie auch in Deutschland hängen überall diese roten "Sale"-Schildchen in den Läden. "Sale" ist englisch und deutet darauf hin, dass es in dem Geschäft etwas zu kaufen gibt.

11) Wetter. Die Sonne soll bereits vereinzelt im diesjährigen Sommer gesichtet worden sein.
Nein - Scherz. So schlimm ist es nun auch wieder nicht. Hat erst viermal geregnet seit ich hier bin.

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