Montag, Oktober 27, 2008

5. Woche bei Liz

Hallo ihr Menschen!

Während ihr arbeitet, zur Uni/Schule oder sonstwo hingeht, habe ich frei. Die komplette Woche. Schulferien.

Theorie: Ein Trip nach Schottland.
Praxis: Kein Trip nach Schottland.
Grund: Zugticket kostet einfach 150 Euro, Busticket 90 Euro (bei einer Fahrtdauer von 8-19 Stunden).

Plan B: Hier bleiben und sparen, sparen, sparen.

Grund zur Freude: Mein erstes Gehalt ist da.
Grund zum Weinen: Genau 92,93% davon musste ich heute an den Makler für die Wohnung zahlen. Kaution, Miete, Gebühren, etc.. Bleibt für November insgesamt gesehen zum Leben eine Summe von -20 Pfund übrig.
D.h. der zweite Monat, für den man vom Ersparten zehren muss.
Aber was solls, Dank Island-Krise ist ja jetzt noch eine kleine nicht einkalkulierte Reserve eingetroffen.

Am Samstag war ich beim Rugbyspiel. Das erste Rugbymatch in meinem langen Leben, von Regeln usw. habe ich überhaupt keine Ahnung. Es spielte das lokale Team "Twickenham Harlequins" gegen "London Irish". Ein Pokalspiel und ein Aufeinandertreffen von 2 Teams aus der 1. Rugbyliga.
Nun ja, was geboten wurde war...interessant. Im Nachhinein stellte ich fest: Das Spiel besteht aus drei Regeln:

1) Der Ball darf nicht nach vorne gepasst werden, sondern muss immer nach hinten geworfen werden.
2) Der Ball darf nach vorne gekickt werden.
3) Jeder versucht, sich auf den am Boden liegenden Gegner zu werfen, um dadurch einen größtmöglichen Menschenhaufen zu bilden.

Einige Bilder (die Harlequins sind die in den bunten Shirts):

Das Spiel wurde übrigens nach 17:0-Führung in der ersten Halbzeit noch mit 17:27 verloren. Tja, that's life....
Jedenfalls fiel auf, dass es beim Rugby unheimlich zivilisiert zugeht. Sowas kennt man aus dem Fußball nicht. Beim Rugby rennen im Innenraum kleine Kinder zwischen den Fanmassen hindurch und üben unbeaufsichtigt das Werfen mit dem Ball. Die Fanmassen sind durchmischt, auch auf der Tribüne. Es herrscht eine familiäre Atmosphäre, böse Worte, Schmähgesänge fallen und Nasen brechen fallen nicht. Es gibt keine Zäune, man könnte problemlos auf das Spielfeld rennen. Nach dem Spiel spielen die Kids auf dem Spielfeld, teilweise auch mit den Spielern der Teams. Die Spieler sind auch nach dem Spiel greifbar, sitzen auch im Innenraum des Stadions, um dort zu Essen oder zu Trinken. Autogrammwünsche werden gerne erfüllt, "Stars" zum Anfassen.
So wünscht man sich das. Als Fan. In jedem Fall eine schöne Sache, vor allen Dingen, weil ich am Sonntag ein Fußballspiel gesehen habe und die verachtenden Fangesänge nicht überhören konnte.

Vor dem Rugbyspiel ging es zum "Real Ale Festival", einem Bierfest, auf dem das gefeiert wird, was man im Vereinigten Königreich "Beer" oder "Ale" nennt. Das entspricht aber, kurz gesagt, einer abgestandenen Brühe ohne Kohlensäure, die durch irgendwelche Fisch(-knochen) gefiltert wird. Sehr lecker. Nun ja, jedenfalls konnte man sich durch gut 50 verschiedene Biere durchprobieren, auf der anderen Seite gab es dann die Cider-Abteilung. Auch wenn das englische Bier nur 2-3% Alkohol enthält, macht die Masse doch so einiges aus. Denke ich....

1 Kommentar:

  1. bevor ich den Beitrag auch nur lese:

    Wie kann es sein, dass hier gebloggt wird, aber du nicht in ICQ bist und dich dann beschwerst ICH wäre nicht oft genug online???

    oder gibts doch technische Schwierigkeiten?

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