Freitag, Oktober 17, 2008

Sozialschmarotzer Knut E.

Es ist eine der trostlosesten Gegenden Berlins. Viele Bewohner sitzen hinter Gittern, Kot liegt achtlos herum, Mord ist hier an der Tagesordnung.

Die Hartz-IV-Fahnder, getarnt als harmlose Besucher, haben einen Tipp erhalten. Die Beschuldigung wiegt schwer. Ein anonymer Anrufer – „mit so einer komischen Papageienstimme“, so das zuständige Amt – hat einen ernsten Fall von Sozialbetrug gemeldet. Der Verdächtige beziehe Leistungen vom Staat in nicht unwesentlicher Höhe – und das vollkommen ungerechtfertigt.
Die Fahnder gehen der Sache nach. Aus den Akten geht hervor, dass das fragliche Subjekt von seinen Eltern verstoßen wurde und aufgrund verschiedener körperlicher Beeinträchtigungen keiner geregelten Arbeit nachgehen kann. Aber was die Hartz-IV-Fahndung nun zu sehen bekommet, verschlägt ihnen den Atem: Der Verdächtige hat ein riesiges Anwesen mit eigenem Swimming-Pool. Dreist liegt er in der Sonne und gibt unverständliche Laute von sich. Er lässt sich von Bediensteten füttern. Unglaublich!
Ein Bundesministerium zahlte ihm das süße Leben.

Die Sachlage ist erdrückend. Stattliche 11 900 Euro wurden dem Sozialschmarotzer Knut E. (Name d-pa bekannt) in den vergangenen Jahren von einem ominösen Paten namens Sigmar G. (Name d-pa bekannt) im Auftrag eines Bundesministeriums gezahlt. Für das Geld sollte Knut E. verschiedene Leistungen erbringen – u.a. das Eintreten für den Klimaschutz und die Rettung der Umwelt. Bislang, so die Erkenntnisse der Hartz-IV-Fahnder, habe der Verdächtige nichts dergleichen getan.

Im Gegenteil: Nachbarn von Knut E. können glaubhaft versichern, dass der als eitel geltende Lebemann hauptsächlich im Wasser herumgeplanscht und dabei kiloweise Sushi verzehrt habe.

Konfrontiert mit diesen Indizien bringt Knut E. nur unflätige Beschimpfungen heraus, die, so ein Dolmetscher, heißen sollen, dass der in der Schlafhöhle geparkte BMW bloß einem Freund gehöre...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
© [d-pa] 2006-2013