Die Entscheidung wurde von der Staatsanwaltschaft vor allem damit begründet, dass zu Ullrichs aktiver Zeit eine weithin verbreitete Doping-Mentalität vorherrschte: "Die Hemmschwelle zur Anwendung verbotener leistungssteigernder Mittel war herabgesetzt." Deshalb schien es fraglich, Ullrichs subjektive Meinung widerlegen zu können, nichts Unrechtes getan zu haben: "Dies konnte bei der Sachentscheidung nicht unberücksichtigt bleiben." Zudem hätten die "im Ermittlungsverfahren festgestellten Tatsachen" dazu geführt, dass der Beschuldigte "gravierende finanzielle Einbußen und seit 2006 einen hohen Ansehensverlust in der Bevölkerung" hinzunehmen hatte und "sein einstmals herausragender Ruf als Sportler weitgehend geschädigt ist".
"Gnade wegen Ansehensverlust für alle!", forderte unlängst [d-pa], einstiger Fußballprofi und jetziger Sportinvalide.
Der zuständige Staatsanwalt Fred Apostel machte allerdings klar: "Unsere Ermittlungen über 21 Monate haben ergeben: Ullrich hat gedopt."
"Die Zahlung ist kein Schuldeingeständnis. Ein solches hat die Staatsanwaltschaft auch nicht von mir gefordert. Ein Geständnis konnte es auch deshalb nicht geben, weil es keinen Betrogenen gibt.", so Ullrich.
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Unter der Prämisse, dass alle gedopt haben, hat er recht: Es gibt keinen Betrogenen.
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