Samstag, August 30, 2008

Kurzes Treffen

Einmal mehr ist "mehr passiert" als ich mich gestern nach der Arbeit "kurz" mit Adnan traf.
Das Ganze entwickelte sich zum weinseligen Abend powered by Weingut Cleres. Als Lokalität wählte man die WG von Mira, einer wahrlich exzellenten Gastgeberin, bei der man allein im sanitären Bereich mit Luxus pur verwöhnt wurde: Alles Massivgold, dazu Magnolienseife. Ganz zu schweigen vom leckeren Essen, das kredenzt wurde: Spaghettiwürfel an Zucchini-/Tomaten-Ratatouille. Als Vorspeise wurde eine von Juli gebackene Quiche Anglaise gereicht, die sich durch ihre Leichtigkeit und Lockerheit auszeichnete - fast so, als könne man es immer essen. Die Nachspeise bestand aus Edelnougat. Das alles war sehr bekömmlich - ein Lob auf die Hausfrau, die Gesellschaft und alles was wir lieben!
Man probierte sich durch die verschiedenen Weinreben durch - vom Burgunder über den Chardonnay zum Riesling. Und so nahm ein sehr angenehmer Abend seinen Lauf, der allenfalls durch einen unvermittelten Angriff von Annika auf meine Person getrübt wurde: Die Dame pöbelte herum und schrieb mir trotz Vollintegrierung eine Außenseiterrolle zu. Vielleicht wurde diese illiberale Äußerung aber auch nur durch zu viel Wein begünstigt. Oder es lag daran, dass sie CDU-Frau ist - wer weiß? Aber ich verliere mich im Detail.
Nachdem man nun die Weinseligkeit mit Redseligkeit kombinierte, plauderte man über dies und jenes, es wurde sogar versucht, den Warenwert meiner aufgetragenen Kleidung zu beziffern. Soweit kam es aber nicht, denn gestoppt wurde das durch den Hinweis, dass die JOOP! Kornblume als wichtiges Designelement in Form von Prägung, Stickerei, Druck oder Allover-Jacquard verwendet wird. Damit war sämtliches Interesse an mir Person wieder verflogen.
Die Zeit verging wie im Flug und so machte man sich alsbald auf den Heimweg, 4:30 Uhr mag es dabei sicherlich schon gewesen sein. Zuvor hatte sich das gesamte Batallion (bis auf meine Wenigkeit) noch mit Paracetamol gestärkt, was bei Adnan jedoch aufputschende Wirkung hat, denn der war urplötzlich wieder topfit. Nachdem man sich auf dem Weg von Juli getrennt hatte, ging es zu dritt weiter, u.a. am Dorint-Hotel vorbei. Dort machten ein Blitzlichtgewitter und wahre Horden junger, (un-)attraktiver Damen auf sich aufmerksam, denn diese ließen sich vor dem Hotel mit einem Herrn fotografieren, den man zuvor allerdings noch nie gesehen hatte bzw. der uns gänzlich unbekannt war. Eine kurze Nachfrage ("Entschuldigung? Wer ist denn das?") brachte die Auflösung aller Spekulationen: Die Killerpilze! *kreisch* Die Killerpilze waren also mal wieder in Mannheim ([d-pa] berichtete). Nun ja, so toll war's dann aber auch nicht. Daher ging es zügig weiter auf dem Weg.
Annika wurde zu Hause abgeliefert, für die beiden Herren ging es dann in Adnans Wohnung, wo es dann nochmals heiß herging.
...
Kurz nach 6 Uhr musste man aber auch hier die Lichter löschen, denn die Fünfergruppe hatte sich pünktlich um 10 Uhr für's Café verabredet.
Am nächsten Morgen waren Adnan und ich auch pünktlich dort, die Damen hatten sich aber verspätet und so genoss man für rund 30 Minuten allein den Sonnenschein, denn man muss ja auch an die Landwirtschaft denken. Irgendwann war man jedoch wieder vollzählig und startete den Tag mit einem Kaffee ... bzw. einem grünen Tee - denn letzterer ist sehr bekömmlich, ein Produkt nur für Kenner und Genießer. Man ließ sich Zeit, doch schon bald waren auch hier die Tassen leer, sodass man sich auf den Heimweg machte. Dieser führte vorbei am Schloss, an dem merkwürdige Gestalten in dunkelblauer Uniform patroullierten. Das Rätsel darüber war aber schnell gelöst, denn man konnte an den Fahnenmasten Fahnen von "Deutschland sucht den Superstar" erkennen. Dieter Bohlen und Konsorten saßen im Schloss und ließen sich das Können der am Mittelbau anstehenden Menschenmassen feilbieten. Aber das war für uns nicht weiter von Interesse.

Fazit: Ein kuzes, nicht großartig geplantes Treffen verlief dann doch ganz anders als anfangs gedacht und mit der Erkenntnis, dass es vielleicht genauso gut und richtig war, alle Erwartungen kurzerhand über Bord zu werfen. Spaß gemacht hat es allemal. Unverhofft kommt oft.

1 Kommentar:

  1. GROSSARTIG!!!!
    Ich habe endlich die Zeit gefunden 3/3 dieses Meisterwerks in seiner ganzen epischen Breite zu genießen...

    Danke! :-)

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