Donnerstag, August 14, 2008

[d-pa] schafft Regenwald

Die Ärmel hochkrempeln, mit anpacken und so direkt zum Erhalt des Regenwaldes beitragen: Viele haben den Wunsch, mehr für die Umwelt zu tun. Tatsächlich etwas getan wird aber von den Wenigsten - und das schließt mich mit ein.


Heute lief im ZDF eine interessante Doku mit Hannes Jaenicke über die Organisation Borneo Orangutan Survival (BOS) Deutschland, eine deutsche Unterstützerorganisation der BOS Foundation in Indonesien. Letztere wiederum ist eine indonesische Nichtregierungsorganisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, zusammen mit der indonesischen Bevölkerung die letzten Orang-Utans und ihren Lebensraum zu schützen. Denn ...so das Internet... in keinem Land der Welt schreitet die Zerstörung der Regenwälder schneller voran als in Indonesien - mit verheerenden Folgen für den Klimawandel, aber auch für die ansässige Bevölkerung und die Tier- und Pflanzenwelt. Besonders betroffen sind die Orang-Utans, die es nur noch auf Borneo und Sumatra gibt. Ihr natürlicher Lebensraum schrumpft Jahr für Jahr immer weiter. Gleichzeitig sind Menschenaffen bevorzugte Beute von Wilderern, die im illegalen Handel mit dem Prestigeobjekt Orang-Utan ein lukratives Geschäft entdeckt haben.



Über das Projekt (bei Desinteresse nach unten scrollen)

Die Tiere, häufig unter erbärmlichen Bedingungen von Privatleuten gehalten, in Vergnügungsparks als Boxer für Zirkusnummern abgerichtet oder von kriminellen Tierhändlern auf Märkten zum Verkauf angeboten, sind fast ausnahmslos schwer gezeichnet von den Misshandlungen, die man ihnen zugefügt hat. Besonders Orang-Utan-Waisen, deren Mütter meist zuvor von Wilderern erlegt worden waren, sind im Allgemeinen schwer traumatisiert. Viele nicht angeborene Verhaltensweisen, welche die kleinen Orang-Utans in freier Wildbahn von ihrer Mutter lernen - wie beispielsweise das Klettern auf hohe Bäume oder die richtige Nahrungsaufnahme - müssen ihnen hier von Grund auf vom Menschen beigebracht werden.
In zwei eigens dafür eingerichteten Zentren werden die befreiten Tiere von BOS betreut und in einer aufwändigen mehrjährigen Schulung auf ihre Auswilderung vorbereitet. Neben der medizinischen Versorgung der oft kranken Affen steht besonders das Training im Mittelpunkt, das sie auf ihrem Weg hin zu einem Leben in Freiheit durchlaufen.

Neben der Rettung der Menschenaffen kümmert sich die Organisation um den Naturschutz und hilft bei der wirtschaftlichen Entwicklung auf Borneo, was auch der einheimischen Bevölkerung zugute kommt. So existiert seit 2001 beispielsweise das circa 2000 Hektar große Renaturierungsgebiet "Samboja Lestari" ("ewiges Samboja"), gegründet auf zuvor von der BOS Foundation erworbenem Land.
In Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung forstet BOS seitdem das Gebiet nach genau festgelegten ökologischen Richtlinien wieder auf. Dadurch entsteht neuer Regenwald und zudem neuer Lebensraum für Orang-Utans. Da das Land im Besitz von BOS ist, wird dadurch eine illegale Abholzung oder Rodung verhindert.


Was [d-pa] mit dem Ganzen zu tun hat

Nun, ich habe mich in der Tat dazu hinreißen lassen, etwas zu tun.
Ohnehin fasziniert von unseren Verwandten aus der Ordnung der Primaten, deren Erbgut zu 98% mit dem unsrigen übereinstimmt, habe ich mich kurzerhand entschlossen, 5 m² Regenwald in Samboja Lestari zu kaufen und BOS zur Verfügung zu stellen.


Aufgrund Schäuble 2.0 geschwärzt - meine Urkunde.

5m² - das mag auf die Gesamtfläche eines Regenwalds gesehen nicht viel sein, aber schließlich zählt jeder Beitrag...
Der m² kostet 3 Euro und man kann im Prinzip so viel Land kaufen wie man möchte. Die insgesamt 15 Euro machen mich nicht sonderlich ärmer als ich ohnehin schon bin, wenngleich das Geld in Indonesien einiges mehr wert ist. Außerdem: Wenn man bedenkt, wieviel Geld man im Alltag unnütz ausgibt, machen 15 Euro da auch nicht mehr so viel aus... Alternativ kann ich auch 1,5 Stunden arbeiten und denke während dessen daran, wofür das verdiente Geld nun verwendet wird.

Meine 5 m² Regenwald werden nun von BOS renaturiert, also u.a. mit neuen Bäumen bepflanzt. Im tropischen Borneo wachsen Pflanzen aufgrund des Klimas um ein Vielfaches schneller als in Europa. Schon in wenigen Jahren können die ersten Orang-Utans im neuen Regenwald ausgewildert werden und die Freiheit mit anderen Tieren, etwa Malaienbären, teilen. In Samboja Lestari ("ewiges Samboja") entsteht ein Naturschutzgebiet zum dauerhaften Nutzen für Menschen, Tiere und Pflanzen - und das Schöne ist, ich kann "mein Land" nun per Satellit 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, in Augenschein nehmen um hoffentlich festzustellen, dass dem Braun der Erde allmählich wieder ein sattes Grün entwächst und ab und an ein Orang-Utan durch die Baumwipfel huscht.
Eine schöne Sache - natürlich nur sofern auch tatsächlich das mit dem Geld geschieht, was einem gesagt wird. Aber wer weiß das schon.

Wer sich das ganze Renaturierungsprojekt einmal anschauen möchte, der klicke hier.
Alternativ kann man auch das Training und die Auswilderung der Orang-Utans unterstützen (wobei hier ja beides ineinander greift). Dazu und auch mehr zur Organisation erfährt man jedenfalls hier.

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