Freitag, August 01, 2008

Gute Bärchen, böse Bärchen

Die gesunde Lust auf Gummi

Naschen und gesund bleiben - was so manche Werbung verspricht, wird vielleicht bald Realität: US-Wissenschaftler der Universität Washington um Dr. Kiet A. Ly haben Gummibärchen entwickelt, die im Gegensatz zu ihren Vorgängern tatsächlich nützlich sind. Während die herkömmlichen Gelatinetiere nicht gerade als zahnfreundlich gelten, kämpfen die neuen Bären sogar aktiv gegen Zahnfäule.

Das Timing muss stimmen

Das Geheimnis heißt Xylitol. Dass der Zuckerersatzstoff gegen Karies hilft, ist schon länger bekannt. Nur gab es bisher keinen Weg, ihn Kindern schmackhaft zu machen: Er muss lange genug im Mund bleiben, damit die bösen Kariesbakterien ihn auch aufnehmen können. Die Bakterien mögen zwar auch den süßen Geschmack, können das Xylitol jedoch nicht verdauen und gehen daran zu Grunde.

Drei Mal täglich nach dem Essen

Den Forscher gelang es nun, Gummibärchen herzustellen, die gut genug schmeckten, dass sie den bösen Streptokokken den Garaus machen können. In einer Blindstudie erhielten einige Grundschüler Bärchen mit unterschiedlichen Xylitol-Konzentrationen, andere lediglich Placebobärchen. Das Ergebnis: Drei Mal täglich vier Xylitol-Bärchen - und der fiese Zahnbelag geht deutlich zurück.

Xylitol kann noch mehr

Doch nicht nur das: Der Zuckeraustauschstoff beugt wahrscheinlich auch Mittelohrentzündung und Knochenschwund vor, hilft also in allen Altersklassen. Jetzt hoffen die Forscher, auf Basis der Ergebnisse eine breiter angelegte Studie durchführen zu können. Größere Kindergruppen, die mehrmals täglich gesunde Süßigkeiten vertilgen sollen, dürften dafür eigentlich nicht so schwer zu finden sein.

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