Sonntag, August 30, 2009

Ruhephase

"Kräfte sammeln" lautet die Devise. Derzeit ist es vergleichsweise ruhig im Dorf, der Ansturm der Massen wird in ca. 2 Stunden zu erwarten sein. Gestern war es wider Erwarten nicht so toll. Hauptverantwortlich war meiner Meinung nach aber diese Schweinekälte (Vorstufe der Schweinegrippe), wegen der sich der Großteil der Gäste schon vergleichsweise früh auf den Heimweg machte, insbesondere nachdem die Liveband kurz vor Mitternacht verstummte. Aber es ist ja meisten so: Wenn man etwas besonders Tolles erwartet, wird man enttäuscht, wohingegen niedrige Erwartung häufig weit übertroffen werden. Wie im zwischenmenschlichen Bereich eben.
Heute gab es den Kerweumzug ([d-pa] berichtete), für den ich um 13 Uhr wieder auf den Beinen sein musste. Traditionsgemäß beginnt der Umzug aber immer erst 45 Minuten später und auch dieses Jahr war darauf Verlass. So verbrachte ich die Zeit bei einer ehemaligen Mitschülerin aus der Grundschule, die heute ihren Blumenladen im Ort eröffnet hat. Apropos Mitschülerin: Während ich die Blumenfee hin und wieder sehe, habe ich gestern auch eine andere Mitschülerin getroffen, die ich seit dem Grundschulabschluss nicht mehr gesehen habe. Also haben wir uns erstmal umarmt sowie links und rechts ein Bussi gegeben. Danach wurden die vergangen Jahre in wenigen Minuten zusammengefasst, aber in der Unterhaltung gab es einen Störfaktor: "Darf ich mal kurz?" sagte er, legte den Arm um meine Gesprächspartnerin und fing eine Knutschorgie an. Da sie vorher von ihrem in Stuttgart wohnenden Freund erzählt hatte (scheint wohl gerade Trend zu sein), zählte ich, clever wie ich bin, 1+1 zusammen. Das war mal wieder so typisch Mann: Sobald sich die Angebetete mit jemand anderem unterhält wird gemäß dem Motto "meins!" der Arm um sie gelegt und das Besitzverhältnis somit klargestellt. Der Mensch ist manchmal einfach so animalisch.
Heute Nachmittag habe ich mir jedenfalls nach dem Umzug noch die Kerwered' unseres Kerwebürgermeisters zu Gemüte geführt und bin nach dem Besuch einer Vernissage von Hobbymalern aus dem Ort sodann wieder in die heimischen vier Wände zurückgekehrt. Ein Bild mit dem Titel "Afrikanische Savanne" hat mir sehr gut gefallen, aber leider liegt der dafür geforderte Preis über dem, den ich bereit gewesen wäre zu zahlen.
Nachher werde ich wohl wieder im Festzelt vorbeischauen. Wenn alles vorbei ist werde ich mich erst wieder an das Hochdeutsche gewöhnen müssen. Denn in den letzten Tagen kam es mir etwas abhanden. Dafür habe ich seit gestern allerdings einen Ohrwurm: "Joana, du geile Sau" von Peter Wackel, der damit den Hit von Roland Kaiser prekariatsfähig Mallorca-fähig gemacht hat. Ganz Mutige können sich ja heranwagen:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
© [d-pa] 2006-2013