Dienstag, Juli 12, 2011

Hochseilgarten

Zurück aus dem Hochseilgarten, bzw. dem Waldseilpark Karlsruhe, der quasi neben der Sportschule Schöneck liegt. Ich muss gestehen, ich hatte es mir spaßiger und weniger anstrengend vorgestellt. Puh! Das hat ganz schön Kraft gekostet und ich bin gut erledigt. Angefangen hatte das Ganze mit einer Besprechung und dann, da man auf die Stimmen der Minderheit keine Rücksicht nahm, gab es auch Vertrauensspiele - z.B. das Herumführen von "blinden" Personen, was man einmal als ... Führer und einmal als Blinder machen konnte. Etwas komisch ist es schon, aber es ging doch besser als ich gedacht hatte. Danach gab es wieder blabla und ich wurde richtig hibbelig, weil ich endlich in den Hochseilgarten wollte. Doch zunächst gab es eine Pause (von was?) und im Anschluss kam die Einführung ins Klettern, in der wir auch über den Park insgesamt informiert wurden sowie verschiedene Zahlen dazu erfuhren. Wollte ich aber nicht wissen, deswegen habe ich nicht zugehört. Schließlich wollte ich endlich Klettern und habe mich so gefühlt, wie ein kleines Kind, das an Heiligabend in der Kirche sitzt und sehnsüchtig darauf wartet, nach Hause zu gehen um unterm Weihnachtsbaum nach Geschenken Ausschau halten zu können. Irgendwann war aber auch die letzte Zahl genannt und so ging es zum Anziehen von Helm und Sicherungsgurten. Letztere waren bequemer als erwartet und betonten die männlichen Rundungen.
Es folgte die Absolvierung eines Trainingsparcours, bei dem das Sichern und Bewegen geübt wurde. Jetzt konnte es los gehen. Endlich! Und schon stand ich 8m hoch auf der ersten Plattform, und balancierte über ein Stahlseil, überwand die "Indiana Jones Bridge" und sonstige "Übungen" die alle irgendwie was mit Balancieren in der Höhe zu tun hatten. Als krönenden Abschluss gab es einen "Flying Fox", so heißen die Abgänge, bei denen man sich oben in ein Stahlseil einhängt und dann einfach das Seil hinunterrutscht - so ähnlich, wie man es etwa von einem Spielplatz kennt. Hier durchlief ich einige Parcours und ging dann mit meiner Kleingruppe von 3 Mann, die sich im Laufe der Zeit gebildet hatte, zum schwarzen Parcours, das war der schwierigste von allen.
Es fing damit an, dass man eine Hängeleiter auf 18 Meter hochklettern musste. Gar nicht so leicht, wenn es versetzte Sprossen gibt und das Teil ständig hin- und herwackelt. Oben angekommen, musste man sich eine Art Waschzuber heranziehen, dort hineinsteigen und auf 2 Stahlseilen hinüber zur anderen Plattform fahren. Auch hier gilt es gut zu balancieren, sonst ist man schneller aus dem Zuber draußen als man schauen kann. Auf der Plattform angekommen galt es jetzt, eine Reihe von an Seilen aufgehängte Steigeisen zu nutzen um auf die nächste Plattform zu kommen. Von dort aus ging es im freien Fall durch einen Sprung nach unten, der dann in einem vertikal gespannten Netz endete, das man nach einiger Zeit des Ausschwingens, hochklettern musste um die nächste Plattform zu erreichen. Dann kam der Teil, der nicht so ganz für Menschen wie mich gemacht ist. Das heißt: Menschen mit nahezu absoluter Unsportlichkeit, die selbst zum Dienst fürs Vaterland zu schwach sind. Eine horizontal befestigte Leiter musste an den Sprossen hängend entlangspaziert werden, um dann durch eine Reihe U-förmiger Seile zu spazieren, die einen direkt zur nächsten Leiter bringen, welche nun auch noch eine Steigung mit sich brachte. Heidene. Zu meiner Überraschung habe ich es irgendwie geschafft, erwartet hatte ich das eigentlich nicht. Von der Plattform ging es dann weiter über ein gespanntes Netz, das einen zur letzten Plattform brachte, von wo aus man sich mit einem Flying Fox vom Parcours verabschiedete.
Im nachfolgenden Parcours machte sich dann ein wenig der Kräfteverschleiss bemerkbar, aber viel störender war eigentlich, dass sich während des Balancierens auf einem Stahlseil in 12m Höhe eine Wespe an meinen Unterschenkel setzte und nach Verscheuchen munter weiter darum herumflog. Macht nichts, schließlich war unter mir nur der Steinweg, auf dem die anderen Besucher entlangliefen. Zu allem Überfluss hätte ich dann fast noch das Gleichgewicht verloren und wäre nach hinten gefallen. Das hätte aber maximal blöd ausgesehen, ich war schließlich entsprechend gesichert.
Spaß hat es insgesamt durchaus gemacht, aber es war körperlich recht anstrengend. An richtige Grenzen bin ich eigentlich nicht gestoßen, man hatte ja, wie schon gesagt, immer die Sicherung im Hinterkopf.
Beim letzten Parcours bin ich nach dem Flying Fox zu meiner Gruppe gelaufen, die sich allmählich zur Schlussbesprechung sammelte. Auf dem Weg dorthin, wurde ich von Kindern angesprochen, die meinen Sprung und die Fahrt beobachtet hatten. Sie wollten wissen, ob das Spaß gemacht hatte, ob das Geld koste, und was dieses und jenes an meiner Ausrüstung (sprich: Sicherungsgurt, Karabiner etc.) ist und wie es funktioniert. Die Kinder, geschätzt wohl so 7 Jahre alt, schienen recht interessiert und eindeutig bewies das ein Mädchen, als es mit einem "Und was ist das?" an meine Hose langte. Genauer gesagt, ans Genital. Mein Blick sah dabei in etwa so aus. Oder so. Vielleicht auch so oder so.
Wie gesagt, die Gurte heben das ein oder andere hervor und der Flying Fox erledigt dann den Rest. Ich habe dem Mädchen trotz meinem leichtem Schock einfach gesagt, dass durch den Gurt, der zwischen den Beinen hindurch geht, da eben eine Falte schlägt und mich schleunigst zur Gruppe begeben.

Die jungen Leute fangen heutzutage auch immer früher an...

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