Freitag, Mai 28, 2010

Von Sprechstunden, Fremdsperma, Autounfällen und Bettgeschichten

Die Uni kann einem ganz schön zusetzen.Derzeit lese ich eine Masterarbeit zum Regionalismus in Europa Korrektur und habe mich erst um 2 Uhr in der Früh zur Ruhe gebettet. Um 7 entriss mich der Wecker meiner Traumwelt und die triste Realität begann wieder von vorne. Regen, kalt, Uni, müde. B1 wurde erfolgreich absolviert, im Anschluss ging es wie schon letzte Woche auf zum Sprechstundenmarathon. Hier ein Gespräch, da eine Unterschrift, Kaltakquise at its best.So verbrachte ich den Nachmittag auf dem Flur des Seminars und wartete gut eindreiviertel Stunden auf meine Linguistik-Prüferin. Im Anschluss ging es zum Zula-Betreuer um die Themenformulierung absegnen zu lassen. Done. Um ca. 12:45 begann das Warten auf die nächste Sprechstunde beim Literaturprof. Beginn: 14 Uhr. Gegen 15:45 war ich dann an der Reihe und die Zeit dazwischen verbrachte ich zwischen zwei Kinderwägen, denn zwei Studierende mit Kind tauchten auf. Das eine Kind, es ist bereits im Besitz von 2 Zähnen, war gerade dabei, seine Lauffähigkeiten zu verbessern. Dazu benötigte es aber noch eine Stütze, da das mit dem Gleichgewicht, wie ich dort vor Ort sehen konnte, wohl am Anfang nicht ganz so einfach ist. Das andere Kind war erst 6 Monate alt und wurde in Dänemark im zweiten Versuch über Fremdsperma gezeugt, da der Ehemann der zugehörigen Mutter leider unfruchtbar ist. "Zu viel Information," könnte man da sagen. Aber wenn man eh nur vor der Tür warten muss, dann hört man sich auch sowas dankbar (?) an. Auch wenn das ältere Kind im für kurze Momente stillen Flur lautstark endverdaut hat, was dann für einen etwas strengen Geruch gesorgt hat. In diesem Fall ist im Übrigen nicht mehr von Dankbarkeit zu sprechen.
Im Zimmer des Profs angekommen, musste ein wenig Kuhhandel betrieben werden. Aber er zeigte sich recht kooperativ und gefügig - lediglich die Tatsache, dass ich "Heart of Darkness" dazunehmen musste, stört mich ein wenig. Denn a) fand ich das Buch damals extrem blöd und b) finde ich es nicht mehr da ich es c) wohl direkt nach dem Seminar meistbietend verhökert habe, da d) ohnehin keine Anmerkungen reingeschrieben wurden. AS Byatt muss ich auch nochmal lesen. Fand ich damals auch nicht so prickelnd, aber wird schon - habe ja schon eine Hausarbeit drüber geschrieben.
Aber ansonsten kann ich recht glücklich darüber sein, soweit alles gemäß meinen Überlegungen durchgesetzt zu haben. Stellenweise ging es sogar noch über die Überlegungen des Idealfalls hinaus, auch wenn mir in diesen schon klar war, dass ich zumindest Byatt oder Conrad dazunehmen muss.Somit war auch diese Angelegenheit geklärt und versandfertig.
Auf dem Weg zur Post wurde ich beinahe noch von einem BWLer im silbernen Porsche überfahren (der Reifen stand schon ein wenig auf meinem linken Fuß), aber da die Mission zählte, habe ich den Brief dennoch verschickt bekommen. Den Zug um 1 Minute verpasst, wartete ich noch 30 Minuten auf den nächsten, fuhr nach Hause, und war so müde, dass ich um 22 Uhr schon geschlafen habe. Zum Glück ist heute frei, ich brauch' Entspannung.

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