Sonntag, März 13, 2011

Wie man sich irren kann

Nach langer Nacht habe ich heute bei Nadine gefrühstückt.

Passenderweise hatte sie nämlich zu einem Frühstück geladen und ich habe einige Leute aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis kennengelernt. Eigentlich fast ausnahmslos Leute, die ihre Herkunft auf der Zunge tragen. Grundsympathisch also. Gleich am Anfang fiel mein Blick auf einen kleineren, schüchternen Jungen im Surferlook, der bis auf sein Gesicht jedoch von den anderen Gästen verdeckt wurde und ein wenig darin unterzugehen schien. In Unkenntnis darüber, wer das nun tatäschlich sei, dachte ich mir in meiner jugendlichen Unbeschwertheit, dass es sich wohl um einen Cousin o.ä. handeln müsse. Im weiteren Verlauf lichtete sich die Gesellschaft etwas und so fiel mir bald auf, dass der Knabe eigentlich ständig an einem der weiblichen Gäste hing. Mutig, mutig in dem Alter!

Aber es kam ganz anders wie gedacht - nachdem es dann plötzlich sanfte Küsschen und Streicheleien gab und ich das Jüngelchen irgendwann auch ohne Sichthindernisse in Augenschein nehmen konnte, offenbarten sich auf Brusthöhe zwei Objekte, die von Natur aus zu keinem Mann gehören. Aber alles im überschaubaren Maße. Und so löste sich das Rätsel des jungen Mannes, der sich augenblicklich, wie in einem Werk von Shakespeares Hand, in eine junge Frau zu verwandeln wusste. Amüsiert darüber war es für den Rest des Vormittags sehr lustig in meinem Kopf. Ihr könnt es euch ja denken.

Zum Abschied gab es übrigens von der verwandelten Dame noch ein Ständchen, selbst begleitet auf der Gitarre. Wow! Da klappte meine Kinnlade echt runter, zumal sich urplötzlich eine Stimmgewalt auftat, die sich in der Unterhaltung bei der dünnen Stimme keinesfalls vermuten ließ.
Kurzum: Man sollte sich seiner Sache nie sicher sein.

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