Mittwoch, September 10, 2008

Verschlafene Schnarcher

Sodele. Da Nora trotz Muttergefühle mir gegenüber so unsensibel ist, schreibe ich jetzt einfach mal wieder einen neuen Beitrag und schiebe somit den bis dato noch aktuellsten Beitrag eine Stufe nach unten.
Meine Woche...

... begann damit, dass ich verschlafen habe. Seit Jahren mal wieder! Der Wecker war eigentlich auf 8:25 Uhr gestellt, damit ich "pünktlich" um 9:00 zum S-Bahnhof fahren kann (Fahrtdauer rund 17 Minuten). Irgendwann klingelte das Telefon und riss mich aus dem Schlaf. Kurzer Blick auf die Uhr - 9 Uhr! Oh weh! Es folgt ein prompter Sprung aus dem Bett, gefolgt von schneller Kleidungsauswahl und -anprobe. Schnell noch die Haare schön gemacht und ab ins Auto. Abfahrt 9:10 Uhr. Für die S-Bahn reichte es natürlich nicht mehr, aber immerhin fuhr im Nachbardorf um 9:19 Uhr die Bummelbahn. Also dort hingefahren und auf dem Weg mal wieder dem Schnarcher des Tages begegnet.

Der Schnarcher des Tages

Der Schnarcher des Tages existiert sowohl in männlicher als auch weiblicher Form. Das durchschnittliche Alter liegt irgendwo zwischen 50 und 78. Bevorzugte Fahrzeuge sind Kleinwagen, aber manche Schnarcher bewegen sich auch im Modell "Limousine" fort.
Wann trifft man einen Schnarcher?
Einen Schnarcher trifft man grundsätzlich zwischen 9:10 und 9:15 Uhr.

Die verschiedenen Exemplare:

Schnarcher 1:

Meine Nachbarin im roten Corsa. Fährt 1x wöchentlich um 9:05 zum Einkaufen ins Nachbardorf. Innerorts wird konsequent 30 gefahren (auch in der 50er-Zone), außerhalb des Ortes wird dann aufs Gaspedal getreten - bei 50km/h Spitze. Im Idealfall kommen einem ständig Autos entgegen, überholen unmöglich. Die eventuellen 5 Minuten Zeitdifferenz sind übrigens aus beschriebenen Gründen schnell aufgeholt.

Schnarcher 2:

Kommt von rechts gefahren, wenn ich auf die Hauptstraße einbiegen möchte. Leider habe ich keine Vorfahrt, muss also den Schnarcher an mir vorbeifahren lassen. Dafür kann ich mir den Schanrcher aber ganz genau anschauen. Seine Nase ist ca. 15cm von der Windschutzscheibe entfernt. Natürlich fährt der Schnarcher (genau wie ich) auch ins Nachbardorf, denn sonst wäre das ja alles langweilig. Variation: Fahrschulauto.

Schnarcher 3:

Kommt einem auf der Hauptstraße von vorne entgegen, wenn man am Ortsausgang nach links Richtung Nachbardorf abbiegen möchte. Selbstverständlich biegt der von vorn kommende Schnarcher auch in Richtung Nachbardorf ab und wird somit zum Rechtsabbieger - no chance. Die Variation von Schnarcher 3 ist übrigens ein Baustellenfahrzeug.

Schnarcher 4:

Biegt im Ortseingang des Nachbardorfs von einer kleinen Seitenstraße auf die dortige Hauptstraße ein, um dann zwecks Kollisionsvermeidung meine Wenigkeit zum Abbremsen zu zwingen. Die Fahrt führt dann mit beschaulichen 30km/h durch den Ort, zumindest bis zur ersten Seitenstraße, in die dann wiederum eingebogen wird. Manchmal fährt Schnarcher 4 aber auch durch den ganzen Ort...mit 30km/h, ich wiederhole mich gerne noch einmal.

Schnarcher 5:

Ist am Ortsausgang anzutreffen, fährt in der Regel vom Supermarktparkplatz auf die Straße, um dort den Verkehr zu blockieren. Idealerweise fährt Schnarcher 5 Richtung Landstraße, auf der man mit 70, später auch 100 Sachen in Richtung S-Bahnhof heizen kann. Geschwindigkeit in beiden Fällen ~55-60km/h.

Schnarcher 6:

Die letzte Chance des Tages. Kommt auch hier kein Schnarcher mehr, dann kann man den gesamten Tag schnarcherfrei fahren. Schnarcher 6 kommt auf der Landstraße von rechts, wenn man gerade (von links und vom Nachbardorf kommend) auf jene einbiegen möchte. Zu erkennen ist Schnarcher 6 auch daran, dass er bereits eine PKW-Kolonne hinter sich herschleppt. Variation: LKW.


Ich verliere mich im Detail, also zurück zum Thema.

An besagtem Tag begegneten mir Schnarcher 1 (konnte ich überholen) und Schnarcher 3 (bog bei der nächsten Kreuzung ab). Aber kein Ding, die Bahn habe ich problemlos bekommen. Mit etwas Verspätung kam ich dann letzltich zur Arbeit: 3 Minütchen - also noch im akzeptablen Rahmen.
Der Tag verlief so langweilig wie immer, nichts besonderes. Die Zeit wurde abgesessen (Daher wohl mein gutes Sitzfleisch, Juli!).

Am Dienstag habe ich etwas länger gearbeitet, von 9:45 Uhr bis 19:15 Uhr. Um 19:30 Uhr war GEW-Treffen, bei dem wir fast alle 30 eingeplanten Neumitglieder begrüßen konnten. Nun gut, es waren ein paar weniger...
Um 21:45 war das Treffen zu Ende und ich konnte um 22:07 mit dem Bähnchen Richtung Heimat fahren. Dort war ich um 22:45 auch angekommen, habe dann mal mein Frühstück/Mittag-/Abendessen genossen und nach ewig langem Feierabend kurz nach 24 Uhr wieder geschlafen, damit ich am nächsten Tag wieder um 8:25 aufstehen konnte. Diesmal hatte ich nicht verschlafen und konnte den Tag immerhin etwas ruhiger angehen lassen. Der Rest des Tages war aber identisch - nur dass ich um 18 Uhr aus dem Büro gehen konnte.
Und morgen, morgen wird es wieder so ablaufen...wie auch schon die letzten 3 Wochen.
Hat nicht kürzlich jemand kritisiert dass meine work/life-balance nicht stimme?

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