Freitag, September 14, 2007

Polizeiliche Ermittlungen

Viel war los gestern in Heidelberg!

Einsatz 1:
Morgens am Hauptbahnhof war das "DB Reisezentrum" wegen polizeilicher Ermittlungen geschlossen.
Durchsage: "Verehrte Fahrgäste, aufgrund polizelicher Ermittlungen ist das DB Reisezentum geschlossen. Fahrkarten erhalten sie an den Automaten sowie beim Zugpersonal".

Grund des Einsatzes: Ein herrenloser Koffer - TERRORGEFAHR!


Allerdings hat sich später alles aufgeklärt, da ein kopfloser Reisender seinen Koffer "irgendwo vergessen hatte".

Einsatz 2:

Bombendrohung in der Heidelberger Kopfklinik.

Fehlalarm. Noch am gleichen Tag nahmen Beamte des Dezernats Staatsschutz eine 31-jährige Studentin fest. Sie stammt aus Uganda, ist aber deutsche Staatsangehörige und hat die Tat bereits gestanden. Erstmals rief die junge Frau am Dienstag gegen 8.15 Uhr in der Zentrale der Universität an und sagte, dass in der Kopfklinik "etwas Schlimmes" passieren werde. Um 13 Uhr folgte dann der zweite Anruf: "In einer halben Stunde wird eine Bombe explodieren."

Gezielt evakuiert wurde nicht. Allerdings informierte Professor Joachim Mühling, leitender ärztlicher Direktor der Kopfklinik, umgehend die Polizei und sagte alle Langzeitoperationen ab. Rund 300 Patienten, Besucher und Mitarbeiter verließen freiwillig das Gebäude, rund um die Kopfklinik herrschte Verkehrschaos – bis die Polizei gegen 14.30 Uhr schließlich Entwarnung gab.

Zeitgleich zur Bombendrohung lief in der Klinik ein Examen. Und genau hier liegt das Motiv der Tatverdächtigen. Die 31-Jährige ist Zahnmedizinstudentin, war eine der Prüflinge und wollte mit ihrem Anruf offenbar die Klausur verhindern. Ohne Erfolg: Die Prüfung wurde nur kurz unterbrochen und nach der Entwarnung fortgesetzt.

Schon bei der Auswertung der Anrufe kamen die Ermittler der jungen Frau auf die Spur. Sie hatte die öffentliche Telefonzelle direkt vor der Liegendeinfahrt zur Neurochirurgie der Kopfklinik benutzt. Bei Zeugenbefragungen am Mittwochmorgen erhärtete sich schließlich der Verdacht gegen die 31-Jährige. Gestern Nachmittag wurde sie bereits der Haftrichterin vorgeführt. Inzwischen sitzt sie wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft.

Nun werden ihre beiden Anrufe die 31-Jährige teuer zu stehen kommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen "Verdachts der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung einer Straftat" sowie Nötigung und untersucht, welche Auswirkungen die Tat auf die Patienten hatte. Bei einem Gerichtsprozess drohen der jungen Frau bis zu drei Jahre Haft. Die Anruferin bekommt außerdem einen Teil des Polizeieinsatzes in Rechnung gestellt, schließlich hatten rund 120 Beamte aus der gesamten Region die Kopfklinik durchsucht, auch Bombenspürhunde waren vor Ort. Nach Angaben des Polizeisprechers wird die Frau rund 10 000 Euro zahlen müssen: "Wenn auch die betriebswirtschaftlichen Kosten natürlich viel höher liegen". Auch die Kopfklinik prüft, welche finanziellen Ausfälle ihr entstanden sind – und wird ihre Ansprüche zusätzlich zivilrechtlich geltend machen.


[dpa] meint: Dumm gelaufen...ärztliches Attest hätte bestimmt auch gereicht^^

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