Zurück vom Lehrerausflug. Zunächst wurde bis zur 4. Stunde Unterricht gehalten, danach konnten die Schüler nach Hause gehen und die Lehrer konzentrierten sich völlig auf den Lehrerausflug, der uns in diesem Jahr Richtung Rust führen sollte.
Bei der Überfahrt über den Parkplatz des Europa-Parks wurde leider nicht gestoppt, sondern es ging stattdessen ein wenig weiter hinaus aufs Feld. Dort angekommen, warteten bereits die Boote auf uns und die Fahrt konnte losgehen. Bis zu 9 Mann schipperten somit los und ich kam in das Boot, in dem auch unser Schwergewicht des Lehrerzimmers Platz nahm. Dementsprechend hat der Rest der Passagiere unauffällig für einen Gewichtsausgleich gesorgt um ein Kentern ob der Schlagseite zu vermeiden. Der Stocherkahn, angetrieben durch einen professionellen Stocherer, schipperte alsbald lautlos durch die Tauberwiesen und alten Rheinarme. Unser Kapitän erzählte allerhand über die Region, die Flüße und die dortige Fischerei. Ab und an war sogar auch eine interessante Information dabei. Nach gut 2 Stunden war die Fahrt zu Ende und unser Käpt'n legte Kippe und Bierflasche aus der Hand um das Schiff an Land zu legen. So sammelte sich das Kollegium wieder, unter dem es bei einer Lehrerin eine kleine Verletzung durch einen beißenden Schwan gegeben hatte. Weiter ging es zu Fuß zurück zu unserem Bus, der uns in Ettenheim absetzte, wo 3 Cafés gestürmt wurden. Angemeldet waren wir, aber zumindest bei den 2 Senioren in unserem Seniorencafé gab es wegen der großen Zahl an Gästen ein wenig Verwunderung. Wer kommt sonst auch nach Ettenheim?
Nach dem Kaffee und einem eher mäßigen Stück Kuchen ging es gegen 18 Uhr zurück zum Bus und somit uach zurück gen Heimat. Am Schulort angekommen, folgte der letzte Teil des Ausfluges: Abendessen im Restaurant. Dort unterhielt man sich bis 22 Uhr, dann machte ich mich auf den Heimweg, denn, von der 1. Unterrichtsstunde ausgehend, war es doch ein sehr langer Tag. Geregnet hatte es auch, aber ich hatte vorsorglich mein schickes knallgelbes Regencape eingepackt, dass ich von Klett bei der Didacta geschenkt bekam.
Heuer bzw. seit Samstag bin ich nun wieder bei der Arbeit im Internat. Ein wenig Unterricht habe ich geplant, somit wiegt der Zeitverlust nicht ganz so schwer. Nur das Schlafen klappte nicht so wie ursprünglich vorgesehen. Trotz Fliegengitter musste ich, kurz nachdem ich meinen Kopf ablegte, feststellen, dass eine Schnake im Anflug ist. Also: Licht an, Suchen, Töten. Gesagt, getan. Erfreut darüber, dass ich als Mensch wieder einmal einen Sieg gegenüber einem anderen Lebewesen errungen hatte, ging es dann zurück zur Ruhestätte (auch wenn das in dieser Formulierung wie ein Grab klingt). Kurz vorm Einschlafen (was die Sache der Formulierung nun nicht gerade besser macht): Ssssssss. Hmpf. Gleiches Spiel wie zuvor: Batsch. Ruhe. Aber, wie ich feststellen musste, mich hatte das Vieh bereits erwischt: Handrücken. Irgendwann später juckte es auch am Schienbein. Kratzen förderte zufälligerweise eine weitere Schnake zu Tage. Nachdem die Zahl der Verluste bei der Schnakenpopulation bei 3 angekommen war, hoffte ich auf Ruhe. Die kam dann auch und ich schlummerte friedlich dahin, um später erneut von einem Sssssss geweckt zu werden. Die Suche blieb erfolglos, und so bedurfte es eines weiteren Anflugmanövers des Tierchens um nach einiger Zeit gefunden und erledigt zu werden. Eine eingehende Analyse zeigte auf dem ersten Blick: Das Vieh hatte Blut geleckt. Mein Blut.
In der Zwischenzeit sah ich ob der Pusteln ordentlich zerstört aus und fühlte mich an Kafkas "Die Verwandlung" erinnert. Vielleicht lag es aber auch mit daran, dass ich so alle 30-60 Minuten wieder aufwachte, das Licht anschalten und Schnaken jagen musste. Ein nur wenig erholsamer Schlaf. Aber was will man machen. Jetzt hoffe ich nur, dass sich diese Beweise meines Einsatzes im Krieg Mensch gegen Schnaken bald verschwunden sind. Immerhin kam ich in dieser Nacht nicht an den Nachtdienstrekord von 32 Schnaken in einer Nacht heran, den ich im Sommer unerfreulicherweise aufstellen durfte.