So bin ich dann auch vergangenes Wochenende in der Region unterwegs gewesen. Am Samstag in Kingston, einem Städtchen mit großem Einkaufszentrum. Sowas wie das Rhein-Neckar-Zentrum, nur auf 3 Etagen.
Noch dazu gibt es eine Einkaufsstraße, weshalb es wie gemacht für die Damenwelt scheint. Unschwer zu verstehen, dass ich nichts fand, was ich dort hätte kaufen wollen. Abgesehen von Lebkuchen in einer großen Supermarktkette aus Deutschland ([d-pa] berichtete).
Am Sonntag habe ich den Tag langsam angehen lassen. So langsam, dass ich eigentlich nicht mehr viel machen konnte, denn ab 16:30 Uhr ist hier schon dunkel. Also habe ich mich für einen Spaziergang in der Umgebung entschlossen, ein wenig frische Luft soll ja bekanntlich gut tun.
Gestern wollte ich mich bei einem Arzt registrieren lassen, damit ich im Krankheitsfall auch behandelt werde. Denn wer sich vorher nicht bei einem Arzt registriert, der wird mitunter nicht behandelt. Also habe ich mir in mühevoller Arbeit einen Arzt per Internet herausgesucht und in am Montag dort hingelaufen. Nachdem ich die Straße endlich gefunden hatte, stellte sich aber bald heraus, dass es nicht wie angekündigt ein Allgemeinmediziner war, es war ein Zahnarzt, noch dazu mit völlig anderem Namen. Somit vermute ich einmal, dass der Arzt in Ruhestand gegangen oder mit der Praxis umgezogen ist. Und somit beginnt die Suche von Neuem.
Am gleichen Tag habe ich meinen Vorhang wieder aufgehängt ([d-pa] berichtete). Das Problem war, dass bei der einen Halterung das Loch zu groß gebohrt war und der Dübel herausgerutscht ist, sobald (physikalisch korrekt) Masse auf die in der Wand befestigte Stangenhalterung auf der rechten Seite kam. Ergebnis: Absturzgefährdete Vorhangstange, je nach Lebewesen akute Lebensgefahr. Nach einigen Tagen eifrigen und kreativen Überlegens konnte ich am Montag mithilfe zweier Streichhölzer das Problem beheben, die Halterung mit der notwenigen Festigkeit in der Wand befestigen und den Vorhang wieder installieren.
Ansonsten...
... laufe ich hier stets äußerst wachsam herum, und jedes mir unbekannte Wort ist höchst interessant. Um im Unterricht für ein wenig Gelächter zu sorgen, habe ich vor einer Woche eingeführt, dass die Schüler mir ein Wort beibringen dürfen, dass ich mir ab diesem Zeitpunkt merken muss. Somit mache ich mich ein wenig zum Affen, wenn ich in derbstem Slang loslege oder als Person gestandenen Alters plötzlich mit Jugendsprache anfange. Aber solange die Schüler dann im Gegenzug die Angst vor den deutschen Wörtern etc. pp. verlieren, ist es mir das Wert. Meine bisher gelernten Wörter (einige habe ich zu meiner Schande aber schon vergessen (wobei man dazu sagen muss, dass ich mit mindestens 3 Wörtern aus jeder Stunde gehe):
That's sick!
bare
spit roast
spiffing
muggy weather
chapping weather
trickle
neek
crate
wasteman
wastegash
shank
skank
skeen
get that?
fair enough
boompting
buff
jolly (good)
whip
buss
mash
sbud
golly
grate
grater
*grübel* nun fällt mir kein weiteres ein, dürften wohl alle sein, die ich mir merken konnte.
Aber nicht nur bei neuen Wörtern bin ich äußerst achtsam, auch bei Dingen, die man so von zu Hause nicht kennt.
Zum Beispiel meine Mitbewohner. Am Montag hatte ich ja frei, und damit mir keine Ausreden kommen, habe ich in der Nacht noch einen Zettel mit allen erforderlichen Details geschrieben, die die Damen brauchen, um bei BT anzurufen. Am Abend wurde mir von Cécil aber gesagt, dass sie leider keine Zeit hatte anzurufen. Na so ein Zufall. Selbst nach Unterrichtsende keine Zeit.
Heute morgen dann der nächste Versuch. Als Cécile um 8 aus dem Haus ging, lag der Zettel wieder am ursprünglichen Platz in der Küche - gestern hatte sie ihn immerhin mitgenommen. Aber ich war so frei, ihn einzupacken und mitzunehmen. In der Schule musste ich dann leider feststellen, dass sie, ihrer Aussage nach, ihre EC-Karte zu Hause vergessen hatte. Sowas aber auch! Jetzt musste María anrufen. Und da die noch nicht zu Hause ist, darf man gespannt sein, was dabei herausgekommen ist.
Abgesehen davon haben wir heute unsere Energierechnung bezahlt. 62 Pfund für 2 Wochen, ein stolzer Preis, wenn man mich fragt. Cécile hatte Bedenken dahingehend, dass es zu Problemen kommen könnte, wenn jemand anderes als ich die Rechnung bezahlt, da ja mein Name auf dem Brief stand. Also durfte meine Wenigkeit die Zahlung veranlassen. Das habe ich aber entgegen Céciles Willen per Onlinebanking gemacht. Sie wollte mich zur Post schicken, um dort das Geld bar zu bezahlen. Doch was solls? Ich übe mich in Geduld und bleibe auf der Sonnenseite des Lebens.
Zu weiteren Dingen, die man so nicht von zu Hause kennt, mehr nach der nächsten Maus.
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