Samstag, Dezember 30, 2006

Sonntag, Dezember 24, 2006

Weihnachtsansprache

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich wünsche Ihnen frohe und gesegnete Weihnachten.


Das Jahr 2006 neigt sich seinem Ende entgegen und macht Platz für ein neues Jahr 2007. Dieses Jahr geht, doch unsere Erinnerungen werden bleiben:
Es war ein gutes Jahr für Deutschland. Wie schon 2005 gesagt, stand uns wahrlich Großes bevor:

Zum Beispiel die Vogelgrippe. Massenpanik in Deutschland , nachdem sich die ersten Verdachtsfälle bestätigen. Hamsterkäufe von Tamiflu und ständig neue Horrorszenarien in den Medien.
Nun, wir bedanken uns für die schönen Wochen, die wir gemeinsam mit der Vogelgrippe verbringen durften. Doch mit Ende der Berichterstattung in den Medien ist die Vogelgrippe auch aus unseren Köpfen verschwunden. Also sollte man darüber auch kein weiteres Wort mehr verlieren.

Apropos "klappe halten": Ab 2007 werden wir dem Islam so positiv wie nie gegenüberstehen - auch wenn nur aus Angst davor, von Bombensplittern getroffen zu werden, falls man sich kritisch zu Wort meldet (Stichwort: Kofferbomber. Hinweise nimmt jede polizeiliche Dienststelle und auch Eduard Zimmermann persönlich entgegen).
Aber selbstverständlich respektieren wir die Anhänger anderer Glaubensrichtungen, selbst wenn dies nicht erwidert wird und distanzieren uns von Karikaturen und Theaterstücken, von für uns selbstverständlichen Freiheiten. Kleiner Tip: Momentan läuft "Popetown" auf MTV (natürlich frei von jeglichen religiösen Verbindungen zum Papst).

Ein weiteres Highlight waren die z.T. noch immer anhaltenden Ärztestreiks: Kein Geld für die Ärzte, kein Geld in den Kassen und Schwester Ulla torkelt von einem leeren Versprechen ins andere. Da bleibt etwas.
Die Kassenbeiträge werden erneut und trotz 10 Euro Praxisgebühr steigen und en vogue ist nun auch das Abkassieren von Studenten: 500 Euro pro Semester, 89 Euro Verwaltungsgebühr, 98 Euro Semesterticket + Ausgaben für Bücher etc., die man sich während des Semesters anschaffen muss. Macht unterm Strich mindestens 750 Euro. Prima! Da können die Länder ordentlich Geld einsparen und dieses dann für Wichtigeres ausgeben (neue Einrichtung im Landtag, mehr Begrünung in Städten, ....). Sie sehen - es geht wieder bergauf mit Deutschland: Die Schraube der Ausgaben schreibt sie immer weiter in die Höhe. Und wer wird dann nicht sagen wollen "Ich bin froh, in Deutschland leben zu dürfen"? Zugegeben - in andere Länder sind auch schön, aber so schön wie in unsrem Deutschland
lebt es sich nirgendwo. Unsere Bemühungen haben sich gelohnt. Und wer weiß, vielleicht sind demnächst auch wieder die Renten sicher! Aufgrund des medizinischen Fortschritts halte ich ein Renteneintrittsalter von 120 Jahren durchaus angemessen.

Viele haben zu der guten Entwicklung im Land beigetragen. Ich danke allen herzlich dafür. Der Aufschwung gibt uns Rückenwind. Nutzen wir die Chance, unser Land nachhaltig einzurichten auf die Herausforderungen der Zukunft.

Das Land zu repräsentieren bleibt meine wichtigste Aufgabe. So haben die Spiele der FIFA Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland aller Welt gezeigt, dass sie wahrlich "zu Gast bei Freunden" war und auch immer sein wird. Mein besonderer Dank gilt all jenen freiwilligen Helfern und natürlich dem Kaiser, der -man kann es nicht oft genug sagen- die WM höchstpersönlich nach Deutschland geholt hat.
Schade, dass es mit dem Weltmeistertitel nicht ganz geklappt hat, doch ich bin sicher, wir werden für alle Länder der Weltmeister der Herzen sein.
Die WM war nicht nur ein sportlicher Wettbewerb, sondern vielmehr auch ein Wettbewerb der alle Bereiche unseres Zusammenlebens betrifft: Welcher Nation gelingt es am besten, die schöpferischen Kräfte ihrer Menschen zu wecken? Wie offen ist eine Gesellschaft für Neues? Was bietet sie jungen Familien? In welchem Land gibt es die besten Schulen und Hochschulen? Wie gut gelingt das Miteinander von Einheimischen und Zuwanderern?

Das alles hängt auch von politischer Gestaltung ab. Deshalb geht es bei diesem Wettbewerb auch um die Qualität von Politik. Gute Politik- das heißt zunächst einmal Aufrichtigkeit bei der Einschätzung unserer Stärken und Schwächen. Das heißt Mut, sich Ziele zu setzen und sich daran auch messen zu lassen. Und das heißt Stetigkeit und Stimmigkeit im Handeln. Das alles dürfen wir erwarten.
Aber wir dürfen nicht erwarten, dass es immer ohne Streit abgeht. Fairer Streit um die Sache und das Ringen um vernünftige Kompromisse sind in der Demokratie unerlässlich.

Wir sollten versuchen denen zu helfen, die ein weniger gutes Leben führen können. Soziale Fürsorge ist die Basis eines jeden Staates - und zwar besonders dann, wenn es gilt, die immer größer werdende Unterschicht mitzuziehen und für neue Aufgaben zu begeistern. Hier muss noch ein Ruck durch Deutschland gehen, damit jeder gewaschen und rasiert einen Arbeitsplatz annehmen kann und für sein Unternehmen die bestmögliche Leistung bringt. Nur so kommt unser Land weiter voran. Und wie uns die Vergangenheit zeigt, können wir sehr stolz darauf sein, was wir gemeinsam erreicht haben.
Daran kann auch der Obolus von Herrn Ackermann nichts ändern. "Wer frei sein will muss zahlen" lautet die Devise. Mal schauen wohin uns das noch führt.


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich wünsche Ihnen, dass Sie Gelegenheit haben, über die Feiertage ein wenig auszuspannen und neue Kraft zu schöpfen. Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes und erfolgreiches Neues Jahr!

Sonntag, Dezember 17, 2006

Von tiefer Leere

Von tiefer Leere erfüllt verbringe ich derzeit die Vorweihnachtszeit.
Uni ist vorbei, HD gestrichen und somit gibt es -abgesehen von den 3 zu schreibenden Hausaufgaben- keinerlei Arbeit für mich zu erledigen.

Ein tolles Gefühl, an das man sich tatsächlich gewöhnen kann!
Kein Stress, keine Arbeit (wird psychologisch geschickt einfach verdrängt und nach hinten verschoben), kein Bahn-fahren-müssen ("der sich vor uns befindliche Streckenabschnitt ist noch durch einen anderen Zug belegt"), kein um-den-Ehrenhof-herumlaufen-müssen, kein PS AS Byatt, kein EPG und auch kein Frühneuenglisch mehr.
Wobei...bei Frühneuenglisch und VWL kann ich mir ja noch nicht sicher sein - Klausuren sind noch in der Korrektur ;)

Aber immerhin kann man jetzt abschalten - und da das Semester jetzt schon rum ist, kann man jetzt noch ohne Hektik Weihnachtsgeschenke kaufen Das entschädigt dann für die Lernerei zum Ende des Monats.

Was mir allerdings schon mehrfach aufgefallen ist:
Es gibt keinen Unireport mehr! Wahrscheinlich durch Zensur/Informationssperre der Propaganda-Etage damit keinerlei Infos zur "Profilschärfung" nach außen treten.
Mal nächstes Semester schauen ob da mal wieder was kommt ... ich denke eher nicht ;)

Was meint ihr? Irgendwelche Verschwörungstheorien oder Abdankungsgedanken von unserem Wirtschafts-Messias? O.o

Donnerstag, Dezember 14, 2006

designed for Firefox

Habe gerade aus Versehen mal meine Seite über den Internet Explorer aufgerufen - und da sieht sie ganz anders aus als sie sollte.
Deshalb gilt ab sofort:


Mittwoch, Dezember 13, 2006

Dumme Menschen (4)

Heute qualifiziert: Hartmut Mehdorn, samt anhängendem Karnevalsverein.

Es ist mal wieder soweit - Zeit für die Auszeichnung im Monat Dezember. Leider hat es wieder Harmut Mehdron getroffen:

So wurden auf meiner Bummelbahnstrecke nicht nur 7 Züge gestrichen, sondern auch der Intervall zum Umsteigen von S-Bahn bis Bummelzug in HD-Hbf blieb unverändert - weswegen ich heute mal wieder den Zug um 1 Minute verpasst habe. Dank gestrichener Züge durfte ich dann nicht wie sonst üblich 40, sondern 60 Minuten warten - ist zwar auch nicht besser, aber immerhin!

Grund für die verspätete S2: Der sich vor uns befindliche Streckenabschnitt war noch durch einen anderen Zug belegt.
grrrrrrrrrrrrrr

Ich hatte ja schon eine Beschwerde-Email an die Bahn verschickt und zum Fahrplanwechsel darauf hingewiesen dass die Zeit zum Umsteigen einfach nicht reicht - aber nein, wird natürlich ignoriert. Und so habe ich zusammen mit rund 30 weiteren Leuten den Zug verpasst.

Aber natürlich lasse ich mich da nicht unterkriegen und schreibe prompt wieder hin. Dann kann ich mich auch gleich noch beschweren dass der Fahrplan erst heute verfügbar war - mit Gültigkeit ab Ende letzter Woche.
grrr

Montag, Dezember 04, 2006

töff töff

"Die Bahn kommt" - so schallt es aus dem Kundenmagazin des RNV.
Und zwar feiert gerade die gesamte Metropolregion Rhein-Neckar 3 Jahre S-Bahn.
Das sind Jahre der Freude und der Heiterkeit, der Kontaktpflege zu sozialen Randgruppen und Jahre der Erkenntnis darüber, wie toll unsere Bahn denn ist.
Schließlich sind 97% aller S-Bahn-Züge pünktlich auf die Nanosekunde.


Und jetzt zur Realität:

Die sieht nämlich anders aus. Der Kontakt zu den Randgruppen ist zwar noch zutreffend, aber der Rest erstunken und erlogen.
Weder feiern und freuen wir uns, noch finden wir die S-Bahn toll. Und dass wir in 99% der Fälle immer in den unpünktlichen 3% der Züge sitzen ist wohl kein Zufall mehr und eher darauf zurückzurechnen dass man bei der Bahn so gut ist, dass man sich sogar schon über den 100% orientiert (Gehaltssteigerungen inklusive, dazu später mehr).
Zuerst aber zu den sozialen Randgruppen:
Diese sind meist direkt mit einem Migrationshintergrund verknüpft, sprechen die der Jugend recht unbekannte "Jugendsprache" ("ey alder, pass auf was du sagst!") und sind in Ausnahmefällen annähernd in die hiesige Gesellschaft integriert (Stichwort "Deutsche Aische").
Kennzeichen dieser Gruppe: Ein Mobiltelefon neuester Bauart, mit integrierter Kamera, mp3-Player und womöglich auch LAN-Anschluss für die Kumpels.
Da es viele tolle Lieder gibt und diese natürlich auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen, werden eben diese Dateien gerne mal in nach Möglichkeit voller Lautstärke während des Bahnbetriebs abgespielt.
Jeder "darf" zuhören und sich daran erfreuen.
Kritik ist aus religiösen Gründen verboten, schließlich hat man sein eigenes Leben irgendwie ins Herz geschlossen.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Pünktlichkeit.
Diese ist nämlich -wie bereits gesagt- in 99% der Fälle nicht gegeben.
Schließlich ist gerne mal der "sich vor uns befindliche Streckenabschnitt noch durch einen anderen Zug belegt", oder aber "wegen der Überholung durch einen anderen Zug" die Weiterhfahrt um wenige Minuten verzögert.
Die Bitte um "Verständnis" entschädigt da natürlich für das leichte Ärgernis, auch wenn die S-Bahn im Hbf MA 20 Minuten Verspätung auflädt wegen Problemen bei der Ankupplung und man dann natürlich 2 Zeuge deswegen verpasst und somit eine Stunde in HD auf den nächsten Zug warten kann.
Natürlich gibt es zu Ankopplung auch Alternativen (man muss dem Fahrgast ja auch Abwechslung bieten): Personenschaden, spielende Kinder, Aufnahme anderer Fahrgäste, Verspätung eines anderen Zuges, interne Betriebsstörung ... blablabla.

Fakt ist: 97% pünktliche Züge sind so utopisch wie eine Demokratie in Russland und wohl "etwas" nach oben korrigiert durch Nichtberücksichtigung irgendwelcher Züge die chronisch zu spät kommen (60% der gesamten Züge?). Wünschen wir aber ob dieser grandiosen Statistiken und immer höheren Gewinnzahlen der Bahn alles Gute beim geplanten Börsengang.
Bis dahin bleibt eines gewiss: Die pünktliche Gehaltserhöhung des Herrn Mehdorn.

StudiVz down und im Hagel der Kritik

*ich will nicht dumm sterben*

Samstag, Dezember 02, 2006

Studenten schröpfen - zum Wohle der Gesellschaft

"Student" - das Unwort der Herzen 2006.

Sich bilden ist teuer - was bislang schon galt wird durch die zwanghaft durchgesetzte Zahlung von Studiengebühren nochmals verstärkt. Und das bei der Bevölkerungsgruppe, die sich quasi noch in Ausbildung befindet und kein Einkommen hat.
Von Beruf Kind zu sein ist auch nicht jedem in die Wiege gelegt, und so bleibt als einziger Ausweg die Prostitution für den Kapitalismus - im Rahmen irgendwelcher Studenten- oder Aushilfsjobs.
So werden fortan nicht nur 500 Euro fällig, sondern auch noch 89 Euro "Sozialbeitrag" und bislang 98 Euro für das Semesterticket.
Wie gesagt - bislang.
Denn ab WS 07/08 wird das Semesterticket leider wieder teurer.

Die Preise für Fahrten mit den Bussen und Bahnen im VRN werden ab dem 1.1.07 um durchschnittlich 5,4% erhöht. Notwendig ist diese Traifanpassung wegen weiter anhaltender Zuschusskürzungen der öffentlichen Hand im Bereich des ÖPNV sowie steigender Kosten insbesondere im Energiebereich und den Kapitalkosten für Neuinvestitionen.

Das Ganze spiegelt sich dann in einer Erhöhung um 12 Euro auf 110 Euro wider - und zwar für überfüllte Bahnen und Busse, willkürliche Fahrplanauslegung (vor allem in Heidelberg) und ausgedünnte Fahrpläne.
Von den von der öffentlichen Hand eingesparten Geldern im Bereich ÖPNV und Hochschullehre können dann endlich neue Projekte verwirklicht werden.
Wie wärs mit 5 Meter breiten Fahrradwegen oder Grünflächen in Straßen-Schlaglöchern?

Natürlich könnte man diese ganzen Verteuerungen als kritisch ansehen. Aber es ist schließlich zum Wohle der Gesellschaft...und wer will sich dem entziehen?
 
© [d-pa] 2006-2013