Mittwoch, März 13, 2013

Feilschen und Sparen

Gut informiert zu sein hat ja nun wohl wahrlich noch nie geschadet. Folglich holte ich mir zu meinem Entschluss, mir einen neuen Kleiderschrank zu kaufen, auch einige Angebote ein.
Das Modell und die Ausführung stand schnell fest, jetzt galt es nur noch, den günstigsten Preis zu finden. Insgesamt hatte ich 7 verschiedene Angebote vorliegen und suchte mir die beiden günstigsten Händler, die sich immerhin schon einmal um 70€ unterschieden, aus, um vor Ort den Preis in "realistischere Bereiche" zu bringen. Der günstigste Anbieter ließ nicht mit sich handeln, da sein Haus grundsätzlich keine Rabatte gewähre.
Vom anderen Möbelhaus hatte ich zuvor ein Schreiben erhalten, indem mir als Stammkunde (der da bislang aber noch nie etwas gekauft hatte) "25+3%" Rabatt gewährt wurden. Natürlich hatte ich das Angebot entsprechend durchgerechnet und fuhr zu dem folglich zweitgünstigsten Angebot nach Frankfurt in die Innenstadt. Zuvor hatte man mir von dort aus schon einen Kaufvertrag zugeschickt, der, gemäß der derzeit laufenden Aktion, eine kostenlose Lieferung und Montage beinhaltete. Also nichts wie rein in den Laden, die nächstbeste Verkäuferin gesucht und in die Verhandlung eingestiegen. Die Dame verwies aber gleich an ihren Chef, da sie da nichts entscheiden könne. Besagter Vorgesetzter wiegelte jedoch gleich ab: "Mehr geht da nicht, wir sind da absolut am Limit! Sie müssen auch an den Einkaufspreis denken, da bleibt nichts mehr übrig". Jeglicher meiner Verhandlungsversuche scheiterte, dabei wusste ich ganz genau, dass es noch günstiger ginge. Also zog ich meinen Rabattcoupon aus der Tasche."Oh. Also wenn das so ist...ehm...damit fahren Sie dann natürlich günstiger!"
Ach!
Die zweite Runde der Verhandlung begann also, aber wurde gleich jäh unterbrochen als das Telefon des Chefs klingelte, der sich sogleich verabschiedete. Somit war ich wieder alleine mit der Verkäuferin, die mich zu einer dieser "Planungsecken" mitnahm, um die Sache nochmals zu besprechen. Auf dem Weg dorthin fragte sie, ob ich Poker spiele. Ich verneinte und erkundigte mich bei ihr, ob der Chef auch zu ihr immer so hart sei. "Über diesen Mann will ich nicht sprechen. Ehrlich." Kurz darauf fuhr sie dennoch fort: "Das ist bei dem Stimmungsabhängig. Und heute ist schlecht. Wenn Sie lange, schwarze Haare und dicke Möpse hätten, dann wäre aber garantiert noch was drin gewesen!"

Na das versprach ja interessant zu werden.

Die Verkäuferin wollte mir nun erst einmal das Angebot mit den 28% durchrechnen. Wobei das ja, wie vorhin schon erwähnt, 25+3% waren: 25% Rabatt und auf den reduzierten betrag nochmals 3% Stammkundenrabatt. Haha...
Ich kündigte ihr an, dass sie selbst damit sicher noch teurer als mein günstigster Anbieter sei. Daraufhin meinte sie, dass ihr Haus ja nun nicht unbedingt dafür bekannt sei, dass sie günstig sind.Und so war es dann auch - das andere Möbelhaus war trotz 25+3% noch immer günstiger. "Mehr könne sie da nicht machen".

Stufe 3 der Verhandlung: Ich zog das Visitenkärtchen des Verkäufers aus dem anderen Möbelhaus raus, auf dessen Rückseite er mit Spezifikationen und Preis notiert hatte. Darauf die Verkäuferin: "Sie sollten echt überlegen, Poker zu spielen! Ich bin gleich wieder da!" Etwa 10 Minuten saß ich dann auf meinem Platz bis sie wieder kam. "Ich sag' Ihnen, Sie sollten Pokern! Bei solchen Fällen haben wir natürlich auch unsere Tricks..." Und da zog sie ein kleines Kärtchen aus ihrer Tasche: "Preisgarantie - finden Sie einen Artikel anderswo günstiger, erhalten Sie diesen zum gleichen Preis und nochmals 5% reduziert". Oha - das bedeutete:

Verhandlungsstufe 4. Sie habe jetzt nochmals ihren Chef angerufen und der sei wohl alles andere zufrieden über mich. Ich sei ein - Zitat - "Problemkunde". Damit kann ich aber in diesem Fall wirklich gut leben. Denn unterm Strich habe ich somit im Vergleich zum günstigsten Anbieter nochmals über 200€ gespart. Und das, nachdem man schon anfangs am absoluten Limit war - insbesondere hinsichtlich des Einkaufspreises. Tja, das war dann wohl gelogen.
Nach Unterzeichnung des Vertrags plauderte ich noch ein wenig mit der Verkäuferin, mit der ich so ziemlich auf einer Wellenlänge lag. Dazu noch ein Auszug: "Ihr Chef geht doch zum Lachen auch in den Keller, oder?" - "Nein, der geht noch einen Stock tiefer!" Muahaha.

Jetzt gilt es, demnächst bei der Spedition anzurufen um einen Liefertermin zu vereinbaren. In der ersten Aprilwoche sollte es soweit sein. Dann gibt es endlich genügend Platz. Hoffe ich zumindest.

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