Freitag, Januar 30, 2009

Biene Maja meets Mittelfingah

Dem ein oder anderen wird es wohl schon bekannt sein, ich habe es erst gestern herausgefunden:

Schlagersänger Karel Gott, die goldene Nachtigall aus Prag, und Rapper Bushido haben zu einem der seltsamsten Duette deutscher Musikgeschichte zusammengefunden.
Ausgerechnet mit Karel Gott, Interpret familienfreundlichen Liedguts wie "Biene Maja" und "Einmal um die ganze Welt", setzte sich der, laut Medien, oberböse Bushido im Studio zusammen. Das Ergebnis, "Für immer jung", ist eine deutsche Coverversion von "Forever Young", einem Hit der deutschen Popgruppe Alphaville von 1984.

Karel Gott nannte das Projekt einen "völlig ernstgemeinten Ausflug in eine andere Stilrichtung". Der tschechische Sänger, der gern scherzt, als erste deutsche Vokabel habe er das Wort "Gage" gelernt, erwartet jedoch nicht, "dass jetzt alle Bushido-Fans plötzlich meine Platten kaufen".


Update: Video funktioniert nun.

Donnerstag, Januar 29, 2009

Schnauze voll

Seit gut einer Woche hasse ich jetzt offiziell Tauben. Vor einiger Zeit berichtete ich ja schon von meinem Erlebnis mit einer Taube. Und, was soll ich sagen, jetzt ist mir doch das Gleiche vergangenes Wochenende schon wieder passiert: Gerade aus dem Zug ausgestiegen, da kackt doch so ein verdammtes Vieh vom Bahnhofsdach mal wieder genau auf mich drauf. Da geschieht ihnen das hier ganz recht: Ich wusste ohnehin, dass dieser Pelikan am Buckingham Palace nur so friedlich tut.

Dienstag, Januar 27, 2009

Luschdig

Und weiter geht's mit lustigen Videos - Youtube ist eben schon was Tolles.

Hier zum Thema "Friends - they come and go". Ein Thema, das mir derzeit besonders am Herzen liegt.

Montag, Januar 26, 2009

Muskatnuss, Herr Müller!

Obama-Mania

In den USA und Frankenthal scheint regelrecht ein Obama-Hype ausgebrochen sein. Überall Obama, Vereidigung, riesen Show, Live-Übertragung, und, und, und.
Klar, Ende der Ära Bush, Neuanfang etc.
Aber so ganz kann ich den Hype ja nicht nachvollziehen, ist es doch "auch nur ein Präsident" wie so viele andere auch. Wie der Köhler Horst, der ist ja auch Präsident. Nur nicht so cool.

Und weil der Barack so cool ist, gibt es ihn jetzt auch zum Selberbasteln. Und ich befürchte, die ein oder andere wird es vielleicht tatsächlich machen. /o\


Sonntag, Januar 25, 2009

Naturphänomene

Wenn ein Tag schon so anfängt...

Samstag, Januar 24, 2009

Tippfehler?

Bernd das Brot entführt

Stars wie ich geraten in der heutigen Zeit schnell ins Visier von Erpressern, Kidnappern und Terroristen. Präsident Obama wird in seinem kugel- und bombensicheren Auto durch Washington chauffiert. Bodyguards halten Tom Cruise und Madonna den Rücken frei, ich passe auf mich selbst auf.


Bernd das Brot hatte niemanden, der ihn schützte. Der Star (siehe Abbildung) des ARD- und ZDF-Kinderkanals Ki.Ka stand einsam und allein auf seinem angestammten Platz am Erfurter Rathaus. Er, das beliebte Kastenweißbrot mit den kurzen Ärmchen und der leicht depressiven Verfassung, war hier als kleines Denkmal verewigt. Seine massive Gestalt - zwei Meter groß, quaderförmig und aus Kunststoff - sollten ihm Schutz genug sein. Für ihn war keine Wach- und Schießgesellschaft bereitgestellt worden und wurden keine wachsamen Kameras montiert. Um seine Gefährdung machte sich niemand Gedanken. In der Nacht zum Mittwoch hatten unbekannte Täter Bernd das Brot von seinem Sockel abmontiert und verschleppt. Seit mehr als 72 Stunden befindet er sich in der Gewalt der Entführer. Bislang gab es zwar ein "Bekennervideo", aber keine konkreten Forderungen. Erste Ermittlungen, die zu einer Hausbesetzergruppe führten und einen politisch motivierten Hintergrund vermuten ließen, verliefen ergebnislos. "Wir haben bisher noch keine Spur", sagte Polizeisprecher Manfred Etzel.

Unbestätigten Berichten zufolge soll Bernd das Brot bereits Opfer des Stockholm-Syndroms geworden sein. Nicht nur im Fall von Bernd dem Brot passiert immer wieder dass sich Geiseln zu ihren Entführern hingezogen fühlen.

Update:

Das exklusive Bekennervideo, das hier, im Gegensatz zu youtube, auf d-pa.blogspot.com angeschaut werden kann, bestätigt oben genannte Vermutungen: Bernd kooperiert!







Thomas Krappweis, Erfinder und Vater von Bernd dem Brot, appellierte indes an die unbekannten Täter: "Entführungen - und seien es auch nur Entführungen von Brot - halte ich für das falsche Mittel, um politische Ziele durchzusetzen. Wie ich ihn kenne, möchte er in Wirklichkeit einfach nur nach Hause."

Freitag, Januar 23, 2009

Prügel für Touristen

Touristen können manchmal einfach nur extremst nerven. Da verliert auch mal eine sonst so besonnene Wache Ihrer Majestät die Ruhe.

Donnerstag, Januar 22, 2009

Schlamassel der deutschen Schuld

"Kritik an Israel gehört sich nicht. Als Deutscher ist man der Solidarität zu Israel verpflichtet."

So hört man es immer wieder. Einige Querdenker unserer Nation stellen sich jedoch dem Mainstream der allgemein gelehrten und gültigen Moral entgegen - wie [d-pa] bereits an anderer Stelle berichtete.
Die Kollegen vom Spiegel rühmen nun Frank Plasberg für seinen Mut, in seiner Sendung (hier anzuschauen) das Thema Gaza-Krieg zu behandeln und dazu auch Moralapostel Paolo Pinkel Michel Friedman einzuladen. Nebst anderen Größen (Wortspiel!) wie etwa Norbert Blüm, welcher zu jedem beliebigen Thema stundenlang referieren kann.
Kurz nach Beginn der Sendung legt Michel Friedman auch schon los und fragt sich ob Norbert Blüm bei seinen Aussagen nur nicht wisse wovon er spricht, oder ob er ganz im Allgemeinen nicht mehr wisse was er denn von sich gibt.

Aber zurück zum Thema. Die Diskussion plätscherte allmählich dahin, gleichsam mit dem Niveau, was auch Herr Friedman in seiner liebenswerten Art anmerkte: "Herr Kienzle! Unter Ihrem Niveau! Sie waren mal besser!"
Als besonders schlimm empfand ich Herrn Prof. Udo Steinbach von der Universität Marburg, der in einem äußerst aggressiven Ton sich von seiner Position und vom Thema Gaza nicht lösen wollte. Wie der wohl mit seinen Studenten umgeht?
Herr Blüm schien gelegentlich etwas unaufmerksam und sprach Herrn Friedman, auch nachdem letzterer mehrfach auf seine deutsche Staatsbürgerschaft hingewiesen hat, als "ihr Israelis" an.

Alles in allem, nach 75 Minuten Sendung sehr emotionalen diskutierens, kam man, überraschenderweise, zu keiner Lösung.

Mittwoch, Januar 21, 2009

Promises made are starting to fade...

Dienstag, Januar 20, 2009

Begehbarer Kleiderschrank

Frauen...

Schäubles Freudscher Versprecher

Schon etwas älter, aber dennoch amüsant.

Wochenend und Sonnenschein

Die neue Woche hat begonnen, Zeit also, die vergangene Woche abzuschließen.

Dem Wetterbericht vertrauend, lief ich am Samstag vormittag nach dem Aufwachen vorsichtig zum Fenster und zog die Jalousie hoch um verheerenden Regen zu sehen. Doch es kam alles anders, strahlender Sonnenschein, blauer Himmel. Auf nach Brighton!

Schnell in Schale geworfen und schon ging die Reise los, die gut 1,5 Stunden später tatsächlich in Brighton endete. Dort angekommen und mit einem am Freitag in der Schule ausgedruckten Stadtplan von Google Maps in der Hand, ging es los. Ich vertraute einmal mehr meiner Intuition, der Plan diente wie jeher eher als Rettungsanker, falls sich mein Ziel nicht zeigen will.
Und so war ich alsbald auch schon am Meer. Sehr, sehr schön, Urlaubsfeeling pur. Da habe ich mich erst einmal hingesetzt und den Moment genossen. Fantastisch!


Aber ich war ja nicht ausschließlich wegen des Meers dort! Deswegen ging der Fußmarsch weiter...weiter...und weiter. Nach insgesamt gut 45 Minuten Laufen erreichte ich ein ... Shoppingcenter. Jetzt werden sicherlich wieder alle Vorurteile mir gegenüber auf mich herabfallen, aber ich war erfolgreich. 2 ultra-coole Jeans und ein Paar außergewöhnlich schöne und elegante Lederschuhe brauner Colorierung. Fantastisch!
Leider haben die Jeans im ersten Versuch nicht ganz gepasst: Sie waren zu lang für meine absatzlosen Sneakers und Lederschuhe. Aber das war kein Problem, da wurde eben schnell die Schneiderin in den Laden bestellt, die auch baldigst Maß nahm und für 6,50 Pfund pro Jeans das Längenproblem beseitigte. Fantastisch!
Einziges Manko: Ich musste gut eine Stunde warten, was sich negativ auf meine Sightseeing-Zeit auswirkte. Denn als ich wieder auf dem Rückmarsch war, verabschiedete sich die Sonne schon allmählich am Horizont. Frei nach dem Motto: "Heute ist morgen schon gestern".
Daher ging es noch ganz schnell zum Royal Pavillion, einem im arabischen Stil erbauten Schloss - ein "must see" für Brighton. Ein langsamer Sprint über die "Lanes", die Einkaufsgassen, wurde noch hinterhergeschoben und...dann war die Zeit schon um. Heimfahrt!
Ich werde wohl nochmal kommen um mir alles mit etwas mehr Ruhe anzusehen. Aber alles in allem habe ich dann doch die wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt gesehen (Meer, Royal Pavillon, Lanes), da kann man nicht meckern.
Und noch dazu habe ich jetzt endlich passende Jeans!
Fantastisch!

Was das am Abend angedachte Treffen mit den anderen Assistants anbetraf, so musste ich nach meiner Rückkunft leider absagen, da ich von Todesmüdigkeit heimgesucht wurde, die, um ehrlich zu sein, beim Aufstehen am Morgen schon deutlich spürbar war. Dazu kam, dass ich nach meiner Ankunft zu Hause, ausgepowert und ausgehungert wie ich war (ganzen Tag nichts gegessen), kurz nach dem Umziehen von María mitgeteilt bekam, dass wir in 20 Minuten aufbrechen müssten. -.-'
Schade eigentlich, aber auf einen Kino- und Pubbesuch mit progressiver Müdigkeit hatte ich nicht so wirklich Lust. Marc wollte aus finanziellen Gründen nicht mit, Cécile ... nun ja, ist nicht der Rede wert, da gibt's nichts Neues. Ein weiteres Wochenende zu Hause im Zimmer.
Somit ging María alleine und machte sich aus Central London um 2 Uhr auf den Heimweg, wobei sie feststellte, dass die U-Bahn bereits geschlossen hatte. ;-)
Somit fuhr sie mit dem Bus...und ar um 4:30 Uhr zu Hause. Aber ich habe da schon längst geschlafen und neue Energie gesammelt.
Fantastisch!

Montag, Januar 19, 2009

Hessenwahl 2009


Grund zum Feiern für Gollum Koch und den Dicken von der FDP. Herr Schäfer-Gümbel scheint dabei weniger begeistert.

Sonntag, Januar 18, 2009

Frage der Woche

Wie wird eine Jeans geglättet, wenn dem Pflegeetikett zufolge Bügeln nicht erlaubt ist?


Feministinnen und Emanzen, plaudert mal aus dem Nähkästchen!

Kunstmuseum Bern steht tatsächlich in Bern!


Ma nemoj!

Ich dachte jetzt, das wäre in Zürich.

Samstag, Januar 17, 2009

Diebstahl in Vodka Revolution

Gerade bin ich von einem kleinen Ausflug heimgekommen. Mit dabei: María und Marc, meine Assistenten und drei weitere Assistenten aus dem Norden, die wir auch schonmal zu unserer WG-Party eingeladen hatten und die allesamt ziemlich nett sind. Zusätzlich war noch die Schwester einer dieser Assistentinnen dabei. Cécile, meine Französischkollegin zog es abermals vor, zu Hause in ihrem Zimmer zu bleiben...wie auch bei unserem Ausflug nach Windsor Castle, Camden Market und in sämtlichen anderen Wochen bevor. Mittlerweile spricht man schon im Lehrerkollegium über sie und wir werden jede Woche ausgefragt, ob sie etwas unternommen hatte am Wochenende. Aber das ist eine andere Baustelle. Noch dazu sind die Gründe unbekannt. Zurück zum Thema.

Getroffen hat man sich in "Donfernandos", einem spanischen Restaurant in Richmond, bei dem ich mit "meinen" Assistants vor einigen Wochen schon einmal war. Bestellt wurden Tappas, kleine Häppchen, wodurch man von allem probieren konnte. Essen war okay, der rote Sangria auch, wohingegen der weiße Sangria ungewöhnlich herb war.
Nach ausgiebigem Essen entschied man sich noch, irgendwo in ein Pub o.ä. zu gehen. Auf dem Weg ins Stadtzentrum traf ich dann lustigerweise eine meiner Schülerinnen. Man fühlt sich irgendwie so alt dabei. Früher war immer ich es, der seine peinlichen Lehrer irgendwo außerhalb der Schule getroffen hat. Aber es hat eben nichts Bestand.
Datumstechnisch hatten wir es schlecht erwischt. Heute war Rugbytag, das heißt Liveübertragung in den Pubs. Das wiederum bedeutet, dass man nirgendwo Platz findet. Daher entschieden wir uns zu "Clubben", und zwar in "Vodka Revolution".
Gut, der Club war jetzt nicht unbedingt ein Hit. Zum Einen war das Publikum recht jung - Marc hat einen seiner Schüler getroffen. So im Schnitt waren die Kids etwa zwischen 15 und 18. Die Herren aber stellenweise auch geschätzte 35.
Zun Anderen war die Musik im Club eher dürftig, nichts für mich und auch nichts für die anderen. Hinzu kam, dass man sich nur schwerlich unterhalten konnte, da die Musik recht laut war.
Am interessantesten für meine Leserschaft mag vielleicht folgender versuchte Diebstahl sein:
Ziel dieses Vorhabens: MEIN Mantel, MEIN Schal.

Zur Situation: Wir saßen gerade zusammen auf dem Sofa und haben gequatscht. Über dem Sofa hingen unsere Jacken, auf dem Sofa lagen die Melonentaschen der Damen (zur Erklärung: Melonentasche = Tasche, in die eine ganze Melone hineinpasst (alternativ auch ein kompletter Haushalt)). Irgendwann im Laufe des Abends kam ein Kerl angelaufen, nahm sich meinen Mantel und lief davon. Etwas irritiert schaute ich erstmal nach, ob es wirklich mein Mantel war und, in der Tat, mein Mantel war nicht mehr auf dem Stapel. Also schnell hinterher und den Dieb mit britischer Höflichkeit darauf aufmerksam gemacht, dass er sich wohl im Mantel geirrt habe und nebenbei noch meinen Schal in seiner rechten Hand trage. Das wollte er mir aber nicht wirklich glauben und so wies ich ihn darauf hin, dass sich in der linken Innentasche eine Kamera befände. Da hat er mal nachgeschaut und musste zugeben, dass ihm da wohl tatsächlich ein Mißgeschick passiert sei: "That can happen so easily!"
Er zog den Mantel aus, hielt ihn aber hinter sich während er mich noch zutextete - als ob er die Taschen durchsuchen würde. Der Trick war natürlich schnell durchschaut und ich trat zur Seite um ihm den Mantel aus der Hand zu nehmen. Es war noch alles da. Der Typ zog wieder von dannen und ich legte den Mantel wieder zurück.

Gut 30 Minuten später kommt der Kerl wieder und macht an meinem Mantel rum! O.o "Sorry, that still is MY coat!" Von ihm kam nur ein "Oh, I see!" Er widmete sich daraufhin den Jacken der anderen, die ihn ebenfalls auf das "Mißverständnis" hinwiesen. Seitdem war er unter ständiger Kontrolle unsererseits. Wir wussten nicht genau, ob er einfach nur zu betrunken war, oder es tatsächlich vorsätzlich machte und vielleicht nur den Betrunken spielte. Etwa 10 Minuten später stand er am uns gegenüberstehenden Sofa, nahm eine Damenjacke und durchsuchte sämtliche Taschen. Offensichtlich waren diese aber leer, denn er hat nichts eingesteckt. Noch immer bin ich etwas irritiert über diese Situation. War er nun betrunken oder wirklich ein Taschendieb? Fakt ist: Hätte er bei der Damenjacke etwas eingesteckt, hätte ich der Security Bescheid gegeben.

Und das alles, obwohl ich doch kurz zuvor meine gute Erziehung gezeigt hatte: Auf der Nachbarcouch hatten zwei Clubgäste männlichen Geschlechts den Abflug gemacht und waren im Begriff zu gehen als mir auffiel, dass einer der Herren sein Handy auf der Couch verloren hatte. Es war wohl aus der Hosentasche gerutscht. Also auch dort schnell hinterher und das Handy zu seinem Besitzer zurückgebracht. Der Kerl, etwa am Ende seiner Zwanziger, war sehr dankbar darüber, hat mir die Hand gegeben und sich mehrmals bedankt. Fast schon so als hätte ich die Queen vor einem Sturz bewahrt.

Nun ja, in Zukunft wird wieder ein wenig besser auf die Sachen aufgepasst. Wobei ich da prinzipiell nie wirklich nachlässig bin - sonst hätte ich ja beispielsweise auch heute das Verschwinden des Mantels nicht bemerkt.

Pläne für morgen:

Mittags nach Brighton, Abends wieder mit den Assistants treffen. Entweder im Norden von London, oder im Zentrum.
Es soll aber starken Regen geben - daher ist beides derzeit noch fraglich. Das Ergebnis wird dann sicher in einem der nächsten Beiträge mitgeteilt.

Mittwoch, Januar 14, 2009

Lieber Zentralrat der Juden...

...schon lange brennt es mir unter den Nägeln, nun muss es raus.

Ich stelle fest:
Jude zu sein ist kein Verbrechen. War vielleicht mal früher so, ist es jetzt aber nicht mehr. "Demokratie" heißt das Zauberwort. Ihr wisst schon: Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit, bla bla bla...
Es ist auch wirklich schön, euch in unseren Reihen zu haben, sozusagen zur Bereicherung der Gesellschaft (uuuh, was eine Formulierung!). Aber was gar nicht geht, das ist Euer ewiges Rumgemeckere:

In Duisburg hat die Polizei in einer Privatwohnung eine Israelflagge abgehängt. Sollte man nicht machen - Gründe siehe oben.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat den Verlauf der Duisburger Demonstration gegen den israelischen Militäreinsatz hart kritisiert. „Offensichtlich steht das Recht auf Demonstrationsfreiheit nur einer Seite zu, offensichtlich bestimmen jetzt potenzielle Gewalttäter das Maß der Meinungsfreiheit in Deutschland”, sagt der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer, der Neuen Rhein/Ruhr Zeitung, NRZ.

[d-pa] stellt fest: Demonstrationsfreiheit hat ihren Namen daher, dass es jedem freisteht, eine Demonstration, nach vorher eingeholter Genehmigung, durchzuführen. Argument entkräftet.
"Potenzielle Gewalttäter" sind in etwa so etwas wie potenzielle Attentäter, potenzielle Vergewaltiger oder einfach nur Schwarzseher, hinter der die GEZ her ist (empfangsbereite Geräte usw.). Im Hinblick auf die momentanen Geschehnisse im Gazastreifen ist ohnehin fraglich, ob denn die Duisburger Demonstranten als (potenzielle) Gewalttäter zu bezeichnen sind. Die Rolle "Gewalttäter" trifft dabei wohl eher auf andere zu. Argument entkräftet.


Vor kurzem hat Tchibo für seine Kaffeevielfalt geworben: "Jedem den Seinen."
Gut, auch ich dachte zunächst durch meinen ab und an ... schwarzen Humor (uaah, schon wieder so eine Formulierung!) an etwas anderes als ich den Spruch zum ersten Mal hörte. Aber in
Verbindung mit Tchibo und einem Jutesack gerösteter Kaffeebohnen macht das ja durchaus Sinn.
Aber auch das kann der Zentralrat verbal nicht ungestraft lassen. Grund der abermaligen Aufregung: Der Schriftzug "Jedem das Seine" stand über dem Eingang des Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar. Der Zentralrat der Juden in Deutschland reagierte empört: Vizepräsident Salomon Korn sagte der Frankfurter Rundschau (FR), das Plakat sei entweder eine "nicht zu überbietende Geschmacklosigkeit" oder ein Beispiel "totaler Geschichtsunkenntnis". Dass dies immer wieder geschehe, liege zu einem "erheblichen Anteil" am unzureichenden Geschichtsunterricht an Schulen.

[d-pa] meint: Irgendwann ist doch auch mal genug!
Wenn nun ein Mobilfunkanbieter mit der großen Freiheit wirbt, die der Mobilfunk bietet, ist das dann auch eine Anspielung auf "Arbeit macht frei"?
Argument entkräftet.

Bei aller Toleranz sei gesagt:
Es reicht doch, dass Deutschland Israel noch immer mit Geld bezuschusst, kostenlos Waffen liefert und man sich als Deutscher wegen der tausendjährigen Kriegsschuld nicht in Kritik üben darf. Das gilt selbstverständlich auch für die überwältigende Mehrheit der Deutschen, die nach 1945 geboren wurden...immerhin schon zwei Generationen an Steuerzahlern, die noch heute dafür blechen, was vor ihrer Geburt passiert ist.

Es ist durchaus eine heikle Frage, ob man für die in der Tat unmenschlichen Vorgänge unter dem Hakenkreuz auch noch 60 Jahre danach eine "Wiedergutmachung" an Israel (einen Staat, den es damals noch gar nicht gab) und Hinterbliebene zahlen soll.

Einerseits ist das in Ordnung, da die Betroffenen einen gewissen "Schaden" erlitten haben, nicht nur ökonomischer, aber insbesondere auch humanitärer und emotionaler Natur.
Andererseits...warum muss ich mit meinen gezahlten Steuern für etwas zahlen, dass vor über 60 Jahren und damit ohne mögliche Einflussnahme meinerseits geschehen ist?
Gut ist, dass man an das was passiert ist erinnert. Dafür hat man, falls alles andere scheitert, ja Gott sei Dank den Zentralrat der Juden, der den Deutschen deren Unmenschlichkeit regelmäßig unter die Nase hält.
Aber irgendwann könnte jener Zentralrat doch zum Wohle aller auch einfach mal die

Dienstag, Januar 13, 2009

"Für wie selbstsüchtig man den Menschen auch halten mag, es gibt nachweislich einige Grundlagen seines Wesens, die dazu führen, dass er sich für das Schicksal anderer interessiert, deren Glück ihm notwendig erscheint, obwohl er nichts davon hat außer dem Vergnügen, es zu sehen."


- Adam Smith, Die Theorie der ethischen Gefühle

Montag, Januar 12, 2009

[d-pa] meldet sich zurück

Schreibfaulheit nennt man das wohl, was mich die letzten Tage überkam. Daher eine kurze Sendepause die nicht unbedingt bedeuten muss, dass nichts passiert sei in meinem langweiligen Leben.

Zunächst einmal zu meinem kleinen Balkan-Ausflug mit Juli und Adnan: Schön war's und eine prima Erfahrung. Mit dem Auto ist es irgenwie lustiger als mit dem Flugzeug und man kann überall anhalten. Wenngleich ich die Geschwindigkeit eines Flugzeugs nicht weniger schätzen möchte.
Da ich noch immer etwas schreibfaul bin, hier eine Kurzfassung unseres Roadtrips:

Los ging es am 29.12. und kurz hinter München kam das Auto in meine Gewalt - bis 236km vor Split in Kroatien. Es gab unterwegs leichte Probleme mit dem Auto, diese waren aber wohl auf schlechtes Benzin aus Österreich zurückzuführen.
[Einige Autostunden später] Endlich angekommen in Makarska an der kroatischen Adriaküste. Die Sonne lacht bei geschätzten 18°C, im Vergleich zu England oder Deutschland ein wahrer Traum. Während meine Mitreisenden es vorzogen, kurz nach unserer Ankunft auf der Terrasse zu schlafen, ging ich an den Strand und lief dort am Wasser entlang - für vier Stunden. Als ich wieder zurückkam, ging es gemeinsam in die Stadt.
[Ein Tag später]
Silvester! Zum angemessenen Start ins neue Jahr wurde kurzerhand ein Boot gekapert und auf offener See das von der städtischen Kulisse ausgehende Feuerwerk bewundert.
[Ein Tag später]
Abreise Richtung Bosnien-Herzegovina. Nach einem letzten Stopp in der traditionsreichen, kroatischen Hafenstadt Ploče überquerten wir die kroatisch-bosnisch-herzegovinische Grenze und kurz danach war es an mir, den Wagen zu lenken. Aufgrund nicht vorhandener Ausschilderung leider etwas zu schnell - was in einer Bestechung der Polizei resultierte.
[Etwas später]
Willkommen in Mostar! Schöne, alte Stadt mit muslimischem und christlichem Stadtteil. Nach einem Stadtrundgang und einer heißen Schokolade (die Temperaturen waren knapp über dem Gefrierpunkt) ging es weiter in Richtung Sarajevo.
[Etwas später]
Ah! Sarajevo! Am ersten Abend zog es uns in das Nachtleben der Stadt, am nächsten Morgen mussten wir mit Tränen in den Augen feststellen, dass man unser vor unserem Haus parkende Auto geschändet und durch eine eingeschlagene Scheibe ein Mobiltelefon entwendet hatte - obwohl das komplette Auto zuvor von uns ausgeräumt wurde. Demnach wurde nahezu der gesamte Tag darauf verwendet, eine neue Scheibe zu finden, die sich, wie von Geisterhand, in einer illegalen Werkstatt auftreiben ließ. 30 Euro für Material und Einbau, in Deutschland kostet allein die Scheibe mindestens 200 Euro. Echtes Schnäpple also.
Als wir am späteren Abend wieder nach Sarajevo zurückkehrten, ging es vorbei an einigen Sehenswürdigkeiten, die jedoch am
Folgetag, dem Sonntag, bei Tageslicht nochmals besucht und photographisch festgehalten wurden.

Montag. Abreisetag.
Problem: In der Nacht funktioniert das Auto nicht mehr, Batterie leer. Ein evident suizidiales Anschieben des Wagens brachte keinen Erfolg, weshalb man einen freundlichen Autofahrer anhalten musste, um per Überbrückung wieder Lebensgeister in die Batterie zu bekommen. Positiver Nebeneffekt: Das damit notwendige Herumfahren zum Aufladen der Batterie resultierte in schönen Blicken über das Lichtermeer der Stadt.
[3 Stunden und keine Minute Schlaf später]
Aufstehen zum Abflug.
[2 Stunden später]
Cáo Sarajevo! Los geht's in der Propeller-Maschine von Croatia Airlines. Zunächst in die kroatische Hauptstadt Zagreb, dann im Airbus A319, ebenfalls von Croatia Airlines, wieder in die "Heimat".
[10:00 Uhr Ortszeit]
Ankunft nach 30 Minuten Verspätung wegen Flugzeug-Enteisung in Zagreb.


Bilder an bekannter Stelle einsehbar.


Rückblick:

Schöner Abenteuertrip, professionelle Abwicklung, tolle Erfahrung, grandiose Mitreisende. Ich danke vielmals - bis zum nächsten Mal...in Kairo!

Vielleicht sollte man doch die Fähre aus Griechenland nehmen...Israel reizt mich derzeit eher weniger.


Zur Gedankenanregung:

Besonders "beeindruckend" fand ich die teilweise noch sichtbaren Zeichen des Bosnienkrieges. Es ist schwer in Worte zu fassen...impressive and shocking at the same time.
Zum ersten Mal, verwöhnt wie man heutzutage ist, mit dem Schrecken des Krieges konfrontiert, der nun, etwa in Form eines komplett zerstörten oder von Einschusslöchern übersäten Hauses, geradezu vor einem steht, konnte ich mir in Gedanken ausmalen wovon im Fernsehen früher immer die Rede war, wenn zwischen 1990 und 1995 in den Nachrichten immer wieder irgendwelche Städtenamen fielen - wie etwa Sarajevo oder Srebrenica. Alles wurde plötzlich greifbar, real und nicht mehr durch das Fernsehen so distanziert dargestellt oder einfach nur in einer Randmeldung nebenbei erwähnt.

Was mag wohl mit der Familie passiert sein, die in diesem Haus lebte? Wie mag das städtische Leben während der mehrjährigen Belagerung Sarajevos gewesen sein?

Ich kann es mir zwar vorstellen - aber wirklich empfinden wohl kaum. Da bekommt "Nie wieder Krieg" für mich einen anderen Stellenwert.

Los geht's...

Willkommen in 2009!

Ich wünsche das Allerbeste und hoffe, dass meine SMS auch jeden erreichten...denn leider brach in Kroatien das Netz zusammen und einige meiner nachweislich zugestellten SMS sind laut SMS-Ausgangsordner offiziell noch immer unterwegs. *wirr*
 
© [d-pa] 2006-2013