Okay, es ist jetzt schon rund einen Monat her, aber es hat gewiss kein bißchen an Brisanz verloren - meine Erfahrung in der Dameneinkaufswelt.
Zunächst eine Schilderung der Situation: Mit einer nicht näher benannten Dame begab ich mich zum oben genannten Zeitpunkt in einen Lusttempel des femininen Konsums.
Nun, das ist nichts besonderes - schließlich kann man sich dessen nicht entziehen ohne dass, in einer Beziehung, der Haussegen schief hängt. Das wird der ein oder andere Macker sicher bestätigen können.
"Wir müssen nach Nussloch!", lautete der Befehl. Denn da gibt's Handtaschen. Aber leider auch Damenmode, quasi die passende Kleidung zur Tasche. Von Schuhen ganz zu schweigen. Ich muss ganz ehrlich sagen: Es war eine Qual. Ewigliches Warten bis die Dame ausgewählt, anprobiert und sich meinen Rat eingeholt hatte. Letzteres ist übrigens gar nicht so leicht, da muss man als Mann höchst sensibel sein ("Nein, das nicht, das ist da an der Seite so komisch geschnitten!"). Während der Warterei habe ich dann aber den Blick ein wenig schweifen lassen und mir dabei angeschaut, was und wer denn da so alles herumläuft. Eine Sache fiel mir schon beim Eingang ins Auge: Zunächst ging ich ja davon aus, es handle sich um eine Mitarbeiterin, aber da es später schon fünf, dann sechs und schließlich viele wurden, konnte da etwas nicht stimmen. Es geht um den "Einkaufswagen", den man für meine Begriffe sehr kundinnenfreundlich gestaltet hat. Denn man hat keinen Wagen als solches, sondern einen Ständer mit Abermillionen von Armen, an denen man all die schönen Sachen hängen und, wenn man sie so hängen sieht, auf dem Weg zur Kasse voller Vorfreude anhimmeln kann. Das sah dann so aus:
Da ja unter solchen Umständen leicht der Zickenkrieg darüber ausbricht, wer das hässliche Kleidchen nun als erste gefunden hat, oder bevor gar ein zum Kauf vorgesehenes Teil vom Ständer verschwindet, nimmt man eine Person anderen Geschlechts mit, welche die bislang ergatterten Teile bewacht während die Dame sich weiter auf die Jagd begibt:
Womit wir auch gleich beim nächsten Goodie dieser Lokalität wären: Es gibt eine Männerecke, in die Männer von ihren Frauen gesetzt werden. Ähnlich wie das Kugelbad für Kinder bei Ikea. In dieser Sitzecke sitzen nun also die Herren und bewachen die Ständer der Frauen (was wohl Anna nach ihren Asien-Erfahrungen dazu sagt?). Da eine weibliche Einkaufsschlacht sich im kürzesten Fall um etliche Stunden hinzieht, war man von Seiten des Verkäufers jedoch so freundlich, einige Zeitungen und Zeitschriften parat zu legen um das Warten kurzweiliger zu gestalten. Also sitzt man da, wartet,
wartet, wartet, wartet
und wird von einer Mischung aus Neid und Eifersucht überwältigt, wenn "der andere" neben einem von seinem Frauchen abgeholt wird und nach Hause gehen darf. So muss das wohl auch im Tierheim sein, wenn die blöden Besucher sich immer für einen anderen entscheiden, obwohl man sich größte Mühe gegeben hat.
Aber was macht Mann nicht alles für (s)ein Weibchen? Schließlich bekommt man ja alles wieder zurück, allein schon wenn sie dich einmal anlächelt. So ging es wohl auch Mario Barth, von dem ein großes Plakat im Handtaschen-Haus hing. Handschriftlich vermerkte er dort nebst Autogramm: "I survived Nussloch". Sein Erfahrungen kann ich nur bestätigen. Davon abgesehen kann auch ich nun sagen "I survived Nussloch".
Bye bye Sheffield
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Ja meine Lieben, nun ist es soweit. Heute ist mein letzter Tag in
Sheffield. Ich habe jetzt alles fertig gepackt und bin abmarschbereit. Ist
irgendwie komi...
vor 14 Jahren
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