Ein wunderbares Schlusslicht der Tagesschau:
Gut gemeint war es ja. Rechtzeitig zur WM 2006 führte die Deutsche Bahn flächendeckend in ihren Zügen englischsprachige Durchsagen ein. Und tatsächlich geschah das, was in Deutschland selten passiert: Die Bahn bekam positive Schlagzeilen. "Selbst wenn vereinzelt etwa eine sächsische Betonung auffällt, klingen die wohlgemeinten Vokabeln fast alle wie echtes Englisch", lobte etwa "Die Welt".
Inzwischen sind die WM-Touristen längst wieder abgereist, das Bahn-Englisch aber blieb. Regional gefärbte Betonungen leider auch. Und so verwandelte sich die gut gemeinte Idee in eine überflüssige Dauerbeschallung, bei der man meistens nicht einmal mehr "Bahnhof" verstehen kann. Dass der "lohkell trähn to Bremen waia Tostedt" fährt, ist schon auf Deutsch eine Information, die die Tostedt-Reisenden vermutlich ohnehin bereits wussten. Und dass Fahrgästen auf der Strecke von Hamm nach Düsseldorf im Schnitt alle 20 Minuten zweisprachig für ihr "träwelling wiss Deutsche Bahn" gedankt wird, trägt leider auch nicht dazu bei, die Durchsage besser zu verstehen.
Höchste Zeit also, die "imördschenzieh bräik" zu ziehen. Und genau das tat Bahnchef Rüdiger Grube. Zukünftig sollen englischsprachige Durchsagen "auf Strecken und Bahnhöfe konzentriert werden, wo internationale Gäste unterwegs sind", sagte er der "Wirtschaftswoche". Damit wolle man den Bahn-Reisenden mehr Ruhe gönnen.
Eine gute Idee, der weitere folgen könnten: Zum Beispiel die "leckere Currywurst für nur 5,50 Euro" nur noch dort anzupreisen, wo keine Vegetarier mitreisen. Auch die Info, dass der mobile Brezelverkäufer eingestiegen ist, erübrigt sich, da er vor lauter Koffern auf dem Gang meistens eh nicht bis in die Zweite Klasse vorrücken kann. Und die Formulierung "Wegen Störungen im Betriebsablauf", vermutlich die häufigste und beliebteste Durchsage, sollte am besten ganz aus dem Schaffner-Vokabular gestrichen werden. Dann gäbe es für die Deutsche Bahn gewiss auch wieder mehr positive Schlagzeilen.
Bye bye Sheffield
-
Ja meine Lieben, nun ist es soweit. Heute ist mein letzter Tag in
Sheffield. Ich habe jetzt alles fertig gepackt und bin abmarschbereit. Ist
irgendwie komi...
vor 14 Jahren
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen