Sonntag, Oktober 03, 2010

Geben vs. Nehmen

Eines davon ist seeliger als das andere. Nur welches?
Insbesondere in der heutigen Zeit wird die Antwort darauf schwer, denn bisher Geleistetes zählt nicht mehr. Ein Fehler, und du wirst gefressen. Von dem, was sich Chef nennt. Oder Freund. Oder Gesellschaft. Wobei es nicht einmal ein Fehler sein muss, oftmals wird einfach nur ein Schuldiger gesucht. O heuchlerische Menschenbrut!
"Eine Hand wäscht die andere," hieß es früher noch. Das Gefüge krankt vom Gemeinschaftsgefühl her, zählt doch in der Masse vergesellschafteter Individuen nur noch Eigennutz und die Rettung des eigenen Kopfes. Der Blick starr geradeaus und das Leben läuft an den Scheuklappen vorbei. Was einem  bleibt? Vielleicht Selbstmitleid.
Man könnte sich nun natürlich dem System anpassen, das Spiel mitspielen und so den "Verlierertypen" den finalen Schlag verpassen. Denen, die gerne geben und dabei nicht unbedingt in gleichem Maße nehmen. Aber soll man wirklich Hoffnungen, Wünsche und Ideale vekaufen? Ich denke nein.
Daher schließe ich auch weiterhin Verträge per Handschlag und bin bereit, etwas zu investieren, auch im Voraus. Oder etwa, wenn man tief in sich drin das Gefühl hat, dass es die Investition einfach wert ist, selbst wenn sich die Vernunft dagegen verwehren würde. Ein klarer Schnitt muss jedoch da gezogen werden, wo Ausbeuter am Werk sind und sich bei anderen bedienen. Die Welt ist nunmal ein Gleichgewicht, das gilt auch für Sozialistentanten.
"Mehr Menschlickeit wagen," sollte die Devise lauten. Wie oft zahlt es sich schließlich aus, auf andere einfach einen Schritt zuzugehen oder ihnen etwas zurückzugeben? Das allein kann viel in Bewegung setzen.

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